Goldenes Abitur (Jahrgang 1968) in Elsterwerda
15.06.2018
„To everything turn, turn, turn, there is a season and a time to every purpose under heaven” (Pete Seeger / The Byrds, 1965)
Dieser
Freitag
im
Juni
ist
für
mich
ein
ganz
besonderer
Tag.
Vor
50
(in
Worten:
fünfzig)
Jahren
habe
ich
an
der
(damaligen)
EOS
in
Elsterwerda
mein
Abitur
abgelegt.
Sich
an
den
Tag
zu
erinnern,
treffen
sich
heute,
am
15.
Juni
2018,
die
Abiturienten*innen
der
drei
Klassenstufen,
die
des
Jahrganges
1968,
zu
einer
gemeinsamen
Feier
im
heutigen
Elsterschlossgymnasium. Vor fünfzig Jahren hatten wir auch eine Fete und einige haben danach den Morgen im Kornfeld
verschlafen.
Damals
waren
meine
Haare
schwarz,
dicht,
sie
verdeckten
fast
meine
Ohren
und
stießen
auf
den
Hemdkragen.
Heute
ist
das
Haar
weiß,
dünn
und
es
fällt
weit
über
meine
Schulter.
Aber
es
interessiert
keinen
mehr.
Damals war das, im Gleichklang mit der Beatmusik, stiller Protest pur!
Diese
vier
Jahre
an
der
Penne,
von
1964
bis
1968,
waren
jene
Jahre,
die
mich
für
den
bisherigen
Rest
meines
jung
gebliebenen
Lebens
formten.
Neben
einer
geballten
Ladung
Grundwissen,
sind
Beatmusik,
Liebe
und
Frieden
das,
was
ich
als
„Love
&
Peace“
aus
jener
turbulenten
Zeit,
den
60er
Jahren,
in
mein
weiteres
Leben
mitgenommen
habe.
Das
mag
vielleicht
manchem,
der
das
heute
liest,
als
zu
hoch
formuliert
erscheinen,
aber
in
jene
Zeit
fallen
solche
Ereignisse
wie
das
legendäre
Woodstock,
der
dreckige
Vietnam-Krieg
der
USA
sowie
der
Prager
Frühling
im
Nachbarland.
Außerdem
gehörten
zwei
Jahre
davon
einer
schwarzhaarigen
Schönheit
aus
dem
Dorf
nebenan,
die
mir
das
Herz
gestohlen
und
den
Kopf
verdreht
hatte.
Vier
Jahre
an
der
Penne
haben
aus
mir,
so
ganz
nebenbei,
auch
einen
enthusiastischen
Musikliebhaber
gemacht.
Nicht
zuletzt
dank
unserer
sehr
engagierten
und
toleranten
Musiklehrerin
Renate Thaten, der ich noch immer sehr in Freundschaft verbunden bin.
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Ihre
Begeisterung
für
Musik
hat
sie
an
viele
von
uns
weitergegeben.
Auch
ich
sang
im
Schulchor
(als
Tenor),
durfte
an
einer
Tournee
durch
die
damalige
VR
Polen
teilnehmen
und
habe
jedem
jährlichen
Chorlager
in
Frauenstein
entgegengefiebert.
Das
waren
schöne
erlebnisreiche
Tage,
meist
ausgefüllt
mit
Gesang,
morgens
mit
Frühsport
und
abends
mit
Stunden,
die
ich
auch
niemals
vergessen
werde.
Mir
fällt
eine
Klassenfahrt
nach
Wittenberg
mit
unserer
Klassenlehrerin
Gisela
Schuster
ein.
Wir
waren
im
Wörlitzer
Park,
haben
flüssigen
Stick-
und
Sauerstoff
bewundert
und
abends
auch
einmal
etwas
zu
viel
getrunken.
Mit
der
AK8
meines
Vaters
habe
ich
davon
einen
8mm-Schmalfilm
gedreht,
der
diese
wundervollen
Stunden
als
flimmernde
Erinnerungen
bis
heute
aufbewahrt.
Direkt
nach
dem
Abitur
ist
fast
die
ganze
Meute
gemeinsam
zum
Darß
gefahren.
