Eddi’s Reise
(für Conny)
18./19.08.2020
Es
gab
eine
Zeit,
da
hatte
ich
zwei
Freundinnen.
Die
eine
dunkelhaarig,
die
andere
blond.
Beide
waren
befreundet
und
hatten,
ihrer
Liebe
zur
Musik
von
CITY
folgend,
einen
Fanclub
gegründet.
Die
Liebe
zu
dieser
Musik
hatte
ich
mit
beiden
gemeinsam.
Die
Band
spielte
im
Jahre
1978
auf
“meiner“
Bühne
ein
unvergessliches
Konzert.
Als
ich
zu
Beginn
des
neuen
Millenniums
begann,
Gleichgesinnten
zu
suchen,
fand
ich
Heike
und
Conny.
Wir
wurden
spätestens
2007
Freunde,
als
wir
uns
bei
City
in
Berlin
trafen.
Wir
sahen
uns
stets
bei
Konzerten
oder
Treffen
und
wir
quasselten,
meist
telefonisch.
Als
es
Streit
im
Fanclub
gab,
sorgten
die
Befindlichkeiten
dafür,
dass
zwischen
den
Freundinnen
etwas
stand,
das
sie
nicht
auszuräumen
vermochten.
Heike
starb
viel
zu
früh
am
17.
März
2015,
ohne
dass
sich
die
beiden
Freundinnen
ausgesprochen
hätten.
Conny
litt
darunter
und
da
war
sie
selbst
schon
krank.
Am
9.
Juni
2020,
fünf
Jahre
später,
folgte
Conny
der
Freundin.
Beide
trafen
sich
an
einem
Ort
wieder,
der
für
sie
noch
nicht
vorgesehen
war.
Mich
schmerzt
der
Verlust
der
beiden
sehr
und
auch
das
Wissen,
dass
sie
im
Leben
nicht
mehr
die
Zeit
und
Chance
fanden,
diesen
Zwist
aus
der
Welt
zu
schaffen
und
auch,
dass
ich
selbst
viel
zu
spät
bemerkte,
wie
es
um
beide
stand.
Wir
hätten die letzten Wochen nutzen sollen, um uns zu sehen, zu reden, gemeinsam Zeit zu verbringen …
Nun
erfüllt
Eddi,
Conny’s
Mann,
ihr
einen
letzten
Wunsch.
Er
reist
über
Dresden
und
Halberstadt
zum
Timmendorfer
Strand,
Scharbeutz,
um
Verwandte
und
Freunde
zu
treffen,
mit
denen
sich
Conny
sehr
verbunden
fühlte.
Dass
sie
auch
mich,
Evi
und
unsere
Hundedame,
dafür
eingeplant
hatte,
geht
uns
nahe.
Eddi
sitzt
uns
beim
Kaffee
gegenüber
und
erzählt,
leise
und
stockend.
So
erleben
wir
Wochen
und
Tage
noch
einmal
bis
zu
dem
Moment
des
Loslassens.
Noch
einmal
sind
viele
Erinnerungen
da,
erleben
wir
die
schönen
Augenblicke,
als
wären
sie
gestern
geschehen.
Wir
haben
zwei
knappe
Tage
Zeit,
gemeinsam
etwas
zu
erleben
und
auf
diese
Weise
gemeinsame
Erinnerungen
zu
vertiefen,
das
Erlebte zu verarbeiten.
Spontan
reift
die
Idee,
Quedlinburg
zu
besuchen.
Die
Stadt,
mit
dem
Zentrum
voll
historischer
Bauten,
möchte
Eddi
gern
sehen.
Eine
halbe
Stunde
später
ist
das
Fahrzeug
abgestellt
und
wir
laufen
durch
kleine
enge
Gassen,
vorbei
an
kleinen
Boutiquen
und
der
Kirche
St.
Blasii,
zum
Markt.
Der
Großstädter
kommt
aus
dem
Staunen
nicht
raus,
bleibt
stehen
und
schaut
auch
in
manchen
Hinterhof.
Zum
ersten
Mal
seit
sechs
Jahren
erlebe
ich
als
„Einheimischer“
die
Bewunderung,
die
ich
selbst
noch
immer
mit
mir
herumtrage.
Inzwischen
bin
ich
hier
angekommen,
finde
es
aber
noch
immer
sehr
erstaunlich,
in
dieser
schönen
Umgebung
leben
zu
dürfen.
Wir
gehen
über
den
Markt,
bewundern
das
Rathaus
und
die
vielen
schmucken
Fachwerkfassaden
der
Häuser.
Für
den
Innenhof
vom
Quartier
7
lassen
wir
uns
etwas
mehr
Zeit,
denn
es
gibt
viel
zu
entdecken
und
wieder
zu
bestaunen.
Schon
lange
hatte
ich
mir
vorgenommen,
in
diesem
Refugium
eine
Veranstaltung
zu
besuchen.
Bis
heute
hat
es
nicht
geklappt
und
derzeit
wird
die
Bühne
umgebaut.
Wir
flanieren
weiter
durch
die
Gassen,
laufen
am
Mühlgraben
entlang
und
bewundern
den
Adelshof
mit
einem
großen
Taubenschlag
sowie
einem
wunderschön
gepflegten
Garten.
Im
Hof
entdecken
wir
einen
alten
Wagen,
wie
ich
ihn
aus
meiner
dörflichen
Kindheit
kenne.
