Ostrock - Fan - Treffen 2007 in Elsterwerda
25.08.2017
Was
geschieht
während
einer
Internet-Unterhaltung,
Chat
genannt,
wenn
nebenbei
die
alten
Ost-Hits
in
die
Ohren
geträufelt
werden
und
sich
bei
allen
gemeinsame
Erinnerungen
einstellen?
–
Eine
Weile
gar
nichts,
aber
dann
merkt
man
schnell,
dass
die
digitalen
Möglichkeiten
begrenzt
sind.
Man
spürt,
dass
man
sich
gern
richtig
unterhalten
und
sich
auch
persönlichen
kennenlernen
möchte,
denn
viele
gemeinsame
Erinnerungen
brauchen
Bilder,
brauchen
Souvenirs
und
Blicke
in
die
Augen.
Also
spricht
irgendwann
irgendjemand
aus,
was
alle
empfinden,
dass
es
nämlich
gut
wäre,
sich
einmal
ganz
real
zu
treffen.
Wenn
dann
noch
jemand
sein
Haus,
seinen
Garten
und
den
richtigen
Tag
anbieten
kann,
ist
das
Unvermeidliche
nicht
mehr
aufzuhalten.
Man
beschließt,
einige
Stunden
in
der
Gemeinschaft
zu
verbringen.
Dieses
Treffen
fand
am
25.
August
2007
statt.
Heute,
auf
den
Tag
genau,
traf
man
sich
in
Elsterwerda
in
einem
Garten,
in
unserem
Garten.
Seitdem
sind
auch
schon
wieder
zehn
Jahre
ins
Land
gezogen
und
in
mir
sprudeln
plötzlich
die
Erinnerungen.
Es
ist
ein
Sonnabend
und
die
Sonne
steht
im
Zenit.
Den
ganzen
Vormittag
über
haben
wir
im
Haus,
im
Garten
und
beim
Einkaufen
unser
Bestes
gegeben.
Der
Garten
ist
geschmückt,
die
Getränke
sind
kalt
und
der
Grill
sauber.
Im
Garten
stehen
Tische,
Stühle
und
Schirme,
die
Vorfreude
und
die
Neugier
auf
die
noch
unbekannten
Gäste
sind
groß.
Eigentlich
kennen wir nur Tamara & Achim, die schon eher zu uns gekommen sind, um bei den Vorbereitungen zu helfen.
Natürlich
weiß
ich
heute
nicht
mehr,
wer
zuerst
eintraf
und
wie
das
alles
im
Detail
abgelaufen
ist.
Die
Anspannung
war
enorm
hoch
und
sie
löste
sich
erst
nach
und
nach
mit
dem
Eintreffen
der
Gäste.
Für
uns
waren
sie
alle,
bis
auf
Tamara
&
Achim,
unbekannte
Menschen,
die
ich
nicht
ein-
oder
zuordnen
konnte.
Genau
dieses
Gefühl
brachten
sie
aber
alle
mit
nach
Elsterwerda.
Kein
Wunder
also,
dass
sich
die
Anspannung
erst
beim
gemeinsamen
Genießen
von
Kaffee
und
Kuchen
löste.
In
dieser
Stunde
am
frühen
Nachmittag
war
ich
einfach
nur
glücklich,
dass
diese
Gesellschaft
miteinander
harmonierte
und
Freude
aneinander
hatte.
Wir
saßen
um
einen
großen
Tisch
auf
der
Wiese
und
quasselten
alle
munter
drauflos.
War
man
sich
bisher
nur
virtuell
im
Chat
„begegnet“,
saßen
sich
heute
alle
von
Angesicht
zu
Angesicht
gegenüber.
Da
waren
die
beiden
„City-Ladies“
Heike
&
Conny
(HIER
)
aus
dem
Berliner
Großraum,
von
denen
ich
zunächst
glaubte,
dass
sie
beide
schüchtern
wären.
Weit
gefehlt,
wie
sich
herausstellen
sollte.
Der
„Ostmusiker“
Peter
und
seine
damalige
Frau
waren
aus
Niesky
angereist
und
woher
Kathy,
die
junge
Dame
aus
dem
Dunstkreis
des
heutigen
Herrn
Falkenberg
kam,
weiß
ich
schon
nicht
mehr.
Matti
kam
mit
etwas
Verspätung
aus
Görlitz
nach
Elsterwerda
und
hatte
seine
Gitarre
im
Reisgepäck.
Eine
gute
Idee,
wie
der
spätere
Abend
zeigen
sollte.
Ebenso
völlig
unbekannt
waren
mir
diese
beiden
Freunde
Volker
&
Peter,
die
sich
„Die
Sonnen“
nannten.
Der
eine
aus
Erfurt
und
der
andere,
so
glaube
ich
zumindest,
aus
der
Nähe
von
Görlitz.
Aus
der
Nähe
von
Bautzen
war
„Kundi“
(
HIER
)
angereist,
auf
dessen
T-Shirt
der
Schriftzug
Berluc
aufgedruckt
war,
wenn
ich
mich
recht
erinnere.