Dort
gab
es
einen
Zeltplatz
sowie
einen
Strand,
den
man
nach
einem
Fußmarsch
quer
über
die
Landzunge
erreicht
hat.
FKK-Baden
nach
dem
Abitur.
Solche
und
andere
Erlebnisse
schweißten zusammen und verbinden uns bis heute.
An
der
Penne
gab
es
eine
Schüler-Combo,
in
der
zwei
Mal
Frank,
zwei
Mal
Hartmut
und
ein
Max,
als
FraHaMas,
alles
nachspielten,
was
mit
drei
oder
vier
Akkorden
auf
der
Gitarre
spielbar
war.
Nie
wieder
danach
erklangen
„Hang
On
Sloopy“
so
dreckig,
„Painter
Man“
so
wild
und
„Poor
Boy“
so
schräg,
wie
aus
unserem
alten
Röhrenverstärker!
Trotzdem
bestanden
wir
alle,
mehr
oder
weniger
gut,
das
Abitur
und
erhielten
die
Facharbeiterbriefe
als
Maurer
sowie
für
andere
Berufe.
Abitur
mit
Berufsausbildung
nannte
sich
diese
Kombination
und
ein
Abwählen
von
Fächern
gab
es
auch
nicht.
Dennoch
wurden
wir
mit
freundlicher
Strenge
zu
Leistungsbereitschaft
und
Toleranz
erzogen.
Das
bisschen
Rotlicht
haben wir gesund überlebt, hat vielleicht sogar zu eigener Meinungsbildung beigetragen.
Diese
und
ähnliche
Gedanken
gehen
mir
während
der
dreistündigen
Fahrt
vom
Harz
bis
in
den
Elbe-Elster
Kreis
durch
den
Kopf.
Drei
Stunden
für
fünfzig
Jahre.
Wir
haben
uns
alle
zehn
Jahre
getroffen,
geredet,
uns
auf
den
aktuellen
Stand
gebracht.
Wir
waren
dabei
niemals
vollständig
und
irgendwann
gab
es
diese
Chance
nicht
mehr.
Die
einen
durften
nicht
kommen,
die
anderen
gingen
viel
zu
früh.
So
sehr
letzteres
auch
schmerzte,
die
Vorfreude
auf
meine
Klassenkameraden*innen
überwiegt
spürbar
deutlich
und
dann
gibt
es
ja
noch
die
Neugier
auf
jene
aus
den
beiden
Parallelklassen.
Werde
ich
den
Einen
oder
Anderen
wiedererkennen
und
vor
allem,
wie
haben
sich
die
Damen
und
Herren verändert, die ich vor fünfzig Jahren als jugendliche Mitschüler und weibliche Schönheiten zum letzten Mal sah?
Das
Einzelzimmer
im
Hotel
„Weißes
Roß“
ist
klein,
aber
praktisch.
Es
gestattet
einen
verdeckten
Blick
auf
den
Innenhof.
Die
ersten
Begegnungen
im
Treppenhaus
sind
überaus
herzlich,
als
hätte
man
sich
vor
wenigen
Tagen
erst,
statt
vor
vier
Jahren,
zum
letzten
Mal
gesehen
und
daran
wird
sich
auch
in
den
nächsten
Stunden
nichts
ändern.
Gemeinsam
gehen
wir
-
Bärbel,
Silke,
Bernd,
Volker
sowie
zwei
Ehepartner
–
den
Weg
zum
heutigen
Elsterschlossgymnasium.
Durch
die
kurze
Fußgängerzone,
über
den
Markt,
vorbei
am
ehemaligen
Pionierhaus
und
dem
Gebäude,
das
den
historischen
„Rautenkranz“
ersetzt
hat,
in
Richtung
Postmeilensäule
und
Elsterbrücke.
In
meinem
Kopf
werden
Bilder
davon
wach,
wie
es
vor
fünfzig
Jahren
hier
aussah.
Den
Gedanke,
dass
die
große
Gründfläche
und
der
alte
Brunnen
auf
dem
Marktplatz
viel
Beton
und
Stein
gewichen
sind,
empfinde
ich
inzwischen
als
bedrückend.
