Seelenperlentauchen mit Trixi G
15.11.2019
Nach
einer
etwas
längeren
Zwangsauszeit
sind
beide
Musiker
wieder
auf
die
Bühne
gestiegen.
Eine
hinterhältige
Erkrankung
sowie
ein
Handicap
sorgten
dafür,
dass
beide
aus
dem
Fokus
einer
ohnehin
schon
begrenzten
Öffentlichkeit
verschwanden.
Es
ist
ihnen
auch
nicht
gegeben,
Befindlichkeiten
in
die
digitale
Welt
zu
posaunen,
sie
kämpfen
sich
lieber
unbeobachtet
zurück
auf
die
Rampe.
Dort
sind
sie
seit
dem
vergangenen
Wochenende
mit
zwei
ausverkauften
grandiosen
Konzerten
in
Oschersleben
wieder
angelangt
und
haben
ihre
Fans
sowie
viele
angereiste
Gäste
begeistert.
Tief in meinem Innern strahlen seit diesem Abend ganz besondere Seelenperlen.
Der
Sandsteinsaal
vom
Gasthof
Schondelmaier
ihrer
Heimatstadt
ist
brechend
voll,
als
ich
ihn
betrete.
Das
war
schon
vor
drei
Jahren
beim
letzten
Konzert
so
und
es
sieht
ganz
so
aus,
als
wären
die
Jahre
dazwischen
und
das
leise
Zurückkämpfen
jetzt
pulverisiert.
Ich
sehe
in
neugierige
Gesichter
und
spüre
die
unausgesprochene
Anspannung
und
Vorfreude
in
ihnen.
Auf
der
Bühne,
in
sanftes
Licht
getaucht,
das
bekannte
Equipment
und
davor,
dicht
angeordnet,
duzende
Stuhlreihen.
Mittendrin
treffe
ich
auch
einige
bekannte
Gesichter,
darunter
BEATE
OBERLEIN,
die
Textautorin
von
TRIXI
G.
Zwischen
Worten
und
Erinnerungen
rieselt
die
Zeit
dahin
und
jemand
löscht
das
Licht
im
Saal.
Stille.
Dann
lauter Jubel, als zwei Silhouetten das blaue Dunkel betreten – TRIXI G sind da.
Wie
ferne
Tupfer
gleiten
die
ersten
zarten
Töne
durch
den
Raum,
werden
kräftiger
und
lauter.
Eine
vertraute
Stimme
beginnt
zerbrechlich
zu
singen:
„Von
oben
sieht
das
Wasser
wie
ein
Spiegel
aus“.
Die
Fabel
vom
„Fliegenden
Fisch“,
als
wäre
sie
als
ein
Gleichnis
gedacht,
zaubert
mir
gleich
zu
Beginn
wohlige
Schauer
unter
meine
Haut:
„Wie
soll
ich
leben
in
der
dünnen
Luft,
die
ihr
verbraucht
für
euer
Marktgeschrei“.
Diese
Stimme
schafft
den
Balanceakt,
die
Erinnerungen
an
Gerhard
Gundermann
mit
Respekt
wach
zu
halten
und
dennoch
ganz
und
gar
sie
selbst
zu
sein.
Dazu
zaubert
die
Gitarre
jenen
vollen
Sound,
den
sonst
niemand
in
gleicher
Weise
aus
nur
zwölf
Saiten
holt.
Leise,
beinahe
lautlos,
klingt
der erste Song des Abends langsam aus – was für ein Einstieg!
Doch
die
eigentlichen
Seelenperlen
dieses
Duos
sind
die
eigenen
Lieder
wie
„Flieh
mit
mir
(aufs
Land)“
oder
„Blutrot“.
Jetzt
kann
BEATRIX
DUCKE,
Trixi
genannt,
die
volle
Bandbreite
und
alle
Nuancen
ihrer
außergewöhnlichen
Stimme,
von
zärtlich
leise
bis
leidenschaftlich
aggressiv,
ausloten.
Plötzlich
öffnen
sich
Klangwelten,
die
man
lange
schon
vergessen
glaubte
und
wer
beide
erstmals
hört,
wird
fasziniert
sein.
