Trixi G live zu Hause in Oschersleben
04.11.2016
Auf
halber
Strecke,
zwischen
Halberstadt
und
Magdeburg
gelegen,
findet
man
Oschersleben
mitten
im
Bördekreis,
unterhalb
eines
kleinen
Höhenzuges.
Dort
steht
ein
kleines
Häuschen
am
Feldrain
und
von
der
Anhöhe
aus
kann
man
über
die
Ebene
bis
zum
Harz
am
Horizont
blicken.
Hier
sind
Beatrix
&
Uwe
Ducke,
besser
bekannt
als
TRIXI
G,
zu
Hause.
Ein
idyllisches Plätzchen, für Musiker wie geschaffen.
Die
beiden
haben
sich
in
den
letzten
Jahren
rar
gemacht.
Zumindest
seitdem
ich
sie
das
erste
Mal
im
kleinen
Dixiebahnhof
Weixdorf
sah.
Das
war
im
Oktober
2008.
Damals
war
ich
wie
berauscht
von
den
eigenen
Liedern
und
mich
faszinierten
ihre
Interpretationen
der
Gundermann
-
Lieder
und
wie
sie
sich
die
von
Tamara
Danz
zu
Eigen
machten.
Ich
kenne
sonst
niemanden,
die
nur
mit
Gitarre,
Stimme
und
einem
Saxophon
einen
so
dichten
Sound
und
dennoch
sehr
differenzierte
Darbietung
auf
die
Bühnen
bringt.
Was
dieser
stille
Typ
aus
den
Saiten
seiner
12-saitigen
Gitarre
holt
und
wie
diese
so
zierliche
Frau
mit
ihrer
Stimme
moduliert,
das
ist
schon
sehr
einzigartig.
Unfassbar
auch,
dass
TRIXI
G
einem
größeren
Publikum
nahezu
unbekannt
geblieben
ist.
Die
Jahre
und
die
Wahrnehmung
einer
breiten
Öffentlichkeit
gingen
scheinbar
spurlos
an
ihnen
vorüber.
Dazu
gehört
eine
Menge
Idealismus
und
so
etwas
erlebt
man
selten.
Dabei
ist
es
wirklich
einzigartig,
wie
beide
Musiker
die
deutsche
Sprache
und
die
Musik
miteinander
zu
ihren
typischen
dynamischen
Rock-
Chansons
verschmelzen.
Das
weiß
man
offensichtlich
wenigstens
in
ihrer
Heimatstadt
zu
schätzen.
Ich
darf
bei
einer
betörenden Musik-Nacht, „Sinnenraub & Bittersüß“, so die Ankündigung, hier in Oschersleben dabei sein.
Der
Saal
im
Gasthof
Schondelmaier
ist
bis
auf
den
allerletzten
Stuhl
belegt.
Ausverkauft!
Das
Publikum
bringt
eine
knisternde
Neugierde
mit.
Man
kennt
sich,
man
duzt
sich
und
fühlt
sich
wie
in
Familie
und
genau
deshalb
kann
man
die
Spannung
beinahe
mit
Händen
fassen.
Sie
löst
sich
erst,
als
die
beiden
Protagonisten,
nach
einer
Begrüßung
durch
die
verantwortliche
Mitarbeiterin
der
Stadtverwaltung,
die
Bühne
betreten.
Riesenjubel,
Pfiffe,
Zwischenrufe
und
dann
beginnen die Saiten zu vibrieren.
Plötzlich
ist
der
Raum
vom
Singen
und
Zirpen
der
12-saitigen
Gitarre
erfüllt.
Es
ist
wie
ein
Lockruf,
der
in
die
Ohren
dringt
und
auffordert
„Flieh
mit
mir“
und
TRIXI
singt
dazu
leise
und
eindringlich:
„Komm
in
meine
Arme,
ich
breite
sie
wie
Flügel
aus“.
Dann
brechen
die
vollen
Akkorde
aus
der
Gitarre,
denen
sich
keiner
entziehen
kann.
Das
Heimspiel
der
Familie
Ducke
hat begonnen.
Vor
einigen
Jahren
hatte
ich
„Sturm“
das
erste
Mal
gehört.
Inzwischen
nennt
TRIXI
das
melancholisch
rockende
Lied
schon
alt,
doch
noch
immer
verliere
ich
jegliches
Gefühl
für
Zeit
und
Umgebung,
wenn
diese
charismatische
Stimme
wohl
bei
fast
jedem
die
Hormone
tanzen
lässt.