Dass
auch
ein
gebürtiger
Ungar
aus
Berlin
sich
eingeladen
fühlte,
empfand
ich
schon
damals
als
besonderes
Glück,
denn
durch
Laci
gelangte
ich
zum
Kreis
der
„Omega-Freunde“
und
erhielt
später
die
Möglichkeit
zu
Begegnungen,
die
mir
ansonsten
sicher
verwehrt
geblieben
wären.
Einem
eilte
ein
ganz
besonderer
Ruf
voraus
und
als
„Wodka“
schließlich
an
der
Tür
klingelte,
ahnte
ich
auch,
warum.
Extra
für
ihn
hatte
ich
bei
eBay
die
Armbinde
ersteigert,
die
ihn
den
Abend
über
als
einen
„Ordnungshüter
der
FDJ“
ausweisen
sollte.
Als
er
sie
überstreifte
und
in
vollen
Zügen
den
ersten
Schluck
Bier
aus
dem
Humpen
trank,
ahnte ich, dass der Abend ein Volltreffer werden könnte.
Nach
diesem
ersten
Schluck
Gerstensaft
nimmt
der
Abend
am
Nachmittag
seinen
Lauf.
Alles,
was
man
hätte
planen
oder
vorausahnen
können,
ist
abgehakt
und
vergessen.
Der
Zeremonienmeister
ist
jetzt
die
Spontaneität
eines
jeden
Einzelnen
und
das,
was
sich
daraus
entwickeln
würde.
Alles
beginnt
mit
dem
verzweifelten
Versuch
von
Heike
und
„Wodka“,
gemeinsam
ein
kleines
Zelt
auf
dem
Wäscheplatz
aufzubauen.
Wie
sich
schnell
herausstellt,
sind
„Ordnungshüter
der
FDJ“
nur
begrenzt
in
der
Lage,
der
holden
Weiblichkeit
nachvollziehbare
Anweisungen
zu
vermitteln.
Wir
haben
alle
daneben
gestanden,
kluge
Ratschläge
verteilt
und
uns
vor
Lachen
gebogen.
Spätestens
als
das
Zelt
stand
und
die
beiden
Erbauer
erschöpft
darin
zur
Ruhe
kamen,
waren
Humor
und
guter
Laune
keine
Grenzen
mehr gesetzt.
Das
nahmen
vor
allem
beide
„Sonnen“
wörtlich.
Rein
äußerlich
eher
unscheinbar,
sind
beide
aber
mit
einem
unschlagbaren
Humor
ausgestattet,
der
zeitweilig
keine
anderen
„Wortmeldungen“
duldete.
Ich
habe
seitdem
nie
wieder
zwei
Laien
erlebt,
die
derart
spontan
miteinander
Zwerchfelle
zu
strapazieren
vermochten.
Völlig
unbeachtet
hatte
nebenbei
der
Grill
seine
Betriebstemperatur
erreicht
und
der
Duft
frischer
Steaks
und
Bratwurst
sich
überall
verteilt.
Steak,
Wurst
und
Kartoffelsalat
auf
den
Tellern,
das
frische
Bier
im
Glas
und
feinen
Pàlinka
aus
Ungarn
in
Aussicht,
verstrich
dieser
Nachmittag
schnell
und
der
Abend
kam.
Irgendwann
hatte
Matti
seine
Gitarre
in
den
Händen
und
mit
geölten
Stimmen
sagen
wir
alle,
am
offenen
Feuer
sitzend,
bis
in
den
aufkommenden
Morgen
hinein.
Eine
Nachbarin
sagte
mir
Tage
später,
sie
hätte
uns,
mit
einem
Glas
Wein
in
der
Hand,
bis
zum
Morgen
zugehört.
Welch
tolles
und
wundersames Ereignis in unserer kleinen Siedlung am Rande der Stadt!
Dass
ausgerechnet
an
diesem
25.
August
auch
der
Geburtstag
von
Heike
aus
Fürstenwalde
ein
Anlass
zum
Feiern
sein
könnte,
stellte
sich
irgendwann
zwischen
Lachsalven
und
Kuchen
eher
zufällig
heraus.
Ich
meine,
sie
war
es
selbst,
die
uns
damit
überraschte
und
ich
glaube
mich
zu
erinnern,
dass
sie
sich
Tage
später
am
Telefon
für
diese
Geburtstagsparty
bedanken
wollte.
Doch
dafür
gab
es
keinen
Grund,
denn
wir
alle
gemeinsam
waren
die
Akteure
von
Geselligkeit,
Heiterkeit
und
der
vielen
beglückenden
Momente.
Wann
der
Letzte
ins
Bett
kam
und
wann
der
Erste
aufstand,
ist
nicht
überliefert.
Verbürgt
ist
nur,
dass
wir
zu
nächtlicher
Stunde
ein
Gruppenfoto
auf
der
Terrasse
zustande
brachten,
das
diese
wunderschönen
Stunden
für
die
Nachwelt
dokumentiert.
Zwar
sollte
es
mindestens
noch
zwei
weitere
ähnliche
Zusammenkünfte,
in
Niesky
und
Elsterwerda,
geben,
die
einmalige
Magie
jedoch,
kam
nach
meinem
Empfinden
nie
wieder
zustande.
