Lebensgefühl Rockmusik HH aus EE
17.03.2015 Liebe Heike, nun bist Du einfach gegangen, ganz leise und für immer. Die Krankheit hatte wohl mehr Potential, als Du selbst ahnen konntest. Nun bist Du „erlöst“ von Deinem Leiden, aber auch nicht mehr unter uns. Wir sind unendlich traurig, es tut uns weh. Wir hatten so viele schöne gemeinsame Begegnungen. Wir haben viel gelacht, Du hast versucht, im Garten mit „Struwelhans“ ein Zelt aufzubauen und mich für City zu begeistern, obwohl das gar nicht mehr nötig gewesen wäre. Es sind diese unvergesslichen und glücklichen Momente, wie die beim Gundermann-Tribut, die in Strehla oder Landsberg, die von Niesky und auch jene in Braunsdorf, an die wir jetzt wieder denken. Wir haben in den vergangenen Monaten telefoniert, wohl wissend, dass Du einen ungleichen Kampf vor Dir haben würdest. Dein Optimismus hat Dich getragen und gestärkt, gereicht hat es trotzdem nicht. Es tut uns einfach unendlich leid und das Endgültige zu akzeptieren fällt schwer. Du bist einen anderen Weg gegangen, aber sei sicher, in unseren Gedanken ist immer genug Platz für Dich. Wir schreiben Dir diese Zeilen gegen das Vergessen. Niemand aus unserer Runde, aber wirklich KEINER, soll jemals einfach so (im Netz) verschwinden! Wir werden die Erinnerung wach halten. Versprochen. Bye, bye liebe Heike und „Danke Engel“. Hartmut, Evi & Lily März 2015 P.S. für Heike In diesen Tagen habe ich oft darüber nachgedacht, wie schnell doch die Zeit vergeht und wie flüchtig wir mit vielen Momenten unseres Lebens umgehen. Da geht eine aus unserer Mitte für immer, eine, die ich seit vielen Jahren Freundin nenne, und der ich an dieser Stelle nur einige sehr persönliche Zeilen widme und Eure Resonanz, die hundertfache Bekundung von Anteilnahme, Wertschätzung und Bewunderung, hat mich dennoch überrascht. WARUM gelingt es uns nicht schon mehr zu unseren Lebzeiten, jenen Menschen, die wir lieben und die wir achten, die zu unserem Leben gehören, unsere Bewunderung, Wertschätzung, Achtung und Liebe zu zeigen? WARUM erfreuen wir uns gegenseitig so selten schon im Heute? Lasst uns bitte zukünftig die vielen schönen Momente intensiver gemeinsam genießen und sagen wir unseren Lieben doch schon jetzt, wie sehr wir sie schätzen, bewundern und brauchen. Dann hätten diese weit mehr als 2000 Klicks wenigstens über ihren Tod hinaus noch einen lebendigen Sinn. Das wäre, da bin ich mir sicher, auch ganz in ihrem Sinne. Das hätte HEIKE auch so gewollt. 25.08.2015 Hallo Du, irgendwo, heute ist der 25. August und bei Dir sollte das Telefon klingeln. Du solltest Glückwunschkarten lesen, e-Mails empfangen, Hände schütteln, Dich umarmen lassen und viele Geschenke entgegennehmen. An einem Geburtstag ist das so üblich. Doch nichts dergleichen wird heute geschehen. Kein Telefon wird klingeln, keine Glückwünsche, keine Mails und auch kein einziges Geschenk. Niemand wird heute lachen. Umarmen werden sich andere Deinetwegen. Das Geschenk für uns alle warst DU, denn DU warst eine von uns. Musik liebend, besonders die von CITY, und immer ein Lächeln im Gesicht mit den braunen Augen darin. Das ist es, woran ich heute erinnern möchte, woran ich denke - Dein Lächeln. Und ich denke auch an Jürgen, der das alles aushalten muss. Denn heute hättest DU, liebe Heike, Geburtstag feiern sollen, so wie damals, am 25. August 2007 während der fröhlichen Gartenrunde in Elsterwerda. Keiner wird Dich jemals vergessen, Heike, keiner. Wir sind bei Dir, ganz egal, wo Du gerade bist. Hartmut, Evi & die kleine Dame Lily. 07.03.2016 - erster Todestag Liebe Heike, ist wirklich schon wieder ein ganzes Jahr vergangen? Zwölf Monate, 365 Tage? Diese Zeitspanne kommt mir so unheimlich kurz vor, so als wäre es gestern geschehen. Wir haben uns vor einem Jahr nicht verabschieden können. Obgleich Du wahrscheinlich geahnt hast, wie beschissen es um Deine Gesundheit, also um Dein Leben, steht, hast Du am Telefon stets Deinen Optimismus herausgekehrt. So etwas vermögen nur starke Charaktere. Umso bitterer ist es, dass Du gehen musstest. Diese 365 Tage sind unheimlich schnell vergangen, wie ein Wimpernschlag und ich frage mich seither immer wieder, wer dieser Idiot war, der Dir den nächsten Wimpernschlag, den danach und dann noch einen u.s.w. nicht gegönnt hat. Du gehörst hierher, wo Deine vielen Freunde sind, Deine Band CITY und wo das Leben ist. Nun bist Du Erinnerung geworden und das wirst Du so lange bleiben, bis wir