Weltall Erde Mensch & Hawking 16.07.2020
In
der
DDR
gab
es
ein
dickes
Buch.
Man
bekam
es
meist
als
14jähriger
zur
Jugendweihe
überreicht.
Dann
stand
man
da,
mit
dem
dicken
Wälzer
unterm
dem
Arm,
und
wusste
nicht
so
recht,
was
damit
anzufangen
wäre.
Jedenfalls
ging
es
mir
zunächst
so.
Etwas
später
haben
mich
dann
einige
Kapitel
aus
der
Urzeit
bzw.
Geschichte
und
die
vom
Weltraum
interessiert.
Das
dicke
Buch
zierte
viele
Jahre
mein
Bücherregal
und
wurde
irgendwann
vergessen.
Seit
meinem
Umzug
von
EE
nach
Halberstadt
besitze
ich
es
nicht
mehr.
Erst
mit
dem
Erwerb
des
Albums
„The
Endless
River“
(2014)
von
Pink
Floyd kam es mir wieder in den Sinn:
Meine
Kindheit,
Anfang
der
1950er
Jahre,
verbrachte
ich
in
einem
unbedeutenden
Dorf
im
Schraden.
An
der
Wand
im
Wohnzimmer
hing
ein
großes
Bild
mit
dem
Planeten
Saturn
darauf.
Gemalt
hatte
es,
so
die
Erzählung
meines
Vaters,
jemand
aus
dem
Ort.
Er
hatte
nur
braune
und
schwarze
Schuhcreme,
statt
Farben,
benutzt.
In
jener
Zeit,
wir
schreiben
1957,
stand
er
mit
mir
abends
am
Fenster,
um
mich
auf
den
Sputnik
aufmerksam
zu
machen.
Der
war
in
der
Sowjetunion
gestartet,
trug
einen
roten
Stern
und
hatte
vier
lange
Antennen,
wie
ein
Kometenschweif.
Danach
begann
mein
Vater
Briefmarken
zum
Thema
Kosmos
zu
sammeln
und
ich
hinterfragte
alles,
was
mit
dem
Thema
Weltraum
und
Raumfahrt
in
Verbindung
zu
bringen
war.
Wäre
ich
nicht
im
Kulturmanagement
gelandet,
wäre
ich
gern
Musiker
geworden
und
wenn
das
nicht
geklappt
hätte,
vielleicht
doch
Kosmonaut.
Inzwischen
bin
ich
Rentner,
Konzertjunkie
und
noch immer neugierig – dumm gelaufen? Nein, unheimlich glücklich.
Warum
eigentlich
wissen
wir
von
all
den
großen
Ereignissen
der
Menschheitsgeschichte,
warum
von
den
großartigen
Leistungen
der
Gelehrten
und
jener
Menschen,
wie
Kopernikus
oder
Ziolkowski,
die
das
Alte
infrage
stellten
und
zu
neuen
Ufern
aufbrachen?
Weil
wir
gelernt
haben,
zu
reden,
und
das,
was
wir
bereden,
haben
wir
gelernt,
aufzuschreiben.
Auf
Papyrusrollen,
in
Büchern,
wir
singen
alte
Lieder,
wir
erzählen
uns
Sagen
und
inzwischen
speichern
wir
in
den
Wolken,
also
Clouds.
Wir
jagen
zwei
vergoldete
Schallplatten
durch
das
Universum
mit
einer
Nachricht
der
Menschheit
für
unbekannte
Lebensformen
irgendwo
in
der
Unendlichkeit.
Wir
suchen
nach
Außerirdischen,
versuchen
mit
ihnen
zu
kommunizieren,
aber
es
gelingt
uns
nicht,
vernünftigen
Gedanken-
und
Meinungsaustausch
zwischen
Europa, Russland oder den USA hinzubekommen. Auch dumm gelaufen bzw. saublöd angestellt!
Und
warum
eigentlich
glauben
einige
Unverbesserliche,
man
könne
Entwicklung
auch
ohne
Sprache,
ohne
Gespräche
und
ohne
eine
vernünftige
Schrift
vorantreiben??
Als
würde
uns
dumpfes
Brüllen
und
eine
verstümmelte
Kurzschrift
mit
mondernsten
Medien
voran
bringen?
Und
vor
allem
–
wo
führt
das
hin,
wenn
wir
nicht
mehr
miteinander,
sondern
bestenfalls
übereinander
reden,
aber
einfache
Sätze
nicht
mehr
ausgesprochen,
geschweige
denn,
mit
Punkt
oder
Kommata,
aufgeschrieben
bekommen?
Wie,
in
aller
Welt,
wäre
uns
Menschen
ohne
jede
Schrift
und
Sprache
so
etwas
wie
ein
Computer
oder
das
Smartphon
gelungen?