Als
sie,
getrieben
vom
explosiven
Gitarrenspiel,
den
„Ladykiller“
von
der
Bühne
schmettert,
bebt
die
Luft
im
Saal.
In
den
treibenden
Rhythmus
von
„Aus
und
vorbei“
mischt
sich
zusätzlich
der
scharfe
Klang
eines
Saxophons,
gespielt
von
ULI
HAASE,
dem
Gast
vom
Sax’n-Anhalt-Orchester,
der
auch
auf
dem
Album
„Lebenstrip“
zu
hören
ist.
Mir
scheint,
es
ist
die
blanke
Euphorie,
die
nach
diesen
ersten
Liedern
einen
wahren
Begeisterungssturm
im
Saal
auslöst
und
auch
ich
spüre,
wie
mir
das
Adrenalin
durch
den
Körper
jagt.
Was für eine berauschende Musiknacht!
Es
ist
wieder
leise,
die
Gitarrensaiten
summen
und
TRIXI
besingt
„So
’ne
kleine
Frau“.
Ein
Cover
von
Silly
wieder
ins
Klanggewand
der
Akustik-Gitarre
gekleidet
und
vom
Saxophon
verziert.
Man
mag
es
kaum
glauben,
aber
wie
im
Original
lebt
auch
dieser
Song
vom
Nuancenreichtum
der
Stimme,
die
ihm
ein
anderes
Leben
schenkt,
ohne
plakativ
oder
gar
peinlich
zu
wirken.
Alles
kommt
von
tief
innen,
aus
der
Seele,
und
berührt
die
Herzen.
BEATRIX
singt
nicht
einfach,
sie
lebt
jedes
Lied
aus.
Ihre
langsame
Ballade
„Worte“
ebenso,
wie
wenig
später
den
Song
vom
„Maskentanz“.
Sie
formt
jeden
Ton
und
ihr
Gesicht
spiegelt
die
Emotionen
eines
jeden
Wortes.
Die
Stimme
von
TRIXI
schneidet
die
Luft
wie
eine
Rasierklinge,
glasklar
und
scharf,
und
ULI
HAASE
bläst
mit
der
Kanne
die
feinsten
Nuancen
hinzu.
Fast
möchte
man
seine
Ohren
neu
justieren
lassen,
um
tatsächlich
auch
jede
Feinheit
in
den
Phrasierungen
zu
entdecken.
Ich
stehe
am
Rand und genieße jeden dieser emotionalen Momente.
Es
ist
kein
Geheimnis,
dass
TRIXI
und
UWE
die
Sängerin
Tamara
Danz
verehren.
Mit
„Schlohweißer
Tag“
erleben
wir
eine
kleine
Hommage
und
wieder
ist
es
die
begnadete
Stimme
voll
explosiver
Power,
die
mich
beinahe
abschießt,
wenn
ich
die
Augen
schließe,
um
mich
wenig
später
mit
„Für
dich“
wieder
weich
und
behutsam
fallen
zu
lassen.
Ich
durchlebe
eine
Achterbahnfahrt
der
Gefühle,
denn
auf
den
eigenen
Song
folgt
mit
„Mont
Klamott“
ein
weiterer
Silly-Klassiker.
Als
ich
nun
glaube,
durchatmen
zu
können,
zupft
UWE
die
nächste
Klangfolge
aus
seinen
Saiten.
Die
Gänsehaut
mutiert
zu
einem
Kloß
im
Hals.
Den
Refrain
von
Gundermann’s
„Gras“
kann
ich
heute
nicht
mitsingen,
es
geht
einfach
nicht.
Am
Rande
stehend
purzeln
meine
Emotionen
durch-
und
übereinander.
Wahrscheinlich
ist
mir
ein
Grinsen
ins
Gesicht
gemalt,
denn
ich
fühle
mich
beim
Hören
ungemein
wohl.
Da
vorn
stimmen
TRIXI
und
UWE
„Bye
Bye
(my
love)“
von
Silly
an.
