ROCK 4 HAITI in Dresden – rocken für die Ärmsten
09.02.2010
Am
1.
August
1971
fanden
im
New
Yorker
Madison
Square
Garden
zwei
Konzerte
vor
insgesamt
40.000
Besuchern
statt.
Das
von
GEORGE
HARRSION
und
RAVI
SHANKAR
organisierte
Konzert
sollte
Geldmittel
für
die
Kriegsopfer
und
Flüchtlinge
von
Bangla
Desh
einspielen.
Damals
wie
heute
eine
der
ärmsten
Regionen
dieser
Welt.
Das
Event
schrieb
als
„Concert
For
Bangla
Desh“
Geschichte,
nicht
nur
der
beteiligten
Musiker
wegen,
sondern
weil
es
das
erste
Mal
war,
dass
Rockmusiker
sich
in
dieser
Weise
für
unterprivilegierte
und
Hilfe
suchende
Menschen
engagierten.
Die
Idee
fand
Nachahmung,
im
Westen
wie
im
Osten.
Manchmal
entstand
Großes,
manchmal
hatte
es
einen
faden
Beigeschmack,
wenn
versucht
wurde,
Rockmusik
für
Religionen
und
Weltanschauungen
zu
benutzen.
Doch
zum
Glück
entscheiden
die
Besucher,
wie
und
wofür
sie
für
Hilfe
und
Unterstützung
bereit
sind.
Das
war
beim
Bangla-Desh-Concert
so
und
später
bei LIVE AID ebenso.
Am
12.
Januar
2010
bebt
in
Haiti,
eine
Stunde
vor
Beginn
der
Abendstunde,
die
Erde.
Ein
Drittel
der
Bevölkerung,
rund
drei
Millionen
Menschen,
sind
davon
betroffen.
Fast
die
gesamte
Infrastruktur
bricht
zusammen
und
Chaos
breitet
sich
aus.
Unmittelbar
danach
laufen
internationale
Maßnahmen
zur
Soforthilfe an. In Dresden findet am 9. Februar ein Rock-Konzert statt – ROCK-4-HAITI.
Das
Leitmotiv
der
Musiker
und
Bands
auf
der
Bühne
des
Dresdner
Kulturpalastes
bei
ROCK-4-HAITI
an
diesem
Septemberabend
2010
ist
der
Gedanke
der
Solidarität
und
Hilfe
für
die
Erdbebenopfer
von
Haiti,
ein
Herzensbedürfnis
ist.
Die
Bühne
präsentiert
sich
stilvoll
schlicht
und
auf
der
große
Leinwand
im
Hintergrund
ein
Kind,
klein
und
hilflos,
so
wie sie sicher zu tausenden in Haiti zu finden sind. Nicht erst seit dem Erdbeben!
In
den
folgenden
vier
Stunden
bene
die
Bretter
des
Kulturpalastes
von
der
Musik
vieler
Künstler.
Den
Anfang
macht
HAASE
&
BAND,
der
gleich
zu
Beginn
in
seiner
direkten
Art
aufrüttelte,
den
Finger
in
die
Wunde
legte.
Der
sagt
selbstbewusst,
dass
wir
eigentlich
überall
und
jeder
gegen
Unrecht
aufstehen
und
losrocken
müssten.
Recht
hat
er!
Durch
den
Abend
führten
die
Herren
Böttcher
&
Fischer
vom
lokalen
Sächsischen
Radiosender,
den
ich
ad
hoc
dazu
verdonnern
würde,
ab
heute
nur
noch
die
Musik
zu
spielen,
die
sie
gestern
ansagten
und
in
den
höchsten
Tönen
lobten
–
„Ostrock“
–
also
Rock
aus
den
Landen,
wo
wir
alle
aufgewachsen
sind.
Was
piept
mich
dieses
gefühl-
und
seelenlose
Radio,
das
einem
Seifenschaummusik
entgegengekotzt,
an!
Beim
Versteigern
eines
T-Shirts,
mit
den
Signaturen
aller
beteiligten
Musiker,
machten
die
beiden
Moderatoren
mit
dem
Dresdner
Original
„Wolle“
einen
Glücksgriff.
Der
legt
mit
bewegenden
Worten
einen
Fünfhunderter
symbolisch
auf
die
Bühnenbretter
und
stiehlt
Böttcher
&
Fischer
quasi
die
Plauder-Show - danke „Wolle“!
Aus
Stuttgart
sind
VINDER
angereist,
die
kräftig
die
„Häffy-Mörtel-Maschine“
krachen
lassen
und
die
Begeisterung
der
Fans
kräftig
anheitzen.
