Metropol live im Kulturhaus Plessa
13.05.1981
Es
war
wieder
einmal
Mittwoch,
nämlich
der
13.
Mai
1981,
und
wir
hatten
uns
im
Kulturhaus
von
Plessa
versammelt,
um
die
Band
METROPOL
aus
Berlin
zu
empfangen.
Draußen
war
der
Frühling
mild
und
drinnen
die
Anspannung
zu
spüren,
denn
irgendwie
wussten
wir
diesmal
nicht,
was
auf
uns
zukommen
würde.
Bei
den
etablierten
Großen
der
Szene
waren
wir
uns
sicher,
ein
volles
Haus
zu
haben,
aber
in
diesem
Fall
hätten
viele
Stammbesucher
auch
einfach
mal
zu
Hause
bleiben
können,
so
zumindest
unsere
vage
Befürchtung.
Mit
METROPOL
wollten
wir
uns
eine
der
neueren
Bands,
die
seit
ein
paar
Jahren
die
Szene
unsicher
zu
machen
versuchten,
auf
die
Bühne
holen.
Dabei
hatten
Namen
wie
Regenbogen,
Keks,
Reggae
Play
und
noch
ein
paar
andere
zur
Diskussion
gestanden,
ehe
die
Entscheidung
dann
doch
für
METROPOL
fiel.
In
jedem
Fall
aber
war
es
unser
Ziel,
etwas
frischeren
Wind
zwischen
die
Mauern
des
Hauses
blasen
zu
lassen.
Dabei
konnten
wir nicht unbedingt davon ausgehen, dass uns alle nach Plessa und zu einer jüngeren Band folgen würden.
Die
Keimzelle
von
METROPOL,
die
Berliner
Band
Opus,
kannte
ich
schon
vorher.
Dort
hatte
schon
Horst
Schmäke
die
Tasten
gedrückt,
den
wir
mit
Brot
&
Salz
auf
der
Bühne
hatten,
oder
auch
Lutz
Krüger
getrommelt,
den
wir
im
Konzert
mit
Transit
erlebten.
OPUS
hatte
auch
in
früheren
Jahren
in
unserer
Gegend
oft
zum
Tanz
gespielt
und
so
manchen
Hit
internationaler
Stars
auf
den
kleinen
Bühnen
der
Provinz
abgefackelt,
während
wir
davor
wie
wild
getanzt
hatten.
Als
Opus
sich
auflöste,
gründeten
die
beiden
ehemalige
Bandmitglieder
REINHARD
TESCH
und
AXEL
GRÖSELING
eine
neue
Band,
um
mit
METROPOL
ihre
eigenen
Vorstellungen
zu
verwirklichen.
Mit
UWE
PAULIK
als
zweiten
Gitarristen
und
dem
Schlagzeuger
ROLAND
FISCHER
war
die
Besetzung
gefunden,
die
bis
1983
hielt
und
die
wir
1981,
da
die
Band
gerade
in
den
Profistatus
aufgestiegen
war,
auf
der
Bühne
in
Plessa
hatten.
Nun
war
sie
da.
Wir
hatten
alles
vorbereitet,
die
schweren
Boxen
in
die
erste
Etage
und
auf
die
Bühne
getragen
und
nun
füllte
sich
auch
langsam
der
große
Saal.
Unsere
Anspannung
wich
einem
Lächeln auf den Gesichtern.
Die
Bühne
war
nur
sparsam
mit
einem
Banner,
auf
dem
der
Namenszug
METROPOL
in
großen
Lettern
zu
lesen
war,
dekoriert,
als
das
Licht
im
Saal
verlosch
und
die
erste
Töne
aus
den
PA-Boxen
kamen.
Die
Herren
Tesch
&
Co.
spielten
sofort
unbekümmert
und
mit
sichtlicher
Spielfreude
drauf
los,
so
dass
die
sitzende
Meute
munter
mit
den
Köpfen
und
Schultern
in
Bewegung
kam.
Es
sind
die
einfachen,
die
leicht
überschaubaren
und
rockig-fetzigen
Strukturen,
beinahe
wie
beim
urbanen
Rock’n’Roll,
die
das
simple
aber
wirksame
Rückrad
der
Band
bildeten.
Gefallen
hat
mir
damals
schon
die
straff
gestrickten
ersten
eigenen
Songs,
wie
zum
Beispiel
„Schnee
von
gestern“.
Die
brachten
von
Anfang
an
Stimmung
in
den
Saal,
weil
man
sich
mit
ihnen
und
was
sie
meinten,
schnell
identifizieren
konnte.
Die
meisten
dieser
Lieder
–
es
war
die
Zeit
des
aufkommenden
Disco-Sounds
-
waren
auch
tanzbar,
was
im
Saal
mit
Konzertbestuhlung
natürlich
nicht
ging.
Die
vier
Jungs
gaben
nicht
eine
Sekunde
Ruhe,
es
gab
kaum
einen
Moment
des
Stillstandes,
ständig
war
Bewegung
auf
der
Bühne,
während
es
locker
rockte
und
rollte.
Natürlich
erlebten
wir
auch
die
ruhigeren
Passagen.
Der
große
Hit
„Und
ich
sehn
mich
nach
dir
(wie
im
Fieber)“
war
allerdings
1981
noch
nicht
zu
hören.
Dessen
Veröffentlichung
sollte
noch
zwei
weitere
Jahre
dauern.
Die
Band
landete
dennoch
mit
ihrer
Musik
in
Plessa
einen
Volltreffer
und
vor
allem
die
jungen
Mädchen sahen mit glänzende Augen zu den Musikern auf der Bühne empor.