Schließlich
landen
wir
unterhalb
vom
Schloss
vor
dem
Kaffee
Finkenherd.
Zeit
für
ein
Gläschen
sowie
die
Eindrücke
sacken
zu
lassen,
ehe
es
wieder
zurück
zum
Hotel
in
Halberstadt
geht,
wo
wir
den
Abend
plaudernd ausklingen lassen.
Eddi
möchte
gern
den
Hexentanzplatz
sehen.
Am
Tag
darauf
steuern
wir
Thale
an.
Wir
bestaunen
das
wundervolle
Panorama,
das
der
Harz
dem
Betrachter
von
den
Feldern
vor
Warnstedt
bietet.
Wie
eine
langgestreckte
Riesenechse
aus
fernen
Jahrtausenden
liegen
die
Berge
vor
uns,
ehe
wir
in
das
Tal
eintauchen
und
dann
dem
Lauf
der
Serpentinen
bis
zum
Abzweig
Hexentanzplatz
folgen.
Noch
ist
der
Parkplatz
eher
halbleer
und
wir
können
relativ
entspannt
durch
die
Menschentrauben schlendern, bis wir an der Absperrung vor dem Abgrund stehen.
Der
Blick
über
das
Tal
und
Thale
in
die
Ebene
geht
weit,
sehr
weit.
Die
Sicht
ist
gut,
nur
der
Horizont
liegt
in
einem
Dunstschleimer
aus
flimmernder
Luft.
Auf
der
anderen
Seite
versperrt
die
Mittagshitze
einen
guten
Blick
auf
den
Brocken,
der
sich
ebenfalls
hinter
einem
Dunstschleier
verstecken
möchte.
Aber
er
ist
noch
zu
sehen.
Das
Tal
der
Bode
aber
zeigt
seine
ganze
Schönheit
und
das
Gewimmel
auf
der
Roßtrappe
gegenüber
ist
ebenfalls
gut
zu
erkennen.
Wir
verweilen
einige
Minuten,
damit
Eddie
die
Faszination
dieses
Ortes
genießen
und
die
Eindrücke
aufsaugen
kann.
Dann
sind
wir
abwärts
auf
dem
Weg
zum
etwas
tiefer
gelegenen
Bergtheater
Thale.
Von
hier
aus
genießt
man
den
sicher
schönsten
Blick
über
die
Stadt
mit
dem
Harzvorland.
Man
kann
sogar
die
Teufelsmauer
bei
Weddersleben
sehen
und
genau dorthin führt uns der letzte Abschnitt unserer kleinen Tour.
Gleich
neben
der
Piste
hinter
einer
Brücke
über
die
Bode
befindet
sich
ein
Parkplatz.
Das
Gewimmel
hier
hält
sich
in
Grenzen.
Alles
ist
eine
Nummer
kleiner,
als
bei
den
Kultstätten
des
Tourismus,
auf
neudeutsch
„Hotspots“
genannt.
Am
Flüsschen
vorbei
gelangen
wir
zu
einer
Erhebung,
deren
Stufen
zunächst
erklommen
werden
wollen,
ehe
man
staunend
diese
gewaltige
Steinmauer
aus
verhärtetem
Sandstein
bewundern
kann.
Die
scheint,
wie
von
der
Hand
des
Teufels,
in
die
Landschaft
geworfen
zu
sein
und
erstrahlt
in
bizarrer
Schönheit.
Wir
gehen
an
den
einzelnen
Formationen
vorbei,
die
mir
wie
in
den
Boden
gerammt
vorkommen.
Diesen
Eindruck
hatte
ich
auch
schon,
als
ich
das
erste
Mal
hier
stand.
Diese
mystischen
Orte
im
Harz,
derer
es
als
Fortsetzung
der
Teufelsmauer
einige
gibt,
nutzen
viele
Besucher,
um
sich
deren
Faszination
hinzugeben.
Heute
ist
es
eine
junge
Lady,
die
sich
hier
im
Gothic-Style
in
verschiedenen
Posen
für
ihr
Instagram-Profil
ablichten
lässt.
Diese
Gelegenheit
lassen
wir
uns
natürlich
nicht
entgehen,
ehe
wir
wieder
den
Rückweg
antreten.
Die
Berge
vom
Harz
und
die
Mauer
des
Teufels
im
Rücken,
fahren
wir
noch
einmal
durch
Quedlinburg
in
Richtung Halberstadt. Der Tag klingt mit Gesprächen zum Erlebten und Erinnerungen aus.
Wir
hatten
erlebnisreiche
und
intensive
gemeinsame
Stunden.
Manchmal
hatte
ich
das
Gefühl,
Conny
würde
gerade
dabei
sein
und,
wie
ich
mich
erinnere,
mit
uns
lachen.
Viel
schöner
wäre
es
gewesen,
die
Begegnung
hätte
unter
anderen
Umständen
stattgefunden.
Die
Erinnerungen
an
Conny
werden
bleiben
und
die
an
Heike
auch.
Morgen
wird
Eddie
wieder
im
Auto
sitzen
und
Richtung
Norden
fahren,
um
seine
Reise,
und
die
von
Conny,
zu
vollenden.
Dafür
bewundern
wir
ihn
und
sind
dankbar
für
das
Bild,
das
er
auf
Bitten
von
Conny,
von
unserer
kleinen
Hundelady
Lily
gemalt hat. Irgendwann werden wir uns (hoffentlich) gesund wiedersehen. Gute Reise, Eddi!