Geile
und
kräftige
Mugge.
Mit
HANS
DIE
GEIGE
und
seinen
beiden
Gästen
BUZZ
DEE
und
UDO
KRAUSE
erleben
wir
den
nächsten
Höhepunkt.
In
bewegenden
Worten
verweist
Hans
auf
das
Anliegen
und
singt
natürlich auch „Dust The Wind“, was sonst!
Nach
einer
kurzen
Pause
stehen
KARUSSELL
auf
der
Bühne,
lassen
sich
feiern
und
überzeugen,
so
wie
alle
anderen
auch,
mit
drei
ausgewählten
Songs,
darunter
das
„Fischlein
unterm
Eis“
und
die
neuen
„Habseligkeiten“.
Auch
DIRK
ZÖLLNER
hat
sich
„Gäste“
mitgebracht.
Beim
„Käfer
auf’m
Blatt“
wird
er
am
Piano
von
DIRK
MICHAELIS
begleitet
und
auch
BUZZ
DEE
unterstützt
den
Sänger
mit
seinem
Gitarrenspiel
–
zitiert
„Hit
The
Road
Jack“.
Der
Mann
weiß
das
Publikum
zu
begeistern
und
den
Saal
live
zum
Kochen
zu
bringen.
Da
hat
es
WERTHER
LOHSE
mit
Vollplayback
zwar
nicht
schwer,
aber
der
Unterschied
war
spürbar,
was
allerdings
den
alten
LIFT-Klassikern
keinen
Abbruch
tut.
Die
sind
zeitlos über jeden Zweifel erhaben.
Dann
stand
einer
ganz
in
schwarz
und
nur
mit
Gitarre
und
Stimme
auf
der
Bühne,
DIRK
MICHAELIS.
Was
der
mit
drei
Songs
von
der
Bühne
krachen
lässt,
ringt
Hochachtung
ab.
Gleich
ob
der
rockig
und
trotzig
„Sie
hat’n
Mann“
oder
nur
am
Flügel
„Als
ich
fortging“
singt,
das
hat
einfach
nur
Ausstrahlung
und
trifft
den
Nerv
der
Fans,
vor
allem
den
der
weiblichen.
BELL,
BOOK
&
CANDLE
geben
frisch
und
überzeugend
ihre
Welthits
zum
Besten
und
lassen
ihrer
Freude,
dabei
sein
zu
können,
freien
Lauf.
Den
Schlusspunkt
im
kesselbunten
Rock-Benefitz
setzten
BONFIRE,
die
Heavy-Metal-
Schwaben.
Die
angenehme
Geste
des
Frontmannes,
der
nicht
nur
„Proud
On
My
Country“
singt,
sondern
uns
darin
bestärkt,
stolz
auf
unser
Land
zu
sein,
zumindest
aber
auf
die
Menschen,
auf
uns,
die
wir
hier
leben
und
füreinander
da
sind, wenn’s mal dicke kommt, berührt uns alle.
Stolz
dürfen
alle
sein,
die
gemeinsam
auf
dieser
Bühne
standen
und
auch
die,
die
hinter
ihr
die
meist
unsichtbaren
Strippen
zogen
und
ihre
Freizeit
dafür
nutzten.
Tiefe
Verbeugung
vor
den
Beteiligten
und
DANKE
Tina,
stellvertretend
für
alle.
Toll
auch,
dass
der
Saal
des
Palastes
am
Abend
gut
gefüllt
und
die
Stimmung
Klasse
ist.
Das
war
nicht
unbedingt
zu
erwarten.
Doch
wenn
Menschen
mit
ehrlichen
Gefühlen
berührt
werden
und
sie
erleben
dürfen,
dass
mit
ihrer
Hilfe
die
große
Not
anderer
zu
lindern
geht,
dann
ist
vieles
möglich.
Der
Inhalt
und
die
Idee
zu
helfen,
sind
das
Ziel
und
nur
dies
ist
an
so
einem
Abend
wichtig.
Was
zählt,
sind
nicht
die
Millionensummen,
die
sollten
andere
spenden,
sondern
das
Gefühl,
gemeinsam
etwas
getan
und
bewegt
zu
haben
in
Zeiten,
die
kalt,
frostig
und
mitunter,
so
wie
in
Haiti,
erbarmungslos
und
brutal
sind.
Es
ist
ein
gutes
Gefühl,
etwas
Gutes
getan
zu
haben.
Jede
Geste,
jeder
Euro
und
jede Aktivität ist wichtig. Gemeinsam können wir viel bewegen.