Mein Zwilling Paule August 2016
Paule
ist
Musiker,
Paule
ist
mein
Freund
und
außerdem
ist
er
mein
Zwilling,
obwohl
er
ein
reichliches
Jahre
eher
geboren
wurde.
Schuld
an
allem
war
der
Nikolaus,
der
Tag,
an
dem
POND
zum
ersten
Mal
auf
unserer
Bühne
stand:
Nikolaustag
1978,
in
Elsterwerda.
Auf
die
beiden
Keyboards
hatten
wir
jeweils
einen
Nikolausstiefel
und
dazu
eine
brennende
Kerze
gestellt,
der
Stimmung
wegen.
An
diesem
Abend
erlebten
wir
eines
jener
Konzerte,
das
anders
verlief,
bei
dem
die
Musiker
versuchten,
neue
Wege
zu
beschreiten,
die
weit
in
die
Zukunft
reichen
sollten,
wie
ich
heute
weiß.
Irgendwie
waren
wir
uns
wohl sympathisch, denke ich mir heute, wenn ich die wenigen Fotos von damals betrachte.
PAULE,
alias
WOLFGANG
FUCHS,
kam
von
der
Gruppe
Babylon
und
wollte
etwas
Eigenes.
Sein
Freund
Manne,
alias
MANFRED
HENNIG,
ebenfalls
bei
Babylon,
wollte
das
auch.
Beide
gründeten
das
Projekt
POND
und
holten
sich
einen
zweiten
Mann
für
die
Tasten
hinzu,
MANFRED
GURSCH.
Diese
Besetzung
rockte
an
diesem
kalten
Winterabend,
bis
uns
allen
warm
wurde.
Ich
mochte
solche
wuchtige
Musik
mit
Schwerpunkt
auf
den
Tasten,
irgendwo
zwischen
ELP
und
Procol
Harum,
schon
immer.
Außerdem
hatte
es
mir
die
„Sturmglocke“
angetan,
jenes
eigene
Opus,
das
ich
nur
in
dieser
Live-
Fassung,
die
nirgends
zu
finden
ist,
richtig
gut
fand.
Nach
dem
Konzert
war
schnell
klar,
POND
würde
wieder
bei
uns
spielen,
denn
mit
PAULE
verstand
ich
mich
zudem
auf
Anhieb.
Beim
zweiten
Gastspiel
war
POND
zum
Duo
geschrumpft
und
MANNE
bei
ELEFANT
und
später
bei
CITY
gelandet.
PAULE
musizierte
jetzt
nur
rein
elektronisch
und
ganz
ohne
sein
Schlagzeug,
das
einst
Gunther
Wosylus
gehört
hatte.
Der
zweite
Mann
an
den
Tasten
war
HARALD
WITTKOWSKI,
mit
dem
PAULE nun weiter nach alternativen Wegen suchte, auf denen ich sie wiederum weiter beobachten konnte.
Ende
1989
schlug
für
es
die
kleine
DDR
dreizehn
und
für
die
meisten
unserer
Bands
und
Combos
wohl
auch.
Ich
verlor
vieles
und
viele
aus
meinen
Augen:
Job,
Freunde,
Hobby
und
gefühlte
Sicherheit.
Als
ich
einiges
davon
wiedergefunden
hatte,
war
viel
passiert.
PAULE
hatte
mit
seinen
beiden
Söhne,
den
Zwillingen
Frank
und
Sascha,
weiter
Musik
gemacht
und
seine
eigenen
Wege
verfolgt.
Seine
Zwillinge
sorgten
wohl
auch
dafür,
dass
der
Sound
von
POND
Elemente
von
Techno
aufsaugte.
Eine
Zeit
lang
hörte
ich
weg,
auch
von
anderen
heimischen
Bands,
und
erfüllte
mir
einen
kleinen
Teil
der
Wünsche,
die
bisher
unerreichbar
schienen.
Ich
erlebte
ein
Spektrum
zwischen
den
Rolling
Stones
und
Yes
live
in
Konzerten
und
dachte
weniger
an
„Ostrock“.
POND
spielte
zu
dieser
Zeit
live
im
Planetarium.
Doch
als
2006
Klaus
Renft
verstarb,
haben
die
Stunden
bei
seinem
Gedenkkonzert
im
Leipziger
Anker
bei
mir
etwas
losgetreten,
das
bis
heute
in
Bewegung
geblieben ist. Die Sucht nach Live-Musik heimischer Bands war wieder da.
Im
November
2007
bin
ich
nach
Halle
gefahren,
um
PAULE
bei
seinem
Bandjubiläum
„30
Jahre
POND“
endlich
wieder
auf
einer
Bühne
zu
erleben.