Auf
einmal
fehlen
Flair
und
das
gewisse
Etwas,
was
der
Ort,
zwischen
Hotel
und
der
Brücke,
ausstrahlen
könnte.
Dieser
Abschnitt
„blühender
Landschaften“
fühlt
sich
nur
wie
mit
frischem
Grau
versehen
an.
Dass
ich
nicht
mehr
hier
wohne,
wird
mir
in
diesen
Minuten noch deutlicher bewusst.
Von
der
Brücke
ist
der
Blick
auf
das
Elsterschlossgymnasium
frei.
Der
historische
Gebäudekomplex
aus
dem
17.
Jahrhundert
steht
noch
immer
so
stolz
wie
damals
am
Flussbett.
Die
Personen
davor,
können
nur
Ehemalige
sein,
darunter
meine
Klassenkameraden
und
schon
wenige
Schritte
weiter,
stehen
wir
uns
gegenüber.
Dies
ist
der
Moment,
auf
den
ich
über
ein
Jahr
lang
hingearbeitet
und
gefiebert
habe.
Sie
sind
fast
alle
hier,
sind
gekommen,
um
diesen
einmaligen
und
denkwürdigen
Tag
gemeinsam
zu
begehen.
Sie
kamen
aus
dem
tiefsten
Bayern
und
dem
Westfälischen,
sie
können,
wenn
sie
es
wollen,
das
„R“
rollen
und
beherrschen
den
Berliner
Straßen-Slang.
Einige
sind
dieser
Gegend
treu
geblieben
und
hätten
mit
dem
Drahtesel
kommen
können.
Dies
hat
sich
allerdings
Bernd
aus
Gütersloh
in
Form
einer
Etappenreise
gegönnt.
Respekt,
450
Kilometer
und
rotierende
Speichen!
Dies
und
vieles
andere
mehr
wird
die
Gespräche der nächsten Stunden prägen, auf die ich mich freue.
Wir
werden
klassenweise
und
dem
Alphabet
nach
sortiert
und
so
in
die
Aula
geleitet.
Ich
lande
in
der
ersten
Reihe,
an
der
Bühnenkante,
so
wie
ich
es
gewöhnt
bin.
Freier
Blick
auf
das
Podest,
auf
dem
vor
fünfzig
Jahren
auch
schon
ein
Flügel
stand.
Das
Bild
von
Lenin,
am
Ufer
des
Flusses,
hängt
nicht
mehr
im
Hintergrund
und
das
ist
gut
so.
Die
Zeiten
sind
andere,
denn
der
Lauf
der
Geschichte
hat
korrigiert.
Die
für
uns
auf
dem
Podium
musizieren,
sind
genau
so
jung,
wie
wir
es
damals
waren.
So
eine
Gitarre
hätte
ich
auch
gern
besessen
und
die
Technik
lässt
mich
staunen.
Wie
viel
besser
hätte
wohl
„Sound
Of
Silence“
damit
geklungen?
Für
uns
wird
deutsch
gesungen,
immerhin!
Sie
tun
es
dezent,
ein
wenig
artig
und
irgendwie
auch
schüchtern,
vor
uns
Alten.
Aber
ich
kann
es
verstehen,
in
Abwandlung
eines
alten
Liedes
der
Klaus
Renft
Combo,
von
deren
Musik
sie
sicher
kaum
etwas
gehört
haben.
Sie
eifern
ihren
eigenen
Idolen
nach und singen deren Lieder.
Danach
spricht
der
Schulleiter,
den
wir
früher
Direks
nannten,
und
er
spricht
gut,
kurz
und
prägnant,
in
Anbetracht
der
Schwüle
im
Raum.
Uns
rinnen
Schweißperlen
in
den
Nacken
und
andere
geheime
Orte.
Als
es
um’s
Küssen
geht,
wird
gelacht
und
manchmal
nicke
ich
den
Worten
von
Martin
Goebel
einfach
nur
zu.
Es
gefällt
mir,
was
er
sagt
und
dass
er
ein
wenig
aufgeregt
scheint,
auch.
