Simon & Garfunkel in München
28.07.2004
Wenigstens
ein
Mal
im
Leben,
….
wer
von
uns
hat
diesen
Gedanken
nicht
schon
einmal
gehabt,
vielleicht
sogar
ausgesprochen.
Jeder
von
uns
hat
bestimmt
solche
„Wenigstens
ein
Mal“
irgendwo
im
Hinterkopf
versteckt,
einen
Wunsch,
den
man
gern
erfüllt
wissen
möchte:
Ein
Mal
im
Leben
den
Mount
Everest
sehen,
ein
Mal
zum
Mond
fliegen
können,
wenigstens
ein
Mal
am
Ufer
des
Baikal
sitzen.
Solcherlei
Gedanken
sind
mir
damals
durch
den
Kopf
gegangen,
als
mein
langjähriger
Freund
Georg
und
ich
an
einem
sonnigen
Donnerstagmorgen
die
Autobahn
Richtung
Bayern
und
dort
München befuhren. Der Grund war wieder einmal in der Vergangenheit zu suchen.
Das
amerikanische
Duo
SIMON
&
GARFUNKEL
hatte
uns
durch
die
wilden
1960er
und
die
1970er
Jahre
begleitet,
ehe
sie
sich
Anfang
der
80er
trennten.
Nun,
nach
zwanzig
Jahren
kam
das
Duo
im
Jahre
2004
für
zwei
(!!)
Konzerte
nach
Deutschland
und
wir
beide
wollten
„wenigstens
ein
Mal
im
Leben“
den
Soundtrack
unserer
Jugendjahre
live
auf
der
Bühne
erleben
und
nicht
nur
im
Film
oder
Radio.
Eigentlich
sind
diese
beiden
Tickets
ein
Geschenk
unserer
Kinder
für
ein
gemeinsames
Konzert.
Doch
Telly,
unsere
Hundedame
hat
Krebs
im
Endstadium
und
wir
wollten
sie
sich
nicht
allein
überlassen.
Meine
Evi
entscheidet
deshalb,
zu
Hause
bleiben
zu
wollen
und
mein
Freund
Hans-Georg
muss
mitten
in
seinem
urlaub
als
„Ersatzmann
herhalten“.
„The
Graduate“
(Reifeprüfung)
und
all
die
anderen
tollen
Songs
der
beiden
haben wir im Hinterkopf, als der Alpha seine Nase Richtung München reckt.
Der
Olympiagarten
in
München
ist
eine
wunderschöne
Anlage.
Mitten
in
der
Stadt
gelegen,
eine
grüne
Oase
der
Ruhe,
da
lässt
man
sich
schnell
zu
einem
frischen
Bierchen
am
Nachmittag
verleiten.
Die
Sonne
blinzelt
durch
die
grünen
Bäume
und wir freuen uns mit einem Humpen in der Hand auf die kommenden Stunden, fiebern dem Konzertereignis entgegen.
Als
wir
das
Olympiastadion
betreten
öffnet
sich
der
Blick
auf
eine
gigantische
Bühnenkonstruktion
auf
der
Tribünengegenseite
und
darüber
eine
überdimensionale
Videowand.
Auf
dieser
startet
die
Show
mit
einem
Rückblick
auf
jene Zeiten, von der Mondlandung bis zum Mauerfall, die wir alle auch mit musikalischen Assoziationen besetzt haben.
Der
erste
Song
des
Abends
ist
„Old
Friends“,
eine
Reminiszenz
an
eine
50jährige
musikalische
Freundschaft
und
das
Motto
der
Tour.
Danach
geht
es
Schlag
auf
Schlag
mit
Erinnerungen
an
ganz
frühe
Zeiten
mit
„Hazy
Shade
Of
Winter“,
America“
und
„I
Am
A
Rock“,
jener
Song,
der
kaum
wie
ein
anderer
die
Befindlichkeiten
Jugendlicher
in
den
frühen
1960ern
artikulierte:
„I
touch
no
one
and
no
one
touches
me.“
Die
beiden
auf
der
Bühne,
Luftlinie
vielleicht
fünfzig
Meter
entfernt,
spulen
eine
perfekte
Gesangsdarbietung
nach
der
anderen
ab
und
versuchen
gar,
zwischendurch
ein
wenig
Konversation
zu betreiben.
