Swinging Pig - Geschichten vom „Swingenden Schwein“
07.03.2012
Seit
dem
Kauf
meiner
ersten
Schallplatte,
das
muss
1964
gewesen
sein,
bis
zu
dem
Moment,
da
die
Deutsche
Mark
sich
den
anderen
Teil
des
von
den
Alliierten
aufgeteilten
Landes
erobern
durfte,
sind
es
runde
25
Jahre.
In
dieser
Zeit
begann
auch
die
Beat-Musik,
später
Rockmusik
genannt,
die
Läden
des
volkseigenen
Handels
zu
erobern
und
neben
dem
Angebot
an
Klassik,
Wort,
Volksmusik
und
Schlager,
sich
in
den
Regalen
einzurichten.
Meine
ersten
Wahrnehmungen,
ohne
die
Reihenfolge
noch
zu
kennen,
waren
die
erste
Single
von
Team
4
„Lied
von
den
Träumen“
und
eine
der
Theo
Schumann
Combo
sowie
die
LP
von
Omega
mit
dem
Brücken-Cover
und
die
der
Beatles
mit
dem
grünen
Trommel-Cover.
Die
habe
ich
alle auch heute noch.
Den
heimischen
Plattenladen
hatte
ich
immer
regelmäßig
besucht
und
die
der
Ungarn,
Slowaken
&
Tschechen
sowie
der
Polen
in
Berlin
auch.
Ab
und
an
war
ich
auch
in
Finsterwalde
mit
dem
Moped.
Das
sind
vielleicht
25
Kilometer
und
war
in
einer
halben
Stunde
zu
schaffen.
Dort
gab
es
das
über
die
Region
hinaus
bekannte
Musikhaus
Effner
mit
Musikinstrumenten,
einem
Plattenregal
und
dem
alten
Herrn,
mit
dem
man
so
schön
über
alles
fachsimpeln
konnte.
Der
nahm auch Laien wie mich ernst und der wusste, was demnächst bei AMIGA erscheinen könnte.
Als
die
Wendezeiten
und
die
Deutsche
Mark
dem
Land
ihren
Stempel
aufdrückten,
verschwand
auch
der
kleine
Plattenladen
am
heimischen
Marktplatz.
„West“platten
konnten
mich
nur
bedingt
aus
der
Reserve
locken,
denn
David
in
Schottland
hatte
dafür
gesorgt,
dass
mein
Plattenregal
keine
zu
großen
Lücken
aufwies.
Dennoch
habe
ich
zu
Beginn
der
1990er
Jahre
noch
zwei,
drei
Mal
einen
großen
„Raubzug“
im
Second
von
Stuttgart
an
der
Neckarstrasse
unternommen,
um die letzten Mängel in meiner Sammlung schwinden zu lassen, obwohl das eigentlich nie zu schaffen ist.
Wie
der
Zufall
es
wollte,
bin
ich
dann
doch
eines
Tages,
es
muss
Januar
oder
Februar
gewesen
sein,
denn
es
war
ziemlich
kalt,
noch
einmal
in
dem
Plattenladen
vom
alten
Effner
in
Finsterwalde
gewesen.
Der
alte
Herr
war
allerdings
nicht
mehr
dort
anzutreffen.
Statt
ihm
standen
zwei
freundliche
jüngere
Typen
hinter
dem
Tresen,
beide
so
etwa
in
dem
Alter,
in
dem
ich
damals
war.
Das
glaube
ich
heute
jedenfalls.
Ich
hatte
mir
vorgestellt,
noch
einmal
im
Plattenregal
vom
Musikhaus
Effner
zu
wühlen
und
tat
diese
Absicht
auch
kund.
Allerdings
gab
es
kein
Plattenregal
mehr
und
die
beiden
hatten
auch
nicht
vor,
so
ihre
Antwort
auf
meine
Frage,
wieder
Vinyl
in
ihr
Sortiment
zu
nehmen.
Ich
muss
wohl
einen
ziemlich
verdatterten
und
enttäuschten
Gesichtsausdruck
gemacht
haben.
Ein
kurzer
und
verständigender
Blick
zwischen
beiden
und
dann
meinte
der
eine,
dass
hinten
im
Schuppen
noch
einiges
Vinyl
liegen
würde
und
ich
könne
ja
mal
sehen,
ob
da
etwas
für
mich
dabei
wäre.
Das
war
einer
jener
traumhaften
Glücksmomente
im
Leben,
die
man
nicht
als
solche
erkennt,
weil irgend so ein winziges Detail in der Erkenntniskette noch fehlte. –
Auf
dem
Lable
„Swinging
Pig“
wurden
ab
dem
Beginn
der
1980er
Jahre
vorwiegend
Live-Mitschnitte
veröffentlicht,
die
in
aller
Regel
von
den
Bands
nicht
autorisiert
waren.
