JACKPOT & „Gräfin Cosel“ auf der Elbe
16.10.2010 / Septemer 2020
(In Erinnerung an Till Patzer und Rainer Clausnitzer, zwei bescheidene Musiker und großartige Menschen.)
In
den
beginnenden
Abend
hinein
schlendere
ich
über
die
Dresdner
Augustusbrücke,
dem
Ziel
an
der
Elbe
entgegen.
Vor
mir
die
Hofkirche
und
die
Brühlsche
Terrasse,
hinter
mir
ein
bereits
winterfest
gemachter
Biergarten.
Unten
haben
einige
Dampfer
angelegt
und
genau
dorthin
tragen
mich
meine
müden
Füße,
die
in
roten
Schuhen
stecken.
Die
Musiker,
die
ich
dort
treffen
werde,
haben
Schuhwerk
im
Gepäck,
die
zu
meinen
roten
gut
passen.
Der
Zielort
heißt
„Cosel“
und
die Dame ist ein Luxusliner der „Weißen Flotte“, der irgendwie zu den alten Raddampfern nicht ganz passen will.
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Die
Gräfin
ist
hier
schon
immer
zu
Hause
und
„die
Cosel“
ein
Wende-Erfolg
der
Neuzeit,
wie
mir
einer
der
Musikanten
von
JACKPOT
süffisant
ins
Ohr
flüstert.
Schön,
sich
wieder
an
der
gleichen
Stelle
zu
treffen,
die
Saison
ausklingen
zu
lassen
und
die
lästigen
Gedanken
irgendwo
am
Ufer
abzustellen.
Wir
nehmen
nur
den
„Hausrat“
einer
Kapelle
mit
an
Bord
und
die
Kapelle
mich.
DANKE
Jungs!
In
der
aufkommenden
Dämmerung
sammeln
sich
draußen
die
Fahrgäste,
drinnen
wird
lustig
rumgestöpselt,
verkabelt
und
der
gute
Sound
„gecheckt“.
Zwischendurch
ist
noch
Zeit
für
eine
frische
kühle
Blonde.
Das
alles
geschieht
im
Foyer
des
Elbliners
mit
dem
Rücken
zum
Wasser
der
„Gelben
Elbe“,
wie
die
Stern-Combo
aus
Meissen
neuerdings
frozzelt.
Die
Bordmannschaft
wird
neu
eingewiesen
und
ich
staune,
mit
welcher
Ruhe
und
Ausgeglichenheit
das
alles
geschieht.
Die
Freundlichkeit
der
Crew
wird
mich
durch
den
ganzen
Abend
begleiten,
kleine
Späße
eines
Comedians,
eigentlich
der
Stewart
der
Crew,
inbegriffen.
Wer’s
nicht
glaubt,
sollte
die
nächste Dampferfahrt der „Madame Cosel“ mit ihrem Kapitän einfach buchen und sich selbst überzeugen.
Dann
wird
die
Gangway
freigegeben
und
zu
den
Klängen
von
„Hello
Dolly“
sowie
„When
The
Saints
(Go
Marchin’
In)“
erstürmt
sich
das
vorwiegend
reifere
Volk
die
besten
Plätze
an
Bord.
Mir
ist,
als
hätten
die
meisten
von
ihnen
bereits
ihr
Abendmenü
im
Kopf,
denn
im
Hinterteil
-
da
befindet
sich
der
große
Tresen
-
wird’s
schnell
voll.
Mein
Platz
ist
vorn
und
dort
haben
sich
die
Gäste
dezent
im
Umfeld
der
Bar
verteilt.
Beim
Ablegen
lässt
die
Bordkapelle
JACKPOT
den
„King
Of
The
Road“
vom
Stapel
und
als
einziger
Fan
dieser
Combo
stehe
ich
singender
Weise
vor
ihr
und
halte
dieses
Geschehen
mittels
digitaler
Fotos
fest.
Meine
roten
Schuhe
wippen
den
Takt
von
„Hit
The
Road
Jack
(No
More)“
und
die
sieben
roten
Schuhpaare
mir
gegenüber
tun
es
den
meinen
gleich.
Sieben
im
gleichen
Takt
und
mit
einem
Streich.
Es
macht
Spaß,
dem
ehemaligen
Lift-Musikanten
TILL
PATZER,
dem
von
Generator,
RAINER
CLAUSNITZER,
mit
seinen
Freunden
um MICHAEL HEIDERICH live und mit dieser Nähe zu erleben.
JACKPOT
sind
Profis,
auch
wenn
erst
einmal
kein
Gast
stehen
bleibt.
Ihren
deftigen
Boogie,
den
Swing
und
Dixieland
nehmen
sie
alle
mit
auf
ihren
Platz
„im
Bauch
des
Riesen“,
um
dann,
getrieben
von
den
bekannten
Melodien
und
deftigen
Rhythmen,
doch
wieder
zum
Foyer
zurück
zu
kommen.
Spätestens
aber
nach
dem
zweiten
Bier.