Als
sie
ihr
Saxophon
zum
Mund
führt,
schiebt
sich
der
raue
Klang
in
jede
Pore
und
Gänsehaut
breitet
sich
wohlig
aus,
wenn
das
Traumpaar
vorn
auf
dem
Podium
Vollgas
gibt.
Und
wer
meinte,
dem
emotionalen
Höhepunkt
nah
zu
sein,
erlebt
mit
dem
„Maskentanz“
die
nächste
Stufe
der
gesungenen
Magie.
Es
sind
grelle
Momente
voll
explodierender
Leidenschaft,
die
wir
erleben,
wenn
Uwe
mit
der
Gitarre
Peitschenschläge
austeilt
und
sich
beide
Stimme
im
Refrain
fragend
vereinen:
„Wohin
wird
der
Wind
mich
treiben?“.
Ich
habe
meinen
Sitzplatz
längst
verlassen,
um
mir
diese
Performance
stehend
vom
Rand
aus
anzusehen,
denn
in
meinem
Körper
brechen
sich
die
Rhythmen und schwingen die Melodien, die von beiden ausgehen.
Es
ist
beinahe
wie
ein
Deja
Vu.
Man
kommt
irgendwo
dazu,
hört
Musik
und
Worte
und
meint,
das
alles
schon
eine
Ewigkeit
zu
kennen,
als
wäre
es
für
einen
selbst
gemacht.
Dieses
Gefühl
hatte
ich
damals
im
Dixiebahnhof
und
jetzt
ist
es
wieder
da.
Wie
sie
dieses
„Mein
Gott“
vom
Album
„Lebenstrip“
(2006)
aus
sich
förmlich
herausreißen,
kann
einen
nur
umhauen
und
trifft
mich
auch
diesmal
wieder
mit
der
vollen
Wucht:
„Hab’
ihm
all
meinen
Glauben
geschenkt,
all
meine
Lüste
in
Demut
ertränkt
..
mein
Gott,
hör’
mir
zu,
ich
weiß
es,
ich
bin
Du!“
Ich
gehöre
zu
denen,
die
von
solchen
Worte,
in
filigrane
Musik
gestrickt,
mitgerissen
werden
und
darin
förmlich
ertrinken
können,
Waage
eben.
Woher,
so
denke
ich
in
solchen
Momenten,
weiß
diese
BEATE
OBERLEIN
wie
ich
ticke
und
was
mich
berühren
vermag.
Das
ist
die
gleiche
Kategorie
Lyrik,
wie
sie
Werner
Karma
für
„Über
ihr
taute
das
Eis“
fand.
Ich
ahnte,
dass
sie
diesen
Song
von
Silly
auch
heute
bringen
würden.
Als
ich
die
ersten
Töne
höre,
treffen
sie
mich
so
intensiv,
wie
selten.
Was
BEATRIX
und
UWE
aus
dieser
Nummer
machen,
ist
ein
Hommage
in
Gefühl
und
Hochachtung
getaucht.
Ohne
auch
nur
ansatzweise
das
Original
anzukratzen,
modelliert
das
Duo
ihre
ganz
eigene
Verbeugung
vor
dieser
großartigen
Sängerin
und
Band.
Ich
stehe
und
genieße
diese
Momente
mit
allen
Fasern
meines
Herzens,
halte
die
Luft
an,
bin
tief
gerührt.
Mir
ist,
als
könnte
man
von
solcher
Art
Liedern vor seiner eigenen Zerbrechlichkeit beschützt werden.
Die
Minuten
draußen
auf
dem
Hof,
neben
dem
lodernden
Feuer
im
Eisenkorb,
kühlen
mich
wieder
ein
wenig
runter.
Während
andere
ihr
Pausenbier
trinken,
brauche
ich
Abstand,
weil
es
in
mir
wühlt
und
ich
wundere
mich,
warum
sich
das
in
der
siebenten
Dekade
meines
Lebens
noch
immer
nicht
gelegt
hat.
Als
ich
dann,
wieder
drinnen
und
vor
der
Bühne,
„Avalon“
zu
hören
bekomme,
ist
der
Kühl-Akku
schon
wieder
aufgebraucht.
Die
gefühlte
Achterbahnfahrt
geht
mit
„Nachtstille“
weiter.