Glauben
einige
wirklich,
Wissen
kann
man
sich
im
Angebot
bei
Aldi
kaufen?
Genau
darüber
mache
ich
mir
seit
längerem
so
meine
Gedanken.
Da
kommunizieren
Leute
im
Netz,
und
die
sind
keine
Minderheit,
denen
gelingt
es
nicht,
einen
ganz
normalen
Sachverhalt
in
einen
ganz
normalen
Satz
zu
schreiben,
wundern
sich
aber,
wenn
sie
nicht
verstanden
werden
und
deshalb
auch
sofort
kreischend
verbal
um
sich
zu
schlagen.
Ich
befürchte,
da
ich
kein
Wissenschaftler
bin,
dass
uns
auf
diese
Weise
das
gegenseitige
Verstehen
abhanden
kommen
kann
und
Figuren
wie
dieser
Trump
mit
seiner
Polterartikulation
die
Massen
hinter
sich
bringen
werden.
Dann
gute
Nacht,
nicht
nur
liebes
Amerika,
und
„great
again“
fällt
dann
sowieso
aus.
Wenn
wir
nicht
mehr
miteinander
vernünftig
reden
oder
es
zumindest
versuchen,
entfällt
auch
das
Verständnis
für
andere
und
Neugier
auf
Unbekanntes
überlassen
wir
den
Falschen.
Wenn
wir
nicht
miteinander
reden,
Lügen
in
die
Welt
setzen
und
Hass
verbreiten,
dann
haben
wir
irgendwann
wieder
Krieg.
Krieg,
Tod,
Verderben
und
Vernichtung!
Aber
wir
haben
die
„Golden
Records“
im
Universum,
auf
der
Reise
hinter
die
entfernten
Galaxien,
die
nichts
von
unserem
Untergang
wissen
und
den
Außerirdischen
eine
friedliche Erde vorgaukeln.
„Seit Millionen von Jahren lebte die Menschheit wie die Tiere.
Dann passierte etwas, was die Kraft unserer Vorstellungskraft
entfesselte. Wir haben gelernt, zu reden. - „Sprache hat die
Kommunikation von guten Ideen ermöglicht. Unsere größten
Hoffnungen könnten in Zukunft Wirklichkeit werden.
Mit der uns zur Verfügung stehenden Technologie sind die
Möglichkeiten unbegrenzt. Alles, was wir tun müssen,
ist sicherzustellen, dass wir weiter reden.“
–
(Stephen Hawking, zu hören in „Talkin’ Hawkin“ auf „The Endless River“ von Pink Floyd.)
Kann
sein,
ich
bin
einer
der
Idealisten,
die
John
Lennon
in
„Imagine“
besingt.
Es
ist
mein
Hoffen,
dass
ich
eben
nicht
der
Einzige
bin,
der
im
Sinne
dieser
Worte
von
Hawkins
denkt
und
zu
handeln
versucht.
Es
muss
nur
mehr
geben
von
uns. Viel mehr und wir müssen uns artikulieren! Laut und bestimmt.
Da
stand
ich
vor
Tagen
draußen
auf
einem
Feldweg,
drei
Kilometer
vor
der
Stadt,
um
den
Kometen
zu
sehen
und
mir
wurde
diese
Riesendistanz
bewusst.
Für
menschliches
Denken
unvorstellbare
Weiten
und
fünftausend
Jahre.
Eine
Ewigkeit,
gemessen
an
meinen
70
Lenzen.
Frühestens
dann
wird
Neowise
wieder
hier
erscheinen.
Wenn
wir
dann
nicht
miteinander
gesprochen
haben,
nicht
versucht
haben,
den
anderen
zu
verstehen
und
zu
tolerieren,
wird
niemand
den
Schweif
des
Kometen
bewundern
und
niemand
wird
versuchen,
sich
eine
Vorstellung
davon
zu
machen,
wo
die
beiden
„Golden
Records“
auf
Voyager
1
und
2,
mit
der
Botschaft
von
der
Erde
an
die
Außerirdischen,
dann
sein
könnten.
Ganz
zu
schweigen
davon,
dass
sich
niemand
hier
über
eine,
wie
auch
immer
geartete,
mögliche
Antwort
von
ihnen
freuen
wird.
Wollen
wir
nicht
lieber
ehrlich
und
ganz
offen
miteinander
reden?
Wollen
wir
nicht
den
Hass
beenden?
Wollen
wir
nicht
endlich im Frieden miteinander leben und “sicherstellen, dass wir miteinander reden.” Reden und einander verstehen?
Nur einen Tag später habe ich Neowise an der B81 , auf dem Parkplatz nahe Gröningen,erwischt. Ich bin glücklich.