Es
sind
die
Gefühle,
die
uns
in
diesen
Momenten
mehr
oder
weniger
fest
im
Griff
haben,
ohne
das
wir
bei
der
folgenden
Zeremonie
der
„Zeugnisübergabe“
in
Demut
verkrampfen.
Es
ist
vielmehr
richtiges
Vergnügen,
dieses
eine,
letzte
Mal,
die
Bestätigung
für
unsere
„Reifeprüfung“
plus
ein
Blümchen
entgegen
zu
nehmen.
Das
habt
Ihr
wirklich
schön
und
mit
viel
Liebe
zum
Detail
für
uns
vorbereitet.
Natürlich
berührt
mich
diese
Geste
und
natürlich
bin
ich
sehr
dankbar,
diesen
einen
kleinen
Augenblick,
gemeinsam
mit
den
anderen
in
diesem
besonderen
Raum,
erleben
und
genießen
zu
dürfen.
Es
ist
auch
der
Augenblick,
an
Jürgen,
Wolfgang,
Frank,
Hennry
und
Albrecht
sowie
an
Gisela,
unsere
damalige
Klassenlehrerin,
zu
denken,
die
alle
zu
früh
gehen
mussten.
Wie
schön
wäre es, sie jetzt noch unter uns zu wissen, diese Stunden mit ihnen teilen zu können.
Inzwischen
stehen
wir
eine
Etage
tiefer,
oben
vor
der
Tür
zur
Treppe,
die
auf
den
„Schulhof“
mit
dem
Brunnen
und
der
gigantischen,
etwa
400
(!)
Jahre
alte
Platane
führt.
Dort
saßen
wir
schon
vor
diesen
fünf
Dekaden
und
wer
weiß,
was
der
Prachtbaum
noch
alles
sehen
und
erleben
durfte.
Ein
Glück,
dass
Schweigen
eine
ihrer
Tugenden
ist,
aber
andererseits
auch
schade,
dass
die
Platane
aus
ihrem
Leben
uns
nicht
erzählen
kann.
Oben
auf
der
Treppenplattform,
von
der
nach
links
und
rechts
die
Stufen
auf
den
Hof
führen,
nimmt
mich
eine
junge
blonde
Schönheit
in
einem
leuchtend
blauen
Kleid
in
Empfang
und
führt
mich
die
Stufen
hinab.
Was
für
ein
schönes
und
erhabenes
Gefühl!
Ich
fühle
mich
stolz
wie
ein
Pfau,
während
Wiebke
mich
zu
meinen
Klassenkameraden
mit
deren
Begleitern*innen
führt.
Mein
Alter
ist
vergessen,
das
Zipperlein
auch,
mein
ergraute
Haar
und
irgendwie
ist
auch
die
Zeit
für
einen
Moment
in
ehrfürchtiger
Ruhe
erstarrt.
Es
ist
genau
der
Augenblick,
von
dem
Faust
wohl
meinte,
ihn
festhalten
zu
müssen,
denke
ich
und
dann
habe
ich
dieses
Kränzchen
aus
geflochtenem
Eichenlaub,
mit
den
goldenen
Bändern
daran,
auf
meinem
dünn besiedelten Haupt. Ich bin ein Pennäler, ein 68er von 68 Jahren! Hallelujah!
Das
anschließende
Promenieren
mit
dem
Kranz
auf
dem
Kopf
fühlt
sich
eigenartig
an.
Ein
Gefühl,
der
Wind
könnte
mir
das
Gebinde
vom
Haupt
pusten,
ist
allgegenwärtig.
Egal,
ich
kann
jeden
Schritt,
mit
all
den
Erinnerungen
im
Kopfkino,
genießen,
das
Wetter
ist
prima
und
die
Fassade
des
Gebäudes
vor
mir
leuchtet
mich
strahlend
gelb
an.
Ich
halte
eine
sympathische
Schönheit
im
Arm,
wir
haben
sogar
Muse,
zu
plaudern
und
im
Grunde
meines
Herzens
bin
ich
glücklich,
kann
jeden
Moment
bewusst
in
mich
aufsaugen,
als
wir
um
den
Brunnen
herum
geführt
werden.