ULI
HAASE
greift
wieder
zu
seinem
Saxophon,
um
die
verbindenden
Melodiebögen
in
den
Raum
zu
entlassen.
Ich atme tief durch und lausche, einfach nur so.
Einen
Moment
ist
nur
Stille,
dann
Jubel.
Aus
dem
Saal
kommen
Zwischenrufe,
von
der
Bühne
wird
mit
einem
lauten
Lachen
oder
Winken
geantwortet.
Es
sind
Verwandte,
Bekannte
und
Freunde
hier,
viele
kennen
sich
auch
untereinander.
Zum
Ende
hin
ist
die
Stimmung
gelöst
und
die
Anspannung
vorüber.
TRIXI
kündigt
den
finalen
Song
des
Abends
an.
„Ende
und
Anfang“
ist
ein
sehr
persönliches
Lied,
eins,
das
Emotionen
freilegt.
Man
kann
spüren
und
hören,
was
Erinnerungen
an
einen
geliebten
Menschen,
in
diesem
Fall
an
den
Vater
von
BEATRIX,
auslösen
können.
Auch
ich
denke
einen
Moment
an
meinen
Vater,
dem
ich
diese
irre
Leidenschaft
für
Musik
zu
verdanken
habe
und
der,
wenn
er
mich
jetzt
sehen
könnte,
einen
glücklichen,
über
die
Jahrzehnte
gereiften,
Sohn
erleben
könnte.
Danke
Dir,
mein
Paps,
danke
TRIXI,
ein
bewegender
Augenblick,
der
drei
lächelnde
Musiker
vor
einem
tosenden
Publikum
sieht.
Es
ist
einfach
nur
berührend schön.
Wir
haben
einige
der
„ergreifenden,
betörenden
und
explosiven“
Lieder
von
TRIXI
G
vor
einheimischer
Kulisse
genießen
dürfen.
Ausgewählte
Perlen
von
Tamara
Danz
und
Gerhard
Gundermann
haben
dem
Abend
zusätzliche
Nuancen
verliehen
und
wir
erlebten
zwei
beseelt
aufspielende
Musikanten
sowie
als
Gast
einen
einfühlsamen
Saxophonisten.
Fehlt
nur
noch
eine
Zugabe
und
die
liefert
einerseits
„Flieg“,
noch
ein
Song
von
Silly,
sowie
als
Abschied
andererseits
„Euch
zu
gefallen“,
ein
besinnliches,
leises
eigenes
Lied,
das
den
Schlusspunkt
hinter
diesen
schönen
Abend
setzt.
Dann
verlischt
das
Licht
einige
Sekunden,
ehe
die
drei
Musiker
wieder
im
Kegel
des
Spots
stehen
und
den
glücklichen
Besuchern
vor
der
Bühne
freudestrahlend
danken.
Keine
Frage,
TRIXI
G
scheinen
wieder
da
zu
sein
-
ergreifend
und
betörend
–
eine
eher
seltene
Konstellation
von
Stimmen,
Gitarre
sowie
dem
Saxophon.
Vergleichbares
hierzulande,
auf
einem derart hohem Niveau, erkenne ich gerade nicht.
Nach
meinem
ersten
Besuch
bei
TRIXI
G,
vor
mehr
als
zehn
Jahren,
schrieb
ich,
dass
diese
Musik
Lust
auf
mehr
machen
würde
und
man
das
Gefühl
vermittelt
bekommt,
die
Ängste
würden
sich
verkriechen
und
die
Seelen
sich
berühren.
So
geht
es
mir
immer
noch.
Ich
fühle
mich
aufgetankt,
bestärkt
und
ich
habe
Lust
auf
mehr.
Jetzt
müssen
beide
nicht
nur
wieder
auf
die
Bühnen
des
Landes,
sondern
auch
in
ein
Studio
gehen,
um
neue
Ideen
in
Melodien
und
Texte
zu
verwandeln.
„Seelenperlentaucher“
könnte
ein
sehr
poetisches
Motto
für
so
ein
Projekt
werden.
Ich
wünsche
es uns von ganzem Herzen.