Erinnerungen an einen 60. Geburtstag - Reinhard Fißler
06.02.2009
Weil
ich
so
etwas
wie
ein
Fan
bin,
hatte
man
mich,
wie
einige
andere
auch,
als
Gast
zu
einer
Party
geladen.
Nicht
als
Reporter,
auch
nicht
als
Berichterschreiber.
Letzteres
begann
sich
in
jenen
Tagen
gerade
zu
entwickeln.
An
jenem
Abend
wurde
mir
allerdings,
wieder
einmal,
deutlich,
dass
eigentlich
eine
Menge
zu
erzählen
wäre.
Zu
beinahe
jedem
der
anwesenden
Künstler
fiel
mir
etwas
ein,
das
mit
meinem
Leben
auch
etwas
zu
tun
hatte.
Eine
Begebenheit,
ein
Moment,
eine
Geschichte.
Der
Abend
als
solcher
erwies
sich
auch
als
eigene
Episode,
wenn
auch
eine
ganz
besondere.
REINHARD
FIßLER
feierte
an
jenem
6.
Februar
2009
seinen
60.
Geburtstag
und
hatte
sich,
neben
vielen
Musikern,
eine
Handvoll
seiner
Fans erbeten und ich durfte einer von ihnen sein.
An
ein
Bootshaus
in
Berlin-Grünau,
mitten
im
Grünen
und
direkt
an
der
Dahme,
kann
ich
mich
noch
erinnern,
obwohl
es
bei
unserer
Ankunft
schon
dunkel
war.
Ein
großer
Vereinsraum
im
Obergeschoss,
mit
dem
Charme
einer
untergegangenen
Zeit.
Plötzlich
standen
wir
mitten
im
Geschehen
und
konnten
dem
Jubilar,
jeder
sehr
persönlich,
unsere
Glückwünsche
überbringen.
Ein
ergreifender
Augenblick
folgte
dem
nächsten
und
jeder
hatte
eine
persönliche
Geschichte.
Meine
ist
die
meiner
Begeisterung
für
eine
bestimmte
Musik
mit
einem
besonderen
Sänger
und
einem
herausragendem
Konzert
unter
meiner
Regie.
REINHARD
FIßLER
hörte
mir
zu,
erinnerte
sich
und
es
entstand
ein
Erinnerungsfoto.
Eines
von
der
Sorte,
das
ich mir heute noch immer gern anschaue, ohne einen faden Beigeschmack zu bekommen.
Viele
prominente
Gratulanten
adelten
den
Geburtstagsabend
einfach
nur
dadurch,
dass
sie
anwesend
waren.
Darunter
viele
Gesichter,
denen
ich
schon
Jahre
zuvor
begegnet
war
und
ebenso
viele,
denen
ich
erst
kurz
zuvor
über
den
Weg
gestolpert
bin.
Ich
kam
mir
vor
wie
in
einem
Film,
der
Vergangenes
und
Gegenwärtiges
versucht
zu
verknüpfen
und
dieser
Abend
ist
der
gordische
Knoten,
der
die
beiden
Seiten
miteinander
verbindet.
Also
huschten
die
Bilder
von
damals
an
mir
vorüber,
die
ich
Gesichtern
zuzuordnen
versuchte:
Peter
Meyer
und
Henry
Kotowski
den
Ur-Puhdys,
letzteren
auch
den
Sputniks.
Axel
Stammberger
und
Michael
Behm
der
Band
von
Vroni
Fischer,
Eva
Kyselka
der
längst
vergessenen
Band
Phonolog
und
Hans
die
Geige
dem
Konzert
mit
Magdeburg
und
einem
wilden
Abend
in
unserer
guten
„Stube“.
Sie
alle
stehen
im
Laufe
des
Abends
vor
einem
ausgewählten
Auditorium,
um
ihrem
Geburtstagskind
ein
Ständchen
zu
singen
oder
zu
spielen.