Vor
allem
um
die
Aufnahmen
der
Rolling
Stones
und
Beatles
gab
es
Streit.
Das
Lable,
das
zeitweilig
von
Luxemburg
aus
agierte,
konnte
bei
den
Fans
vor
allem
durch
seltene
Aufnahmen
der
Größen
der
damaligen
Zeit
wie
Beatles,
Doors,
Bob
Dylan,
Led
Zeppelin,
Who,
Jethro
Tull,
Pink
Floyd,
Byrds,
Jimi
Hendrix,
Neil
Young,
Cream
und
natürlich
der
Rolling
Stones
punkten.
Die
Aufnahmen
erschienen
meist
auf
farbigen
Vinyl
in
gut
aufgemachten
Cover
oder
gar
als
Box.
Die
Auflagenhöhe
der
ca.
150
Veröffentlichungen
soll
zwischen
1000
bis 5000 gelegen haben. Genaueres weiß man nicht, aber Gerüchte gibt es haufenweise. -
In
diesem
Schuppen
lagerten
hunderte
Langspielplatten
säuberlich
in
Holzkisten
gepackt,
so
dass
man
wie
bei
einer
Plattenbörse
bequem
alles
durchwühlen
konnte.
Es
war
kalt
und
auch
ein
wenig
feucht.
Die
vielen
Platten
nahmen
mir
den
Atem,
denn
zu
jener
Zeit
war
ich
mal
wieder
knapp
bei
Kasse
und
keine
diese
Platten
hatte
ich
jemals
zuvor
in
irgend
einem
Katalog
gesehen.
Die
Cover
sahen
bunt
und
das
Vinyl
eigenartig
gefärbt
oder
wunderlich
strukturiert
aus.
Das
Lable
mit
einem
„lustigen
Schwein“
darauf
kannte
ich
nicht
und
das
Vinyl
hatte
merkwürdige
Einfärbungen,
die
ich
als
Verunreinigungen deutete.
Zögerlich
und
neugierig
zugleich
wühlte
ich
mich
eine
Weile
durch
die
Plattenmenge,
in
der
ich
lauter
mir
bekannte
Namen
von
Größen
der
Rockmusik
fand.
Mit
einem
etwas
mulmigen
Gefühl
im
Magen,
denn
eine
Möglichkeit
zum
Reinhören
hatte
ich
nicht,
sortierte
ich
ein
paar
Scheiben
und
Box-Sets
aus,
an
denen
meine
Neugier
haften
blieb.
Als
der
Verkäufer
kam,
sagte
ich
ihm,
dass
ich
aufgrund
der
„Verunreinigungen“
und
der
feuchten
Kälte,
in
der
die
Platten
standen,
nicht
mehr
als
5,00
DM
(!!)
pro
Vinyl
zahlen
würde.
Der
Mann
nickte
und
unser
Geschäft
war
besiegelt.
Zu
Hause
hab’
ich
mir
die
Platten
aufgelegt
und
war
erstaunt,
mit
welcher
Qualität
auf
ihnen
das
Erleben
und
Hören
eines
Rock-Konzertes
einfangen
war.
Es
klang,
als
stünde
man
mittendrin.
Mir
war
klar,
dass
ich
offensichtlich
Bootlegs
gekauft
hatte,
doch
keiner
meiner
Bekannten konnte mir mehr dazu sagen. Ich steckte sie zwischen die anderen Platten und damit hatte sich’s.
Erst
Jahre
später,
Ende
der
90er,
ich
hatte
einen
PC
und
begann
im
Netz
aktiv
zu
werden,
wurde
mir
bei
der
Bekanntschaft
mit
eBay
klar,
was
ich
da
in
diesem
Schuppen
an
Land
gezogen
hatte.
Es
war
die
einmalige
und
verpasste
Chance,
wahrscheinlich
den
beinahe
kompletten
Katalog
von
„Swinging
Pig“
aufzukaufen
und
in
meine
Sammlung
einzureihen.
Das
hätte
mich
vielleicht
ein
paar
Scheine
gekostet,
die
mir
damals
weh
getan
hätten.
In
heutigen
Tagen
sind
die
Sachen
kaum
noch
zu
finden
und
wenn,
dann
dermaßen
teuer,
dass
mir
die
Lust
und
Freude
am
Kauf
vergehen
würde.
Die
aus
dem
Schuppen
von
Effner’s
Laden
„geretteten“
Platten
machen
mir
ab
und
an
große
Freude
und
nur
manchmal
denke
ich
darüber nach und frage mich, was wohl mit dem „Rest“ geworden ist, der dort in diesem Hinterhofschuppen lagerte.