Meinem „Langzeitkumpel“ Hans-Georg
Sommer 2016
Eines
Tages,
irgendwann
zu
Beginn
der
1970er
Jahre,
betrat
mein
damaliger
Chef,
Rolf
Eckhardt,
den
Raum
und
meinte,
ich
möchte
doch
zu
ihm
ins
Zimmer
kommen.
Dort
saßen
zwei
Mitarbeiter
des
VEB
Kombinat
IMPULSA
aus
Elsterwerda.
Beide
hatten
ein
Konzept
mitgebracht
und
darin
ging
es
um
den
Ausbau
eines
Jugendklubraumes
in
den
Kellerräumen
der
HO
Gaststätte
„Winterberg“
in
Elsterwerda,
mit
einer
stationären
Diskothek
darin.
Einer
der
beiden
war
Hans-Georg,
wer
der
andere
war,
weiß
ich
nicht
mehr.
An
diesem
Tag
begegneten
wir
uns
zum
ersten
Mal,
der
Tag
war
auch
der
Beginn
unsere
Freundschaft.
Das
Projekt
„Winterberg“
hatte
das
Kombinat
finanziell
gestemmt.
Damals
war
das
oft
so,
über
heute
wage
ich
nicht
nachzudenken.
Hans-Georg
und
ich
wurden,
dank
meines
Chefs,
dem
Ratsmitglied
für
Kultur
beim
Rat
des
Kreises,
die
ersten
Disc-Jockeys
des
Kreises
Bad
Liebenwerda.
Wir
bekamen
eine
Behelfspappe
als
„Schallplattenunterhalter“.
In
jenen
Tagen
fehlten
noch
die
„staatlichen
Richtlinien“
für
dieses
nebenberufliche
Betätigungsfeld.
Es
hat
uns
beiden
trotzdem
viel
Spaß
gemacht,
obwohl
es
dafür
kein
Geld
gab.
Es
war
einfach
der
reis,
etwas
Neues
ausprobieren
zu
können,
von
dem
wir
keine
Ahnung
hatten.
Unsere
Stars
hießen
Omega,
Niemen,
Anawa,
Czerwone
Gitary,
Marek
Grechuta,
Illes
und
Collegium
Musicum.
Wir
haben
unsere
Hallo-Platten
strapaziert
und
Lieder
der
Klaus
Renft
Combo
und
Joco
Dev
bis
Scirocco’s
„Sagen
meine
Tanten“
gespielt.
Quasi
alles,
was
sich
damals
an
unseren
Bands
aufmachte,
eigene
Ideen
zu
verwirklichen.
Hinzu
kamen
all
die
Stars
und
Hits,
die
wir
beide
auf
unseren
Tonbandgeräte
gespeichert
hatten:
Santana,
Deep
Purple,
Hendrix,
Cream,
Rolling
Stones
bis
Cockney
Rebel’s
„Sebastian“.
Damals
merkten
wir
auch,
dass
unsere
Musikgeschmäcker
fast
identisch waren und das ist, von Ausnahmen abgesehen, bis heute so geblieben.
Wir
gingen
damals
„zu
Conny“
um
die
Ecke
für
Schnitzel
mit
Brot
plus
Watzdorfer
aus
dem
Hahn.
Bei
Conny
auf
dem
Saal
fanden
damals
auch
die
ersten
richtigen
Konzerte
statt,
zu
denen
wir
gingen
und
in
der
Woche
spielten
wir
uns
die
neuesten
Songs
unserer
Idole
von
den
Bandgeräten
vor
und
tranken
dazu
Wodka
Lunikow.
Wir
eroberten
verschiedene
Mädchenherzen
und
hatten
dennoch
viele
schöne
gemeinsame
Erlebnisse.
So
verbrachte
ich
mit
ihm
und
seinen
Eltern
eine
ganze
Woche
in
Polen
beim
1973er
Sopoter
Liederfestival.
Dort
durchstöberten
wir
auch
die
hiesigen
Plattenläden
und
schliefen
im
knackvollen
D-Zug
stehend
ein.
Als
Georg
seine
Bärbel
gefunden
hatte,
da
durfte
auch
ich
bei
deren
Hochzeitsfeier nicht fehlen.
Auf
diese
Weise
könnte
ich
meine
Aufzählung
noch
beliebig
lang
fortführen.
Wir
waren
noch
halbwegs
jung,
noch
halbwegs
durchtrieben
und
mehr
als
halbwegs
süchtig
nach
Rockmusik
jeglicher
Herkunft.