Dort
hören
sie
den
alten
Mungo
Jerry–Klassiker
„In
The
Summertime
(When
The
Weather
Is
High)“
aus
Jugendjahren
wieder
und
siehe
da,
die
ersten
Gäste
schwingen
ihr
Tanzbein
oder
schauen
sich
das
„wilde“
Treiben,
so
wie
ich
auch,
vom
Oberdeck
aus
an.
Auch
dort
steigt
jetzt
die
Stimmung,
während
unten
„Yes,
Indeed“
erklingt.
Die
JACKPÖTTE
spielen
sich
warm
und
in
Hochform.
Schneidige
Bläsersätze
von
Till
Patzer,
Jürgen
„Heinzel“
Heinzmann
(mit
der
Kuhhaut)
und
Frank
Gerth
übertönen
die
Geräusche
aus
dem
Bauch
der
„Cosel“,
und
eine
knackige
Rhythmusgruppe,
Georg
„Schorsch“
Fröde
am
Schlagzeug
und
Jürgen
„Bäumel“
Baum
am
Bass,
sind
das
Markenzeichen
der
Band.
Der
Mann
an
den
Tasten,
Reinhard
Clausnitzer,
und
der
Melonär
der
Band,
lockert
das
Ganze
verspielt
auf
und
der
Chef
an
der
Gitarre,
Michael
Heiderich,
hält
die
Zügel
fest
in
seinen
Händen
und
spielt
außerdem
noch
ein
geiles
Brett.
JACKPOT
ist
Extraklasse
und
bringt
nicht
nur
den
Mini-Luxusliner
auf
Volldampf.
Die
würden
auch
locker
einen
Ozeanriesen
rocken
und
der
Melonär
könnte
durchaus vor Millionären aufspielen. Entsprechende Gagen vorausgesetzt!
Mir
geht’s
richtig
gut,
das
Bier
steht
immer
öfter
allein
auf
dem
Tisch,
denn
ich
darf
knipsender
und
swingender
Weise
vor
der
Band
rumhopsen
und
„schöne“
Bildchen
schießen.
Mal
von
vorn,
mal
von
der
Seite,
von
oben
und
aus
dem
Gang
nach
unten
zum
Örtchen.
Es
ist
der
Spieltrieb
im
Mann,
der
auf’m
Dampfer
sein
darf.
Na
und?
Ich
brauch’
keinen
Fernseher
mit
niveaulosen
Doofprogrammen,
um
einen
schönen
Abend
haben
zu
können!
Die
Band
intoniert
„What
A
Wonderful
World“,
ich
höre
den
Armstrong
grunzen
und
der
Liner
vollzieht
im
Dunkel,
irgendwo
hinter
Schloss
Pillnitz,
eine
ganze
Drehung
um
seine
Mittelachse
und
richtet
seinen
Bug
wieder
dorthin,
wo
es
irgendwo
in
Richtung
„Kansas
City“ oder „New Orleans“ geht. Die Stimmung ist toll, die Dampfer voll und hier spielt die JACKPOT-Band.
Wie
sagte
Micha,
der
Chef:
Sellerie,
so
ist
das
Leben!
(„C’est
la
vie“)
und
zu
den
Klängen
von
„I’m
Working“
und
„Let’s
Work
Together“
stampft
der
Koloss
wieder
flussabwärts.
Das
Foyer
ist
gut
gefüllt,
einige
tanzen
und
eine
der
freundlichen
Borddamen
hat
Mühe,
den
Stapel
Teller
dort
hindurch
zu
bugsieren.
Das
Blaue
Wunder
wird
wieder
durchfahren,
es
geht
an
der
Baustelle
Waldschlösschen
an
der
„Hufi-Brücke“
vorbei
und
dann
taucht
auch
schon
die
erleuchtete
Silhouette
der
Stadt
aus
der
Dunkelheit
auf.
Bei
der
Wendung
auf
dem
Fluss
stampft
es
im
ganzen
Dampfer
und
der
Boogie
Woogie
der
Band
nimmt
diesen
Rhythmus
zum
Abschied
auf.
Ich
habe
mir
noch
einen
bekritzelten
Zettel
mitgenommen,
auf
dem
viele
meiner
Lieblingslieder
für
fröhliche
Stunden
aufgeschrieben
sind
und
die
JACKPÖTTER
durften
mit
ihren
Namen
signieren.
Es
war
wieder
ein
wunderschöner
Abend
und
vielleicht
erhält
dieses
Stück
Papier
irgendwann
in
naher
Zukunft
mal
den
Status
eines
wichtigen
Dokumentes,
das
einen
erneuten
Start
markiert
oder
Erinnerungen
wach
hält.
Dann
lade
ich
Euch
ein,
wir
lachen
zusammen,
machen
Musik,
trinken
Bier
und
Bratwurst
gibt’s
dann sicher auch - „Que Sera, sera“. Ich freue mich auf die nächste Fahrt - versprochen!