Melanie Dekker solo & live im Kulturkraftwerk Goslar
07.04.2018
Im
Oktober
2011
fuhr
ich
aus
blanker
Neugier
zur
Tante
Ju
in
Dresden,
um
eine
mir
völlig
unbekannte
junge
Lady
aus
dem
fernen
Kanada
live
zu
erleben.
Zum
Konzert
waren
nur
überschaubare
Grüppchen
erschienen
und
MELANIE
DEKKER
überraschte
sie
alle
mit
einem
vielseitigen
Konzertprogramm.
In
der
Pause
bat
ich
sie,
für
einen
alten
Rocker
eventuell
einen
Song
aus
meiner
Jugendzeit
zu
singen
und
so
durfte
ich
mich
als
Zugabe
an
einer
wunderschönen
Version
des
Beatles-Klassikers
„Norwegian
Wood“
erfreuen,
den
sie,
gemeinsam
mit
dem
Gitarristen
DAVID
SINCLAIR,
spielte. Seitdem hat sie einen Fan mehr und ich eine DVD-Aufzeichnung von diesem Moment in der Sammlung.
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Ein
Jahr
später,
2012,
sang
sie
beim
Stadtfest
in
Dresden
mit
zwei
deutschen
Begleitmusikern
auf
der
riesigen
Bühne
und
in
sengender
sommerlicher
Gluthitze.
Die
Stuhlreihen
standen
verwaist
und
nur
im
Schatten
lauschten
die
Besucher
der
bezaubernden
Stimme
aus
Kanada.
Im
Jahr
darauf
trafen
wir
uns
in
der
Tante
Ju
wieder
und
im
Oktober
2013
fuhr
ich
zu
einem
intimen
Klubkonzert
nach
Radeburg
in
den
Kulturbahnhof,
um
sie
zu
treffen.
Ein
Jahr
später
war
ich
bereits
im
Harz
gelandet
und
MELANIE
tourte
vorzugsweise
durch
die
finanzstarken
alt-deutschen
Bundesländer,
unter
anderem
als
Support
für
keinen
Geringeren
als
ihren
Landsmann
Bryan
Adams
in
Ulm
2017.
Fast
fünf
Jahre
lang
fand
sich
kein
geeigneter
Termin,
um
ihr
„Hallo!“
sagen
zu
können.
In
diesem
Jahr
hat
sie
mit
„Secret
Spot“
ihr
neuestes
Album
veröffentlicht
und
in
Goslar
wird
sie
ein
Konzert
geben.
Dorthin
fahre
ich
gerade.
Die
Piste
an
den
Berghängen
vom Harz entlang ist mir gut vertraut geworden und ich hoffe, sie wird mich noch wiedererkennen.
Das
Kulturkraftwerk
in
Goslar
ist
alles
andere,
als
eine
„geheime
Stelle“,
so
die
Übersetzung
des
neuen
Albumtitels.
Das
Gebäude
befindet
sich
direkt
hinter
dem
Bahnhof
an
einer
Hauptverkehrsstraße,
also
„mitten
am
Stadtrand“.
Erste
Besucher
erscheinen
wie
nach
einem
Spaziergang,
sie
sammeln
sich
am
Einlass
und
warten
entspannt,
bis
sie
eingelassen
werden.
Wenige
Schritte
weiter
bin
ich
drinnen
und
überrascht,
mich
in
der
umgestalteten
Maschinenhalle
eines
Gleichstrom-Kraftwerkes
wiederzufinden:
Stehtische,
Sitzecken,
Stuhlreihen
und
ein
Tresen,
einladend
wie
aus
dem
Bilderbuch.
Ganz
vorn
eine
abgedunkelte
Bühne
mit
Flügel,
Mikro,
Gitarre
und
Blümchen
darauf.
Sofort
sind
die
Assoziationen zu Dresden wieder da. Hier fühle ich mich wohl, beinahe wie in Familie, obwohl ich niemanden kenne.
Außer
MEL
DEKKER
natürlich.
Sie
wird
von
der
Dame
des
Hauses
begrüßt
und
singt,
passender
Weise,
mit
„Blush“
(beschämt)
einen
ihrer
Klassiker
gleich
zu
Beginn.
Nur
diese
samtweiche
Stimme
und
eine
Gitarre,
nichts
sonst.
Mir
scheint,
der
Songs
klingt
nach
all
den
Jahren
irgendwie
entspannt
anders,
so
als
wäre
er
gereift
und
die
Sängerin
mit
ihm.
Sie
singt
„Front
Row“
speziell
für
die
erste
Reihe
und
der
Bogen
spannt
sich
von
damals
ins
Heute,
denn
zwischen
dem
„Erröten“
und
der
„Ersten
Reihe“
liegen
mehr
als
15
Jahre.
Vorn
auf
der
Bühne
steht
eine
gereifte
Künstlerin,
sympathisch
und
sich
ihrer
Mittel
und
Möglichkeiten
sicher.
Was
für
ein
Schritt
von
Dresden
2011
bis
hierher
nach
Goslar, sieben Jahre weiter, wird mir in diesem Moment bewusst!
Bekannte
Melodien
wie
„Give
My
Heart
A
Home“
oder
„Distant
Star“
spannen
den
Bogen
zu
den
neuen
Songs
vom
neuen
Album.
Die
führen,
wie
auf
einem
unsichtbaren
Faden
gefädelt,
durch
das
Konzert
und
von
denen
erzählt
sie
uns
etwas
mehr.