Was
will
man
eigentlich
mehr,
mit
einer
solch
zauberhaften
Fee
an
der
Seite.
Vielleicht
wäre
jetzt
eine
kleine
Pause
mit
einem
Kaffe
gut, das alles ein wenig sacken lassen zu können.
In
der
Aula
finden
wir
eine
Kaffeetafel
vor.
Fleißige
Hände
haben
hier
umgeräumt.
Die
einstige
12b1
platziert
sich
entlang
der
Fensterreihe
zum
Schlosshof
hin.
Hier
werden
wir
bleiben
und
dennoch,
wie
in
einem
Bienenstock,
immer
wieder
aufstehen,
die
Plätze
wechseln,
um
möglichst
viele
Gespräche
zu
führen,
Informationen
zu
bekommen
und
die
Zeit
mit
Gemeinsamkeit
auszufüllen.
Falls
es
so
etwas
wie
Anspannung
gab,
ist
die
jetzt
wie
weggeblasen.
Wir
trinken
Kaffee,
die
meisten
genießen
Kuchen
und
ich
entscheide
mich
für
ein
lecker
belegtes
Brötchen.
So
gestärkt,
habe
ich
endlich
die
Ruhe,
die
Runde
genauer
zu
betrachten.
Ich
spreche
mit
Ilva
aus
der
b2,
die
ich
schon
seit
der
2.
Klasse
kenne
und
mit
Elke
aus
eben
dieser
Zeit.
Uns
verbinden
viele
gemeinsame
Erinnerungen.
Mit
Gaby
aus
der
12k
unterhalte
ich
mich,
wir
sprechen
über
die
Zeit
im
Internat,
wo
ich
ein
und
aus
ging.
Meine
Frage
nach
der
blonden
Maria
aber,
deren
jugendliches
Gesicht
in
meiner
Erinnerung
geblieben
ist,
kann
mir
niemand
beantworten.
Leider.
Am
intensivsten
sind
die
Gespräche
mit
meinen
Klassenkameraden,
mit
denen
mich
über
all
die
Jahre
noch
immer
sehr
viel
verbindet, weil wir stets lose in Kontakt blieben.
Die
Gesprächsthemen
sind
vielfältig,
das
leidige
Beschreiben
von
Krankheitsverläufen
bleibt
zum
Glück
außen
vor.
Es
dominieren
die
gemeinsamen
Erlebnisse,
längst
vergessene
Erinnerungen
werden
zum
Auftauchen
angeregt
und
es
wird
viel
gelacht.
Viele
Ehemalige,
die
seit
Jahrzehnten
zum
ersten
Mal
wieder
hier
sind,
nutzen
die
Angebote
von
Führungen
durch
das
Schulgelände.
Ich
entscheide
mich
für
einen
Solo-Spaziergang
über
den
Hof,
um
persönlichen
Erinnerungen
nachzuhängen
und
an
jene
Plätze
zu
gehen,
die
sich
damit
verbinden:
Der
Blick,
den
wir
aus
unserem
Klassenzimmer
hatten
und
der
Gang
um
den
Brunnen,
auf
dessen
Rand
wir
oft
saßen,
um
zu
quasseln.
Dort,
wo
man
heute
tief
in
den
Park
hinein
schauen
kann,
stand
einst
eine
Turnhalle
und
das
Gelände
rund
um
das
schöne
alte
Gärtnerhaus
aus
Fachwerk
hat
sich
auch
sehr
verändert.
Manchmal
passen
meine
Bilder
im
Kopf
gar
nicht
mehr
mit
den
aktuellen
zusammen.
Doch
die
erhabene
gewaltige
Platane
steht
wie
eh
und
je
an
ihrem
Platz,
als
wäre
hier
nichts
geschehen
und
die
Zeit
so
relativ
wie
nur
möglich.
Es
ist
schön,
noch
einmal
die
Schritte
unter
ihr
Riesendach
zu
lenken, um zu verharren. Ein frisches Bier wäre jetzt eine gute Idee …
Ich
bin
wieder
in
der
Aula
und
vor
mir
auf
dem
Tisch
ein
Bier.
