Liv Solveig & Band live im Volksbad Buckau
03.11.2018
Wenn
ich
bei
Konzerten
über
viele
Jahre
gereifte
Songs
höre,
die
mein
Denken
und
Fühlen
beeinflusst
haben,
bin
ich
glücklich.
Ich
finde
es
ebenso
spannend,
unbekannten
Künstlern
mit
frischen
Ideen
zu
lauschen
und
dabei
Neues
zu
entdecken.
So
erging
es
mir
vor
über
zwanzig
Jahren
mit
Mari
Boine,
die
ihre
Wurzeln
in
der
Kultur
der
Sami
hat
und
mir
wunderbare
neue
Klangwelten
eröffnete.
Auch
die
mir
vor
Jahren
völlig
unbekannte
Gretchen
Peters
aus
den
USA
konnte
mich
mit
einem
Konzert
in
Dresden
begeistern
und
ließ
mich
zum
Wiederholungstäter
werden.
Seit
solchen
Erlebnissen
ist
bis
heute
eine
Menge
passiert.
Weitere
Namen
sowie
Konzerte
sind
hinzu
gekommen
und
noch
immer
habe
ich
Lust,
abseits
von
Mainstream
und
Werbeslogans
auf
Entdeckungsreisen
zu
gehen.
Irgendwann
bin
ich
dabei
auf
LIV
SOLVEIG
WAGNER
gestoßen.
Ich
habe
mich
informiert,
bin
nun
im
Volksbad
Buckau
gelandet
und
warte
auf
den
Beginn.
Zuerst
war
nur
Neugier.
In
den
nächsten
Minuten
sitze
ich
skeptisch
vor
der
kleinen
Bühne.
Am
Ende
des
Konzerts
werde
ich
staunen
über
das,
was
ich
hören
und
erleben
durfte.
Als
sie
da
vorn
steht,
mit
ihren
zarten
Fingern
die
Gitarrensaiten
zupft
und
zu
singen
beginnt,
sind
meine
Zweifel
noch
groß.
Die
am
coolen
Jazz
geschulte
Stimme
vermag
mich
mit
„I
Promise“
nicht
zu
erreichen.
Erst
als
sie
beginnt,
vom
„Bohemian
Girl“
zu
singen,
bewegt
mich
die
melancholische
Stimmung
des
Songs.
Mit
den
Tasten
ihrer
Loop-Maschine
zaubert
sie
ein
kleines
Orchester
auf
das
Podium
und
mit
ihrem
Geigenspiel
webt
sie
eine
Hymne
aus
der
schlichten
Melodie.
Das
ist
einfach
großartig
und
fesselt
mich immer mehr.
Es
scheint,
als
erzähle
sie
uns
in
kleinen
Episoden
aus
ihrem
facettenreichen
Leben.
In
ihrem
Herzen
pulsieren
eine
norwegische
und
eine
deutsche
Hälfte.
Die
eine
spielt
Violine,
die
andere
intoniert
aus
einem
Gefühl
für
Jazz
mit
einer
Stimme,
die
einfach
mal
so
eine
ganze
Oktave
überspringt
und
wenig
später
ein
erstaunliches
Volumen
offenbart.
Im
Zusammenspiel
mit
LADIS
CISEK
am
Cello
und
TILO
WEBER
am
Schlagzeug,
entstehen
dichte
atmosphärische
Klangstrukturen
und
Stimmungen,
die
mich
bei
„One
Morning
in
Harlem“
entfernt
an
die
Songs
von
Nick
Drake
erinnern.
Sie
singt
davon,
nachts
lange
nicht
einschlafen
zu
können
und
erst
mit
der
aufwachenden
Stadt
Ruhe
zu
finden.
Mir
gefallen
die
kleinen
überraschenden
Nuancen
und
wie
sie
die,
im
Zusammenspiel
mit
den
Loops,
ineinander
zu
flechten
versteht.
Wie
sie
auf
diese
Weise
einen
Song
wie
„Words
(Where
Is
Love)“
beinahe
verspielt
präsentiert,
finde
ich
einfach großartig. Wieder einmal muss ich meine eigenen Grenzen der Erfahrung ein kleines Stück verschieben.
Aber
es
gibt
auch
die
ganz
leisen
Momente,
in
denen
sie
uns
ihre
nordische
Gefühlswelt
öffnet.
Als
sie
von
der
kleinen
Amsel
„Lille
Màltrost“
in
dieser
wunderschönen
Sprache
singt,
vermag
sie
mich
ganz
tief
innen
zu
berühren.
Ich
sehe
Szenen,
wie
sie
mir
beim
Segeln
in
den
Dänischen
Schären
begegnet
sind,
leicht
und
ruhig,
wie
im
Sommerwind.
Da
ist
LIV
SOLVEIG
mit
sich
und
ihrem
Gitarrenspiel
ganz
und
gar
eins.
Das
spüren
auch
alle
im
kleinen
Saal
und
dann
bricht
ein
kleiner
Sturm
der
Begeisterung
aus
allen
heraus.
Auch
mit
dem
nachfolgenden
Song
„Start
Again“,
einer
Liebeserklärung
mit
Bildern
aus
der
Natur,
wie
sie
sagt,
gelingt
mir
dieses
intensive
Eintauchen
in
ihre
besondere
Liederwelt.
Mich
überrascht
sie
jedes
Mal,
wie
sie
mit
Gitarre
und
Violine
ihre
Loops,
die
kleinen
Melodieschleifen,
wie
Mosaiksplitter
in
ihre
Songs
einbindet
und
für
Augenblicke
das
Klangerlebnis
noch
zu
steigern
vermag,
bis
der
Klang
vor
purer
Energie
überzuschäumen
scheint.
Dann
nimmt
sie
sich
wieder
zurück
und
alles
scheint
wieder
simpel
und
zerbrechlich wie zuvor.
Als
dann
nach
„Slowly
Travels“
schon
Schluss
sein
soll,
mag
ich
es
kaum
glauben,
so
intensiv
bin
ich
inzwischen
bei
dieser
Klangreise
dabei.
Die
Leute
im
Saal
scheinen
ähnlich
zu
empfinden.
Es
gelingt
uns,
die
drei
Musiker
für
zwei
weitere
Lieder
wieder
auf
die
Bühne
zu
klatschen.
Noch
einmal
zaubert
LIV
SOLVEIG
mit
ihrer
Gesangsstimme
Loops
und
lässt
uns
mit
„New
Wings“
ins
„Nordic
Horseland“
schweben.
Dort
verbeugen
sie
die
drei
und
wenig
später
kann
man
mit
der
Künstlerin
locker
plaudern
oder
Fragen
stellen.
Als
ich
wieder
auf
der
Piste
in
Richtung
Harz
rolle,
bin
ich
um
neue
musikalische
Erfahrungen
reicher
und
habe
ein
kleines
Geschenk
in
der
Tasche.
DANKE
Liv
für
diesen
Abend
und
das
klingende
Erinnerungsstück.
Vielleicht
sehen
wir
uns
2019
im
Volksbad
Buckau,
und
dann
mit
dem
neuen
Album im Gepäck, wieder.