So
wie
die
Geschichte
von
ihrem
Vater,
der
sie
vor
einem
Jahr
auf
eine
Reise
mit
nach
Mexiko
nahm.
In
der
letzten
Nacht
wurde
am
Lagerfeuer
gesungen.
Die
Vaqueros,
die
mexikanischen
Cowboys,
nahmen
ihre
Instrumente
und
sangen
die
ganze
Nacht
Lieder.
Bei
einem
stimmte
ihre
Vater
mit
emotionaler
Stimme
ein
und
rührte
sie
damit
zu
Tränen.
Über
jenen
Moment
schrieb
sie
einen
der
neuen
Songs,
den
sie
ihrem
Vater
zu
dessen
75.
Geburtstag,
in
diesem
Jahr,
schenken
möchte.
Die
Story
hat
sie
sehr
gefühlvoll
in
„Te
Amo
Mucho“,
einem
langsamen,
leise
gezupften
Country-Walzer,
verarbeitet.
In
der
„Front
Row“
sitzend,
überkommt
mich
mal
wieder
eine
richtige
Gänsehaut!
Solch
ein
Lied
hörst
Du
nur
ein
einziges
Mal,
kannst
es
genau
zuordnen,
und
du
weißt
sofort,
es
wird
Dich
begleiten,
es
ist
deins!
„Te
Amo
Mucho“
(spanisch:
Ich
liebe
dich)
ist
meins,
mein
jüngstes
und
die
blonde
Schönheit
da
vorn
weiß
davon
nichts, denn mit ihr hat es nichts zu tun.
Der
Abend
ist
wie
eine
Reise
ins
Ungewisse.
Selbst
bei
bekannten
Songs
überrascht
sie
mit
ausgefeilt
neuen
Arrangements
und
ohne
Vorwarnung.
Plötzlich
sitzt
sie
am
Klavier,
erzählt,
dass
sie
dieses
Lied
an
einem
Valentinstag
schrieb
und
dann
singt
sie
„Speachless“.
Sparsam
und
ohne
Schnörkel
geht
mir
die
Melodie
aus
dem
Album
„Just
Because“
(2003)
sehr
nah
und
wieder
bin
ich
„sprachlos“.
Das
wird
mir
später
bei
anderen,
etwas
älteren
Songs
wie
„
„I
Said
I“
oder
„Ment
to
Be“
wieder
so
ergehen.
Die
Künstlerin,
so
mein
ganz
persönlicher
Eindruck,
erfindet
sich
stets
neu
und
jedes
Mal
etwas
gereifter.
Ihre
warme
modulationsreiche
Stimme
weiß
sie
zielsicher
einzusetzen
und
ihr
Gitarrenspiel
ordnet
sich
den
Inhalten
unter.
Vor
uns
agiert
eine
gereifte
Singer-Songwriterin,
wie
es
sie
heute
nur
noch
wenige
gibt.
Die
Lieder
des
neuen
Albums
„Secret
Spot“,
einschließlich
des
wunderschönen
Titelsongs,
sind
der
beste
Beleg
dafür.
Das
Lied
basiert
auf
einer
eingängigen
Melodie
und
funktioniert
gesungen
und
gepfiffen
gleichermaßen,
wie ich aus den Reihen hinter mir gut hören kann.
Mit
der
Ballade
vom
„Black
Swan“
und
einem
fröhlichen
„Boomerang“
vom
Vorgängeralbum
„Distant
Star“
(2013)
neigt
sich
der
„Kanadische
Liederabend“
dem
Ende
zu.
Unmerklich
schnell
ist
die
Zeit
wie
nichts
zerronnen.
Eine
volle
Hütte
hinter
mir
tobt
vor
Begeisterung,
es
gibt
Blümchen
für
MELANIE,
für
uns
zwei
weitere
Songs
als
Zugabe
und
sie
singt
„More
Human“:
„I
want
to
take
it
back,
undo
what’s
been
done,
never
have
I
felt
more
human.“
Dem
kann
ich
nichts
hinzufügen,
außer,
ich
fühle
ebenso.
Es
ist
noch
ein
Song
vom
neuen
Album
und
der
geht
leise,
ganz
leise
bis
tief
unter
die
Haut.
Von
mir
aus
hätte
der
Abend
so
ausklingen
können,
dass
MELANIE
DEKKER
dann
doch
noch
den
alten
„Hippie“ hinterher schiebt, nehme ich als schöne Geste entgegen.
Damit
ist
der
Abend
rund,
aber
leider
auch
endgültig
zu
Ende.
MELANIE
hat
mich,
was
ich
so
gar
nicht
erwartet
hatte,
tatsächlich
überrascht.
Sie
steigt
in
große
Fußabdrücke,
hinterlässt
aber
ihre
individuell
eigene
Spur
mit
einigen
Liedern,
die
das
Zeug
für
die
Ewigkeit
haben
könnten.
Sie
hat
mich
erkannt,
wir
haben
gesprochen,
die
neue
CD
ist
signiert,
aber
leider
habe
ich
vergessen,
ihr
ein
Kompliment
für
diesen
Konzertabend
zu
machen.
Ich
habe
mich,
wie
so
oft,
still
und
leise
verdrückt
und
mir
viele
gute
Erinnerungen
mitgenommen.
Das
sollte
bis
zum
nächsten
Treffen
reichen.
See
you again, MEL.