alle in den Erinnerungen anderer sein werden. Du kannst auf uns warten, es hat aber keine Eile! HH, Evi & Lily 25.08.2016 Liebe Heike, neun Jahre sind inzwischen schon wieder vergangen, seitdem wir Dich (und einige andere Freunde) bei uns zu Hause empfangen durften. Es sollte eine Ostmusik-Party werden, obwohl ich mit solchen Begriffen wie „Ostrock“ oder „Ostmusik“ nicht viel anfangen kann. Eine bunte Meute hatte sich damals in unserem Garten versammelt und alle zusammen hatten wir für ein paar Stunden eine Menge Spaß miteinander. Ich erinnere mich an Hans, den wir „Wodka“ nannten, der sich mit Dir darin versuchte, ein Zelt aufzubauen oder an die beiden „Sonnen“, die ungebremst die „Clowns vom Dienst“ abspulten und Lachsalven provozierten. Es waren einmalige und sehr intensive Stunden, wie ich heute weiß. Dass dieser 25. August 2007, ein heißer Sommertag bei uns in Elsterwerda, auch Deine Geburtstags-Party werden sollte, hat sich erst spät am Abend herausgestellt, als wir längst am Lagerfeuer saßen und hochgeistige Getränke unsere Augen und brennende Tannenzapfen die Nacht erhellten. Es sind diese und andere schöne Erinnerungen, die heute, am 25. August 2016, wieder in mir hochkommen. Manchmal wünsche ich mir, diese Runde noch einmal wiederholen zu können. Doch die Zeit kann man nicht zurückdrehen und Dich leider nicht mehr hierher holen. Das Universum ist so unerbittlich, Leben und Tod ein ständiges Kommen und Gehen und manchmal tut es eben auch richtig weh. Auch diese Erkenntnis verbindet sich für mich mit Erinnerungen, die wir zum Glück mit uns herumtragen dürfen. Deshalb bist Du immer noch hier bei uns und so wird es wohl bleiben – besonders an einem Tag wie diesem, Deinem Geburtstag. Du bist in unser aller Gedanken und HIER! Hartmut, Evi & Lily (jetzt in Halberstadt) 17.03.2017 - zweiter Todestag Die Zeit rennt, liebe Heike, sie verrinnt wie feiner Sand zwischen unseren Fingern. Unaufhaltsam und kontinuierlich, als wäre sie ein breiter Fluss im unendlichen Nirgendwo, der uns alle ein kleines Stück mitnimmt. Und manchmal begegnen sich Menschen auf dieser Reise. So wie Du und ich. Dann ist man gemeinsam unterwegs und keiner weiß, wie lange noch. Inzwischen sind auch meine beiden Freunde Hannes (03.04.1949 09.09.2016) und Gerhard (18.05.1949 17.02.2017) am Ufer gestrandet. Sie waren beide, so wie ich auch, Jahrgang 1949. Das war und ist bitter. An Tagen wie diesem, Deinem Todestag, möchte ich am liebsten die Zeit anhalten. Für die Winzigkeit eines Augenblicks einfach nur innehalten, nachdenken, besinnen, das eigene Leben wertschätzen! Es sind schon viele, die inzwischen am Ufer auf mich warten, aber sie drängen mich nicht zur Eile. Die Zeit kennt keine Eile, wir Menschen haben sie erfunden. Eine „Erfindung“, die nicht notwendig ist, weil sie keiner braucht und sie uns ein Mit- und Füreinander raubt. Mit jedem, der zum anderen Ufer trieb, habe ich mehr und mehr lernen dürfen, auf Eile zu verzichten und stattdessen mehr das Gemeinsame zu suchen. Denn jedes Mal, wenn jemand ging, spürte ich verpasste Gelegenheiten für Begegnungen und Erlebnisse, die man hätte gemeinsam nutzen können. Auch wir beide haben das leider manchmal verpasst, weil andere Dinge scheinbar viel „wichtiger“ waren. Wie dumm und wie schade! Eine späte Erkenntnis und Nachholen ist in der Zeit nicht vorgesehen. Für keinen von uns. Sollte mich irgendwann das andere Ufer mehr locken, als die Mitte des Flusses mich halten kann, dann wünsche ich mir sehr, viel gemeinsame Zeit mit Familie und Freunden zurücklassen zu können. Zurück bleiben dann hoffentlich viele schöne Erinnerungen an gemeinsam verbrachte Stunden, Tage, Wochen und manchmal auch Jahre. Doch erst einmal möchte ich alt werden, also richtig steinalt. Vielleicht als „Ausgleich“ für jene, die bereits vorausgegangen sind, sollte es vorkommen dürfen, dass einige auch die Chance bekommen, länger bleiben zu können. Bis dahin solltest Du Dich, gemeinsam mit meinen einstiegen Weggefährten, noch gedulden. Dort, wo Du jetzt bist, gibt es weder Zeit noch Eile. Es wird Euch nichts ausmachen, etwas länger auf mich zu warten. Vielleicht könnt Ihr alle vom Ufer aus noch ein wenig auf mich aufpassen. Ich hab’s nicht so eilig, zu Euch zu kommen, denn hier sind die Familie, die Lieben, meine Freunde und viele Menschen, die mein Leben bereichern. Für sie brauche ich noch Zeit, ganz viel Zeit und keine Eile! Bis (viel) später, Hartmut