Sie
plaudern
munter
aus
dem
Nähkästchen
ihrer
Karriere
und
holen
schlielich
jene
beiden
Musiker
auf
die
Bühne,
von
denen
sie
damals
einen
Großteil
ihrer
Inspiration
erfuhren:
Don
&
Phil
Everly,
besser
bekannt
als
THE
EVERLY
BROTHERS.
Von
ihnen
gibt
es
Erinnerungen
in
Noten
wie
„Wake
Up
Little
Susie“
und
„All
I
Have
To
Do
Is
Dream“
sowie
gemeinsam
dann
noch
„Bye
Bye
Love“,
jenen
Riesenhit
zum
Mitsingen,
für
die
Massen
und
das
gigantische
Auditorium
singt
sie
alle
inbrünstig und aus voller Kehle mit. Gänsehautfeeling!
SIMON
&
GARFUNKEL
geben
ihren
Fans,
weswegen
sie
gekommen
sind,
nämlich
einen
Welthit
nach
dem
anderen
–
oder
besser
–
einen
Moment
Jugenderinnerung
nach
dem
nächsten.
Mir
stellen
sich
die
Nackenhaare
auf,
manchmal
habe
ich
einen
dicken
Kloß
im
Hals
und
einige
Tränen-Momente
kann
ich
auch
nicht
verleugnen.
Was
Wunder,
wenn
man
Songs
zu
hören
bekommt
wie
„Sound
Of
Silence“
(fast
pur
und
nur
akustisch),
„Mrs.
Robinson“,
„El
Condor
Pasa“,
zum
Träumen
und
Heulen schön, „The Boxer“ und natürlich „Bridge Over Troubled Water“:
„Wenn du alles satt hast und du dir so klein vorkommst,
die Augen voller Tränen.
Dann glaube mir, jede einzelne werde ich dir trocknen
wenn du einen Freund brauchst,
bin ich in deiner Nähe und heile deinen Kummer.“
Rockpoesie,
wie
sie
schöner
und
ergreifender
kaum
sein
könnte,
geschrieben
zum
Ende
der
1960er,
jener
Zeit
von
LOVE
&
PEACE.
Einfach
nur
toll,
mit
Erinnerungen
beladen
und
natürlich
noch
Jahrzehnte
danach
zu
Herzen
gehend,
wenn
man
jene Zeiten, so wie wir beide, selbst miterlebt hatte!
Dieses
einmalige
Gefühl,
für
wenige
Stunden
dem
Alltagstrott
mit
den
allerschönsten
Jugenderinnerungen
und
einmaliger
Musik
entronnen
zu
sein,
hat
uns
dann
auch
auf
der
nächtlichen
Autobahn
von
Bayern
nach
Brandenburg
zurück
begleitet.
Auf
einem
Rastplatz
in
Thüringen
bin
ich
dann
mit
„Homeword
Bound“
im
Ohr
eingeschlafen,
zuvor
schnell
noch
Georg
im
Hotel abgesetzt, und erst vom Truckerverkehr wieder geweckt worden.
Ob
SIMON
&
GARFUNKEL
(damals
62jährig)
noch
einmal
gemeinsam
in
Europa
auf
einer
Live-Bühne
stehen
werden,
halte
ich
für
eher
unwahrscheinlich.
Deshalb
bin
ich
heute
noch
immer
froh,
„wenigstens
ein
Mal
in
meinem
Leben“
etwas
länger
Auto
gefahren
zu
sein,
als
in
einem
Konzert
gesessen
zu
haben.
Sei’s
drum,
der
Aufwand
war
gemessen
an
der
Einmaligkeit
des
Events,
ein
Klacks
oder
wie
SIMON
gemeinsam
mit
GARFUNKEL
gesungen
hat:
„Keep
The
Customer
Satiesfied!“
P.S.:
Meinen
beiden
Kindern,
Claudia
und
Michael,
gewidmet,
die
mir
einst
diese
wunderschönen
Stunden
geschenkt
haben
und
in Erinnerung an Telly, die uns wenig später viel zu früh verlassen musste.