Direkt
an
der
Rampe
sitzend,
kann
ich
sehen,
wie
die
Musiker
tief
in
ihre
eigenen
Lieder
eintauchen,
sich
die
Texte
und
Akkorde
in
ihren
Gesichtern
spiegeln,
während
sie
mir
an
die
Seele
greifen.
Diese
Musik,
betörend
und
explosiv
zugleich,
wirkt
in
diesem
intimen
familiären
Rahmen,
trotz
der
fast
zweihundert
Leute
im
kleinen
Saal,
besonders
intensiv.
Selten
erlebt
man
das
Wechselspiel
zwischen
Bühne
und
Auditorium
so
unmittelbar
und
ungebremst,
wie
bei
diesem Heimspiel vor der eigenen Haustür unter Freunden.
Im
Laufe
des
Abends
spricht
BEATRIX
immer
wieder
mal
von
dem
nächsten
Album,
das
demnächst
bis
in
nicht
all
zu
ferner
Zukunft
kommen
soll.
Darauf
werden
viele
der
Lieder
sein,
die
wir
an
diesem
Abend
zu
hören
bekommen.
Sicher
auch
„Der
Fluss
der
Zeit“,
ein
Lied,
dessen
Inhalt
auch
mich
schon
eine
Weile
gedanklich
beschäftigt:
„Wieviel
mir
wohl
noch
bleibt,
wie
lang
der
Fluss
der
Zeit
mich
wohl
noch
treibt?“
Auch
diese
Textpassagen
von
BEATE
OBERLEIN
singen
mir
BEATRIX
und
UWE
tief
unter
meine
Haut,
so
wie
sie
es
mit
„Hexen“
ebenfalls
tun.
Zwischendrin
noch
eine
zweite
Verbeugung
vor
Tamara
Danz
mit
„So
’ne
kleine
Frau“
aus
dem
„Liebeswalzer“
(1985)
und
wieder
diese
faszinierende
eigen
Art,
die
Lieder
von
Silly
neu
zu
kleiden.
Nebenbei
erzählt
BEATRIX
vom
Zusammentreffen
nach
einem
Konzert
mit
der
Frau,
um
die
es
im
Lied
geht.
Eine
Geschichte
aus
dem
realen
Leben,
liedhaft
verewigt,
und
beide
begegnen
sich
erst
in
einer
späteren
Zeit,
in
einem anderen Leben danach.
Als
sich
der
Abend
seinem
Ende
entgegen
neigt,
präsentieren
uns
TRIXI
und
UWE
noch
den
Titelsong
ihres
„bald
bis
demnächst“
erscheinenden
neuen
Albums.
„Unsichtbar“
ist
ein
kleines
Meisterwerk,
ein
Opus,
das
sich
über
gut
sieben
Minuten
erstreckt
und
darin
so
ziemlich
alles
komprimiert,
was
Musik
von
TRIXI
G
so
unverwechselbar
macht:
Intensive
Klänge,
schlüssige
Texte,
charismatische
Stimme
und
eine
Gitarre,
die
nuancenreich
singen
kann.
Ich
bin
begeistert,
was
für
ein
Hörgenuss!
Natürlich
gibt
es
bei
einem
Heimspiel
stehende
Ovationen
und
all
die
Rituale,
die
man
sich
vorstellen
kann.
Und
natürlich
gibt
es
auch
eine
Zugabe.
Mit
den
Klängen
der
stillen
„Abendstunden“
werden
wir
emotional
auf
den
Abschied
eingestimmt.
Diese
Ballade
von
Silly
in
dieser
abgespeckten
Version
und
der
Stimme
dieser
Powerfrau
-
ganz
großes Kino!
Und
dann
fällt,
im
übertragenden
Sinne,
der
Vorhang.
Beide
genießen
den
Applaus,
freuen
sich
über
die
Blumen
und
kleine
Geschenke.
Die
meisten
gehen
noch
einmal
nach
vorn,
um
sich
persönlich
von
BEATRIX
und
UWE
zu
verabschieden
und
einige
Worte
zu
wechseln.
Ein
überaus
herzlicher
Abend
und
ein
sehr
familiäres
Konzerterlebnis
gehen
zu
Ende.
Man
trägt
die
warmen
Gefühle
hinaus
in
die
frische
Novembernacht
und
nimmt
die
Energie
mit
nach
Hause.
Auch
mir
geht
es
genau
so und außerdem bin ich sehr dankbar, diesen Abend miterlebt zu haben.