Wir
sahen
uns,
erkannten
uns
und
umarmten
uns,
so
als
wären
all
die
Jahre
dazwischen
nicht
gewesen.
Das
Konzert
hat
meine
alte
Begeisterung
neu
entfacht,
Internet
und
Computertechnik
machten
die
Kommunikation
leichter.
Wir
waren
nun
auch
als
Freunde
vernetzt,
was
zur
Folge
hatte,
dass
ich
POND,
inzwischen
solistisch
als „Paule“POND unterwegs, auch wieder regelmäßig live antreffen konnte.
Im
Oktober
2012
spielte
PAULE
im
Dresdener
Wechselbad-Theater
seine
„Space-Night“
live
und
mit
ausgefeilter
Laser-Show
vor
seinem
Publikum.
Ich
erlebte
einen
wundervollen
Abend
und
eine
Show,
gemalt
aus
Lasern
und
Projektionen,
die
man
so
nur
noch
selten
irgendwo
geboten
bekommt.
Nach
dem
Konzert
hatten
wir
Gelegenheit,
ein
wenig
miteinander
zu
plaudern.
Bei
dem
gemeinsamen
Foto
vor
seinem
Werbe-Flyer
stutzte
er
einen
Moment,
sah
mich
an
und
meinte
dann,
wir
beide würden ja wie Zwillinge aussehen. Wir lachten und von da an war es wohl auch so.
Ein
Jahr
später
feierte
PAULE
an
gleicher
Stelle
das
Re-Union-Konzert
seines
Projektes
gemeinsam
mit
seinem
alten
Kumpel
MANFRED
HENNIG.
Nach
einer
gefühlten
Ewigkeit
standen
beide
als
Duo
wieder
auf
einer
Bühne
und
ließen
den
Tasten
freien
Lauf.
Für
mich
war
dieses
Wiedersehen
mit
den
beiden
Musikern
eine
besonders
schöne
Begegnung,
obgleich
ich
natürlich
auch
MANNE
schon
vorher
immer
mal
wieder
bei
CITY
getroffen
hatte.
Aber
dieser
Abend
in
Dresden,
fast
35
Jahre nach dem Konzert in Elsterwerda, hatte schon eine ganz besondere Atmosphäre und Stellenwert für mich.
Ein
weiteres
Jahr
darauf,
im
Oktober
2014,
hatte
PAULE
zur
DVD-Release-Party
nach
Halle
geladen.
Im
exklusiven
Ambiente
der
Bahnhofs-Lounge
stellte
der
Musiker
die
neue
DVD
„Live
im
Stahlwerk
–
Gemälde
einer
Vernissage“
vor,
die
gemeinsam
mit
den
Brandenburger
Symphonikern
aufgenommen
wurde.
Die
Vertonung
von
Bildern
des
Malers
Willi
Sitte
im
großen
Gewand
mit
Orchester,
das
hatte
ein
besonderes
Flair
und
dementsprechend
verlief
auch
dieser
Abend
vor
den
geladenen
Gästen.
Wir
hatten
wieder
Gelegenheit,
miteinander
zu
sprechen
und
für
ein
weiteres
Zwillings-Foto
am
Schluss
des
Abends.
Ich
bin
NICHT
einer
von
der
Sorte,
die
sich
fest
an
einen
Künstler
krallen,
um
deren
ultimativer
Fan
zu
sein
und
alles
von
ihm
zu
erfahren.
Dafür
habe
ich
viel
zu
viele
und
auch
unterschiedliche
Interessen.
Unsere
Freundschaft
hat
sich
erst
über
die
Jahrzehnte
entwickelt
und
durch
Aktivitäten,
wie
auch
das
Vertrauen
zueinander.
Wir
telefonieren
regelmäßig
und
dennoch
liegen
Monate
dazwischen.
Ich
darf
an
Entwicklungen
teilhaben
und
erfahre
von
Ideen,
die
PAULE
umtreiben.
Und
es
gibt
diese
Momente,
in
denen
wir
als
„Zwillinge“
merken,
dass
es
sogar
an
den
gleichen
Stellen
zwickt
und
Gedankengänge
identisch
sind.
Selbst
unser
Haar
ist
zeitgleich
grau
geworden,
die
Gedanken
darunter
aber
sind
frisch
und
manchmal
auch
frech
geblieben.
Auch
in
Zukunft
warten
sicher
noch
einige
gemeinsame
Aktionen
auf
uns,
wie
das
bei
Zwillingen halt so üblich ist.