Irgendwie
war
wohl
die
Spontaneität,
infolge
unglücklicher
Umstände
und
unfreundlicher
Aussagen,
dahin und ein tiefer Riss zwischen Niesky und dem „Rest der Welt“ aufgegangen.
Der
nächste
Morgen
erlebte
ein
gemeinsames
Frühstück
derer,
die
im
Hause
bzw.
einem
Hotel
in
der
Stadt
die
verbliebenen
Stunden
geschlafen
hatten.
Danach
verstreute
sich
jeder
wieder
in
den
Alltag,
man
traf
sich
eher
zufällig
bei
Konzerten
oder
in
anderen
Gruppen,
wie
den
Omegafreunden.
Für
ein
paar
Leute
war
dieser
Abend
der
Beginn
von
Freundschaften,
die
sich
bis
in
heutige
Tage
halten.
Die
kleine
Kathy
habe
ich
inzwischen
völlig
aus
den
Augen
verloren.
Mit
Matti
habe
ich
sporadisch
Kontakt
auf
digitalen
Wegen.
Die
beiden
Sonnen
scheinen
zerstritten
und
getrennt,
Volker
traf
ich
kürzlich
hier
in
Halberstadt.
Mit
Heike
war
ich
bis
zu
ihrem
viel
zu
frühen
Krebstod
befreundet,
mit
Conny
bin
ich
es
immer
noch.
Sie
hat
sich
allerdings
krankheitsbedingt
zurückgezogen.
Mit
Peter,
dem
„Ostmusiker“
bin
ich
nie
so
richtig
warm
geworden,
er
blieb
mir
fremd,
obgleich
es
auch
hätte
anders
kommen
können.
Seine
Ostmusik-Homepage
ist
an
den
Realitäten
zerbrochen,
seine
Musiksendungen
hat
er
ausgesetzt.
Die
Freundschaft
mit
Tamara
und
Achim,
die
inzwischen
geheiratet
haben,
hält
nunmehr
schon
länger
als
zehn
Jahre.
Wir
sehen
uns
regelmäßig,
zumindest
aber
im
Kreise
des
Cäsar-Fanclubs.
Mit
Kundi
ist
über
Jahre
eine
enge
Freundschaft
gewachsen
und
wir
telefonieren
oft
und
lange.
„Wodka“,
der
jetzt
wieder
Hans
genannt
werden
möchte,
ist
mir
inzwischen
ein
Seelenverwandter.
Schräge
Typen
wie
er
sind
leider
selten
geworden,
während
sich
die
Masse
in
Banalitäten
ergeht.
Laci
lebt
wieder
in
seiner
ungarischen
Heimat
und
der
Kontakt
zu
ihm
ist
leider
auch
abgebrochen.
Schade.
Ich
selbst
habe
vor
drei
Jahren
Elsterwerda
mit
Sack, Pack, Frau & Hund verlassen, bin quasi „unerreichbar“ geworden.
Die
Digitalisierung
der
Kommunikationswege
hat
inzwischen
zu
einer
Individualisierung
geführt.
Jeder
versucht
zunehmend,
sich
selbst
zu
profilieren.
Die
großen
Diskussionsforen
im
Netz
sind
geschrumpft
und
inhaltlich
einseitig
geworden.
Die
Zeiten
sind
kurzlebiger
und
die
Begegnungen
oberflächlicher,
so
mein
ganz
persönlicher
Eindruck.
Spontane
Zusammenkünfte,
wie
jene
vor
zehn
Jahren,
wird
es
wohl
nicht
mehr
geben.
Statt
sich
untereinander
näher
kennenzulernen,
sucht
man
die
Nähe
zu
Stars
und
Idolen,
die
Chancen
für
ein
Selfie
und
die
persönliche
Bestätigung.
Intensive
Beschäftigung
mit
guter
Musik,
die
mir
stets
wichtig
war,
ist
heute
nicht
mehr
gefragt
und,
gemessen
am
Objekt
oder
Produkt,
auch
kaum
noch
sinnvoll.
Die
Zeiten
haben
sich
grundlegend
verändert
und
ich
mich
mittendrin
auch.
Wir
„User“
entfernen
und
entfremden
uns
immer
schneller
voneinander,
im
großen
Universum,
wie
im
kleinen
Mikrokosmos
unseres
Lebens.
Ich
glaube,
Rock’n’Roll
war
einmal
genau
anders
gedacht,
aber
richtige
Rockmusik,
frech
und
dreckig,
gibt
es
ja
auch
nur
noch
in
Nischen,
wenn
überhaupt.
Alles
ist
auf
glatt
und
marktgerecht
poliert,
nicht
mehr
meins
und
meine
Haare
weigern
sich
standhaft,
Haarwachs
aufzunehmen
und
cool
zu
glänzen.
Ich
spiele
noch
ein
wenig
mit
und
nur
manchmal
erinnere
ich
mich
daran,
dass
es
auch
schon
einmal
gesellige
Zeiten
ohne
Konzerte,
nur
am Lagerfeuer im Kreise von Freunden und Gleichgesinnten, gab.