Das
Team
um
Frau
Nicklisch
hat
ganze
Arbeit
geleistet.
Kein
Wunsch
bleibt
unerfüllt,
wir
werden
umsorgt
und
bestens
betreut.
Letztlich
ist
es
wieder
einmal
unser
Russischlehrer
Horst
Paulick,
dem
mit
notierter
und
eingeprägter
Detailkenntnis
eines
jeden
Schülers
überrascht
und
uns
mit
passenden
Anekdoten
unterhält.
Die
85
Jahre
sieht
man
ihm
nicht
an
und
seine
Vitalität
fegt
jeden
Gedanken
daran
hinweg.
Der
Mann
ist
eine
Legende
und
ein
heimatgeschichtliches
Original
in
einem.
Jeder
im
Raum
bewundert
und
achtet
ihn,
beinahe
jeder
sucht
auch
das
persönliche
Gespräch
mit
dem
beliebten
Lehrer.
Kein
Wunder,
dass
die
Zeit
unbemerkt
vergeht.
Ich
finde
einen
Moment,
um
Grüße
vom
Lehrerehepaar
Renate
und
Gotthold
Trimolt
an
die
Meute
zu
übermitteln
und
ich
werde
von
Ferdinand
mit
einer
steinalten
Single
der
Byrds,
„Turn,
Turn,
Turn“
(1965),
überrascht.
Hannelore
und
Bernd
überreichen
mir
eine
Flasche
eigenen
Weines
und
ich
stehe
da
mit
einem
Kloß
im
Hals.
Zum
Glück
gibt
es
Bier
und
viele
andere
Themen
zu
besprechen.
So
bemerke
ich
zunächst
nicht,
dass
einige
sich
schon
wieder
verabschiedet
haben
und
die
12b1,
wieder
einmal,
als
harter
Kern,
das
Ende
verquasseln
könnte.
Wir
lösen
die
verbliebene
Runde
auf
und
führen
sie
mit
zwei
frischen
Gläsern
Bier
im
Hotel
Arkus
weiter,
ehe
auch
dort
die
Tische
eingeklappt
und
die
Hähne
zugedreht
werden.
Danach
ist
dieser
Tag
am
Ende,
das
Goldene
Abitur
2018
Geschichte. Nicht aber für mich.
Der
Zufall
will
es,
dass
ich
im
Innenhof
vom
„Weißen
Roß“
noch
Licht
entdecke.
Ich
bin
neugierig
und
werde
mit
einem
Schrei
begrüßt
–
Manu(ela)!
Das
Hotelier-Ehepaar
Doreen
und
Hannes,
einst
lustige
Mitglieder
in
„meinem“
Jugendclub,
sowie
besagte
Manu,
Schwester
von
Doreen,
und
ihr
Mann
Lutz,
sitzen
um
eine
Flasche
uralten
Whisky.
Mit
dieser
Truppe,
plus
einigen
anderen,
verbinde
ich
ebenso
intensive
Erinnerungen,
wie
mit
meiner
Abi-Klasse
von
der
Penne.
Also
bleibe
ich
und
versuche,
noch
einen
Schluck
zu
trinken,
was
mir
mit
Whisky
nicht
gelingt.
Die
Tochter
von
Manu
löchert
mich
nach
Erlebnissen
aus
jener
Zeit
und
wir
verbringen
noch
eine
gute
halbe
Stunde
zusammen.
Dann
streikt
mein
Körper,
die
Füße
drohen
einzuknicken
und
Whisky,
so
gut
diese
Sorte
auch
sein
mag,
ist
einfach
nicht
mein
Ding.
Sorry Hannes. Mein Bett ruft mich und ich gehorche. Gute Nacht, bzw. schon einen guten Morgen!
In
fremden
Betten
schlafe
ich
schlecht.
Das
spüre
ich
nach
dem
Aufwachen.
Auch
eine
Dusche
ändert
daran
wenig.
Es
ist
morgens
nach
acht,
als
ich
mich
an
den
Tisch
setze.