Oft
spontan, ungeplant und voller Gefühl.
Es
wird
ein
abwechslungsreicher
Abend:
Holger
Biege
an
den
Tasten,
Thomas
Putensen
auch
an
den
Tasten
und
mit
Gitarre,
Andrea
Timm
mit
eigenen
Liedern
und,
als
ganz
besonderes
„Gastspiel“,
da
kam
Edmund
Thielow
(Beat-Archiv
Glauchau)
und
brachte
von
Lennon’s
Quarrymen
Rod
Davis
mit.
Beide
gaben
uns,
mit
Gitarre
und
Waschbrett,
den
Klassiker
„Midnight
Special“
zur
Mitternachtsstunde.
Wir
erlebten
Karussell
in
der
Minimal-Variante,
zwei
Mal
Raschke
mit
Huth,
und
wie
die
Herren
Jäger
und
Kurzhals
den
Lebenslauf
von
REINHARD
FIßLER
als
Rap
umzusetzen
wussten.
Scholle
Zöllner
kam
nach
seinem
eigenen
Konzert
vorbei,
um
zu
gratulieren
und
Renft
bewiesen
sogar
als
Trio,
dass
man
auch
ohne
ein
Monster
ganz
gut
rocken
kann.
So
könnte
ich
die
Aufzählung
der
besonderen
Momente
locker
fortsetzen
und
–
verdammt
noch
mal
–
was
hätte
sich
ein
Autogrammjäger
an
diesem
Abend
mit
den
Signaturen
von
Künstlern
eindecken
können!
Ich
hab’
damals einfach nur den Moment und den Augenblick genossen.
Einen
ganz
besonderen
gab
es
aber
doch
noch.
Nach
vielen
Jahren
traf
ich
an
diesem
Abend
einen
ehemaligen
Gitarristen
-
Stern
Combo
Meissen,
Reform,
Elefant
-
wieder,
mit
dem
ich
auch
einige
Monate
in
Berlin
des
Jahres
1969
„bei
der
Fahne“,
Niederschönhausen,
verbrannt
habe.
Werner
Kunze
war
ein
Ausnahmemusiker,
der
damals
das
Musikantesein
schon
an
den
berühmten Nagel gehangen hatte. Schön, ihn dort in Grünau wieder getroffen und mit ihm geplaudert zu haben.
Dieser
Abend
war
ein
langer.
Er
dehnte
sich
so
sehr
aus,
dass
wir
weit
Angereisten
sein
Ende
nicht
mehr
erleben
konnten.
Doch
wir
waren
dabei,
als
einer
vom
Jahrgang
’49
seinen
60.
feiern
durfte.
Einem
vom
gleichen
Jahrgang
blieb
es
verwehrt,
während
mir
dieses
Jubiläum
im
gleichen
Jahr
noch
bevor
stand.
Uns
riefen
die
Betonpiste
und
die
stockdunkle
Nacht,
durch
die
wir
nach
Hause
fuhren.
Dass
dem
60.
Jahr
von
REINHARD
FIßLER
noch
so
viele
weitere
folgen
sollten,
ahnten
wir
damals
in
Grünau
wohl
alle
nicht,
aber
es
war
auch
niemand
darunter,
der
es
ihm
nicht
gewünscht
hätte.
Ich
werde
diese
Stunden
und
den,
dem
sie
galten,
niemals
in
meinem
Leben
vergessen
und
immer,
wenn
ich
einen
meiner
Geburtstage
erlebe,
denke
ich
an
jene
Musikanten
meines
Jahrganges
’49,
denen
das
nicht
mehr
vergönnt
ist.
Danke
Euch
allen,
dass
ihr
mein Leben mit Eurer tollen Musik, und mitunter auch mit großer Menschlichkeit, bereichert habt.
Reinhard Fißler: 6. Februar 1949 - 13. Februar 2016