Auch
ihre
internationalen
Vorbilder,
von
denen
man
sich
natürlich
gern
Anregungen
holte
und
deren
Songs
man
liebte,
hatten
ihre
Berechtigung
im
Konzertprogramm.
Ich
kann
mich
noch
gut
an
Knaller
von
Blackmore’s
Rainbow
oder
an
die
stampfenden
Boogie-Klassiker
wie
„Caroline“
oder
„Rockin’
All
Over
the
World“
erinnern,
die
natürlich
einige
der
Konzertbesucher
und
die
Fans
von
Status
Quo
schon
mal
von
ihren
Sitzflächen
noch
oben
rissen.
Ich
frag’
mich
heute
ohnehin
manchmal,
wie
es
möglich
war,
dass
bei
so
vielen
unserer
Konzerte,
die
Konzertbesucher
meist
ruhig
und
manchmal
bewegungslos
knallharten
Rock’n’Roll
über
sich
ergehen
lassen
konnte,
während
ich
beinahe
zur
gleichen
Zeit
bei
der
Beatles
-
Revival
Band
in
Riesa
auf
meinen
Stuhl
in
einer
letzten
Reihen
gestiegen
bin,
um
einen
bessern
Blick
auf
die
Bühne
zu
haben.
Aber
wahrscheinlich
hätte
dann,
um
bei
der
damaligen
Realität
zu
bleiben,
einer
aus
unserer
Ordnungsgruppe
höflich
aber
konsequent
eingreifen
müssen.
Geschah
allerdings
nie,
auch
wenn
wir
manchmal
Gelegenheit
gehabt
hätten,
denn
auch
wir
ließen
uns
ja
vom
Sound
und
Rhythmus
der
vielen
Bands
mitreißen.
Schließlich
war
das
die
Triebfeder, solche Konzerte zu organisieren und gemeinsam auch zu genießen.
Auf
der
Bühne
boten
die
beiden
Gitarristen
solides
Handwerk
und
als
Sänger
schaffte
es
REINHARD
TESCH,
die
Stimmung
hoch
zu
halten.
Es
gab
Gitarrenduelle,
man
ging
in
die
Knie,
um
es
„eine
Etage
tiefer“
knallen
zu
lassen
und
man
sparte
auch
nicht
mit
dem
Einsatz
der
Nebelmaschine.
METROPOL
war
zu
jenem
Zeitpunkt
eine
Rock’n’Roll
Band,
zwei
Gitarren,
Bass
sowie
Schlagzeug,
und
das
konnte
man
deutlich
spüren.
Man
ließ
die
Saiten
vibrieren,
es
gab
satte
Gitarrensoli
und
natürlich
auch
die
üblichen
Posen,
die
zu
so
einem
Spektakel
dazu
gehören.
Richtig
überzeugend
aber,
und
dieser
Eindruck
hat
sich
irgendwie
bis
heute
bei
mir
gehalten,
waren
die
vier
dann,
wenn
sie
ihre
eigenen
Liebes-Balladen
intonierten.
Da
stimmte dann einfach alles, das kam ganz aus dem Herzen und das hat sich in der Erinnerung gehalten.
Wir
erlebten
die
Band,
so
denke
ich
heute,
in
ihrer
wohl
besten
Verfassung,
ehe
sich
kurze
Zeit
später
der
Bandleader
REINHARD
TESCH
entschloss,
die
Band
für
eine
solistische
Laufbahn
zu
verlassen,
die
sich
darauf
hin
mit
neuen
Musikern
auch
neu
erfinden
musste.
Danach
verlor
man
die
Band
aus
den
Augen
und
erst
Jahre
später,
bei
einem
kleinen
Fanclub-
Treffen
der
„Weggefährten“
in
Torgau,
lief
mir
Carsten
Große
wieder
über
den
Weg,
der
als
Gitarrist
die
zweite
Phase
der
Band
miterlebte.
Jenen
Abend
vor
über
dreißig
Jahren
im
Frühjahr
1981,
werde
ich,
auch
wegen
der
noch
vorhandenen
fotografischen Gedächtnishilfen, stets in Erinnerung behalten.
Die
Gruppe
METROPOL
hatten
wir
bei
ROCK-MIX
9
auf
der
Bühne.
Ein
halbes
Jahr
später
folgte
noch
ROCK-MIX
10,
drei
Konzerte
als
Jubiläumsereignis,
aber
da
war
uns
schon
klar,
dass
wir
in
diesen
Dimensionen
nicht
mehr
weiter
machen
wollten.
Der
Aufwand
war
kaum
noch
zu
stemmen
und
die
Bands,
die
uns
noch
interessiert
hätten,
waren
zu
normalen
Gagen
nicht
mehr
zu
haben.
Ab
1982
zogen
wir
uns
in
die
eigenen
Räume
der
„Stube“
in
Elsterwerda
zurück
und
erlebten
dort
bis
zur
Wende
weitere
wilde
Jahre
in
kleineren
Dimensionen
mit
Bands
wie
Keimzeit,
Arnold
Schmidt
und
allem,
was
die
Liedermacher-,
Blues-
und
Kleinkunstszene
zu
bieten
hatte.
Nur
fotografiert
hat
keiner
mehr
oder
nur
in
Ausnahmefällen,
wie
bei
Hans
die
Geige.
Der
Mythos
ROCK-MIX
jedenfalls
und
der
Name
„Stube“
haben
noch
heute
in
meiner Heimatstadt einen guten Klang und darauf sind wir noch immer gemeinsam stolz.
Die damals aktuelle Autogrammkarte von Metropol.