Carmen,
die
eigentlich
Renate
heißt,
und
Ferdinand
sind
schon
da.
Silke,
Bärbel
(eigentlich
Barbara),
Bernd
und
Volker
trudeln
nach
mir
ein.
Beim
Kaffee
lassen
wir
den
gestrigen
Nachmittag
und
den
Abend
nach
einmal
nachleben,
die
Gedanken
sind
aber
auch
schon
nach
vorn
gerichtet.
Wann
und
wo
werden
wir
uns
erneut
treffen
und
wie
wollen
wir
es
anstellen?
Die
ersten
Anregungen
nehmen
wir
schon
mit
nach
Hause
und
dann
heißt
es,
sich
zu
verabschieden.
Schnell,
herzlich
und
ganz
ohne
Tränen,
denn
wir
werden
uns
wiedersehen.
Auch
ich
verstaue
alles
im
Auto.
Noch
ein
Blick
zum
alten
Fachwerkhaus
neben
dem
Hotel.
Dort
ist
die
Kleine
Galerie
„Hans
Nadler“
untergebracht
und
darüber
habe
ich
als
„Kulturbund-Chef“
versucht,
gute
Miene
zu
blödem
Spiel
zu
machen.
Abgehakt,
vergessen,
Vergangenheit.
Auch
derjenige,
dem
ich
das
zu
verdanken
hatte
-
geschenkt!
Im
Leben
zählen
schöne
Erfahrungen
und
die
Momente,
die
uns
ein
sinnvolles
und
reiches
Leben
schenken.
Was
zählt,
sind
echte
Freundschaften
und
Menschen,
die
man
liebt
und
die
einem
gleiches
zurückgeben.
Mit
deren
glücklichen
Lachen
im
Hinterkopf
beginne
ich
die
Reise
zurück
in
den
Harz,
voll
mit
Emotionen
und
wundervollen
Erinnerungen.
Dafür
möchte
ich
EUCH
danken.
Ich
bin
unheimlich
glücklich,
dass
mich
das
Schicksal,
oder
wer
auch
immer,
gerade
mit
Euch,
meiner
Klasse, zusammengeführt hat und diese vier Jahre erleben ließ. Das fühlt sich immer noch toll und großartig an.
Diese
Zeilen
widme
ich
in
liebevoller
Erinnerung
meinen
Klassenkameraden
und
Lehrerinnen,
die
diese
Stunden
nicht
mehr
miterleben
konnten,
die
meine
Freunde
und
ich
aber
gern
noch
einmal
mit
ihnen
geteilt
hätten.
Ich
denke
an
Jürgen
Pötsch,
Frank
Löwe,
den
Bruder
im
Geiste
mit
exakt
dem
gleichem
Geburtsdatum,
an
Wolfgang
„Quacke“
Kuhl,
an
Hennry
Altmann,
Albrecht
„Atzly“
Zlydnik
sowie
Gisela
Schuster,
unsere
Klassenlehrerin,
an
Margit
Renner
(Ja
auch
sie!)
sowie
last
but
not
least
an
unseren
Direks
Karl
Gröbner.
In
unseren
Gedanken
seid
Ihr
alle
bei
uns
gewesen.
DANKE
all
jenen,
die
uns
die
schönen
Stunden
im
Elsterschlossgymnasium
Elsterwerda
geschenkt
haben.
Bleibt
alle
gesund,
passt
auf
Euch
auf
und
bewahrt
die
Ideale,
mit
denen
wir
aufgewachsen
sind,
für
eine
friedliche,
glückliche
Zukunft unserer Kinder und Enkel.
“A time of peace I swear it’s not too late.” (”Turn, Turn, Turn” - Pete Seeger, 1950)
Nach der Zeremonie mit der bezaubernden Wiebke.
Post
scriptun:
Natürlich
hätte
ich
von
den
ca.
200
Fotos
gern
einige
mehr
gezeigt.
Aus
“Respekt
&
Ehrfurcht”
vor
dieser
bekloppten
neuen EU-Datensch(m)utzverordnung verkneife ich mir das aus aus reinem Selbsterhaltungstrieb. Danke Brüssel!