Als
dann
die
Wende
kam,
Hans-Georg
wohnte
inzwischen
nicht
mehr
in
Elsterwerda,
sahen
und
trafen
wir
uns
leider
nur
noch
sporadisch.
Wir
versuchten,
die
Chancen
zu
nutzen,
und
die
Freiheiten
greifbar
zu
machen.
Irgendwann
in
der
Mitte
der
1990er
hatten
wir
dann
begriffen,
dass
es
dennoch
so
etwas
wie
ein
Leben
außerhalb
der
Hatz,
„Karriere“
machen
zu
wollen,
geben
musste.
Wir
hatten
erlebt,
was
von
diesem
neuen
System
zu
halten
und
zu
erwarten
war,
wir
hatten
auch
schnell
begriffen,
dass
die
Ideale
die
wir hatten, damit auch nicht zu verwirklichen waren. Geld ist nicht alles und Freundschaft kann man sich nicht kaufen!
Im
Juni
1996
holte
mich
Hans-Georg
zum
Heimatfest
nach
Annaburg.
Auf
den
Plakaten
war
The
Lords
zu
lesen
und
beide
schüttelten
wir
unsere
Knochen
bei
„Shakin’
All
Over“
und
hüpften
bei
„Poor
Boy“
in
der
Menge.
Ich
hatte
Gelegenheit,
mir
von
den
Jungs
Autogramme
zu
holen
und
eine
Plattenhülle
signieren
zu
lassen.
Plötzlich
hatten
wir
für
einen
Abend
unsere
Unbeschwertheit
wieder
und
beide
wussten
wir,
dass
wir
so
ein
Ereignis
öfter
brauchen
würden.
Gemeinsam
erlebten
wir
live
The
Who
in
Berlin
mit
ihrer
„Quadrophenia“,
wir
waren
bei
den
Stones
im
Olympiastadion,
bei
Dylan
in
der
Arena,
McCartney
im
Zentralstadion
und
bei
Simon
&
Garfunkel
in
München.
Jedes
Mal
holten
wir
für
wenige
Stunden
die
verpassten
Puzzle-Teile
der
Jugendjahre
zurück.
So
erlebten
wir
Eric
Burdon
und
sahen
Steve
Harley
&
Cockney
Rebel
vor
nicht einmal einhundert Leuten im Haus Auensee.
Bis
heute
zieht
es
uns
beide
gemeinsam
zu
jenen
Stars,
die
wir
gern
auch
in
unseren
Twenties
gesehen
hätten:
Eric
Clapton,
Steve
Winwood,
Crosby
&
Nash,
Beach
Boys,
Status
Quo,
Ringo
Starr,
Albert
Hammond,
The
Spender
Davis
Group,
Vanilla
Vudge,
Andy
Fairweather-Low,
Donovan
oder
Black
Sabbath,
um
einige
zu
nennen.
Einer
unserer
schönsten
Momente
war
sicherlich
ein
Club-Konzert
mit
Deborah
Bonham,
der
Schwester
des
einstigen
Led
Zeppelin
Schlagzeugers,
mit
der
Möglichkeit
zu
einem
ausgiebigen
Small-Talk
nach
der
Show.
Wir
waren
aber
auch
bei
der
Stern
Combo
Meissen
im
Stage-Theater
Berlin
zugegen,
um
uns
auf
deren
DVD
für
die
Ewigkeit
konservieren
zu
lassen.
Wir
gehörten
auch
zu
den
vielen Gästen, die Thomas Natschinski zu dessen 60. Geburtstag in der Berliner Wabe gratulierten.
So
sind
wir
beide
unmerklich
in
die
Jahre
gekommen.
Als
meinem
„Langzeitkumpel“
eines
Tages
das
„Wodka
Trio“
aufspielte,
hatte
er
die
sechste
Dekade
abgeschlossen
und
wir
feierten.
Als
ich
einen
Kurzfilm
meines
Sohnes
unter
Tränen
flimmern
sah,
war
es
auch
bei
mir
soweit.
Da
lagen
schon
vier
Dekaden
hinter
uns
und,
mit
ein
wenig
Glück,
mindestens
noch
einmal
das
gleiche
Pensum
vor
uns.
Mit
Georg,
das
weiß
ich
heute,
werde
ich
wohl
nie
„zu
alt
für
den
Rock’n’Roll“
sein
und
stets
jemanden
haben,
mit
dem
ich
über
alles,
also
wirklich
alles,
reden
kann.
Wir
waren
das,
was
man
Freunde
nennt
und sind es bis in heutige Tage. Ihm vertraue ich bind und daran wird sich auch nichts mehr ändern.