CÄSAR – Buchpremiere und Lesung im Anker
24.03.2007
Ich
habe
einen
Spleen!
Mein
Spleen
heißt
Rockmusik
und
ich
sammle
Vinyl.
Bei
mir
stehen
deshalb
ein
paar
Schallplatten
mehr
herum,
als
anderswo.
Auch
Bücher
stehen
in
den
Regalen.
Neulich
nahm
ich
eines
in
die
Hand.
Gleich
auf
der
ersten
Seite
sprang
mir
ein
Namenszug
in
die
Augen
und
das
Datum
24.
März
2007.
Heute,
vor
genau
10
Jahren,
war
ich
im
alten
„ANKER“
von
Leipzig,
in
der
Straße
mit
den
vielen
alten
Bürgerhäusern.
Hier
wohnten
einst
auch
meine
Großeltern.
Doch
ich
war
nicht
hier,
um
das
Haus
wiederzufinden,
in
dem
Oma
und
Opa
lebten,
sondern
ich
wollte
einen
ganz
besonderen
Abend
miterleben.
An
diesem
Abend
stellte
nämlich
CÄSAR
seine
als
Buch
gebundenen
Erinnerungen „Wer die Rose ehrt“ vor. Da wollte ich unbedingt dabei sein.
Im „ANKER“ von Leipzig herrscht irgendwie eine sehr besondere
Atmosphäre, als ich zeitig eintrete. Der Saal fast noch leer, vor
der Bühne eine Podest und darauf ein Tisch mit Stehlampe. Im
Kegel des Lichts steht eine Gitarre, Cäsar’s Gitarre. Im Halbrund
aufgestellt davor viele Stuhlreihen, die sich bald füllen werden.
Die meisten Besucher, das darf man getrost annehmen, kennen
diese Biografie fast wie ihre eigene. Sie haben die meisten Jahre
hautnah mit erlebt. Und dennoch, sie wollen vom Lebenslauf des
sächsischen Barden aus dessen eigenem Mund hören und natürlich
auch ein paar seiner Lieder.
CÄSAR
steigt
zu
Willi
Schwabe’s
Rumpelkammermusik
auf
das
Podest
und
spielt
einige
zaghafte
Töne
auf
einem
kleinen
Spielzeugxylophon.
Holprig
und
suchend,
so
wie
er
es
als
Kind
auch
probierte
hatte.
Und
dann
beginnt
er
ungewohnt
aufgeregt
und
leise
aus
seinem
(Rocker)Leben
zu
erzählen.
Er
sitzt
da
und
lässt
uns
alle
teilhaben
an
40
Jahren
Musikantendasein.
Ich
hab’
die
ganze
Zeit
das
Gefühl,
als
würde
auch
mein
eigenes
Leben
mit
diesen
40
Jahre
an
mir
vorüber
ziehen:
Schule
und
Musikschule,
Geigenunterricht
und
Jugendweihe,
Lehre,
Freunde,
meine
Gitarre
und
natürlich
die
Beat-Schuppen
um
die
Ecke,
der
in
Elsterwerda
„Hoppenz“
hieß.
Hier
sah
und
erlebte
ich
Cäsar
zum
ersten
Mal.
Er
auf
allen
Bühnen,
von
der
Ostsee
bis
zum
Erzgebirge,
und
wir
mittendrin
beim
Tanztee
und
später
bei
den
Konzerten
mit
Renft,
Karussell,
Cäsar’s
Rockband
sowie
den
Spielern.
Die
Hörer
erleben
sein
musikalisches
Werden,
beginnend
beim
Xylophon
bis
zu
einem
der
wohl
stilistisch
reifsten
Gitarristen
hierzulande.
Es
ist
ein
mitunter
leises
Plaudern
mit
seinem
Publikum,
ein
Teilhaben
an
den
Querelen
des
Lebens,
die
oft
auch
die
unseren
waren,
und
ein
Leiden,
wenn
es
um
Themen
geht,
die
schon
oft
ausgesprochen
wurden,
aber
auch
immer
wieder
in
die
Öffentlichkeit
gezerrt
werden,
wenn es darum geht, Schlagzeilen im Osten über den Osten zu machen.
Natürlich
hören
wir
an
diesem
Abend
auch
Musik,
altbekanntes
und
manchmal
überraschendes.
Den
einen
oder
anderen
höre
ich
mitsingen,
leise
und
zaghaft.
Mir
geht
es
ebenso.
Dann
wieder
versteht
es
Cäsar
mit
Anekdoten
und
vielen
lustigen
Begebenheiten,
die
Passagen
und
Kapitel
seines
Buches
zu
illustrieren.
Das
Publikum
klebt
an
seinen
Worten
und
versteht
sie.
Der
sächsische
Barde
erinnert
an
Weggefährten
seines
Lebens,
an
seine
Mutti,
die
Musiklehrerin
und
all
die
vielen
Musikerkollegen.
Ganz
besonders
jenen,
die
ihren
Weg
bereits
gegangen
sind,
widmet
er
dieses
eine,
besondere, sehr intensive Lied: „seid noch ein Weilchen mit uns still ...“. Gänsehaut pur.
Von
mir
aus
hätte
der
Abend
noch
länger
als
diese
drei
Stunden
andauern
dürfen.
Doch
Susanne,
die
Tochter,
macht
wohl
das
einzig
richtige,
als
sie
charmant
aber
bestimmt
darauf
verweist,
das
wir
ja
dieses
Buch
auch
kaufen
können,
statt
es
uns
vollständig
vorlesen
zu
lassen.
Viele
nehmen
dieses,
sein
Buch
als
Erinnerung,
aber
wohl
eher
als
Lektüre
zum
eigenen
Leben
mit.
Vom
Akteur
des
Abends
lassen
sie
sich
noch
eine
Widmung
in
die
Seiten
schreiben,
ehe
sie
gehen.
Auch
mein
Buchexemplar
erhält
eine
Signatur
und
Cäsar
nimmt
sich,
wie
bei
allen
anderen
zuvor,
viel
zeit
für
ein
Gespräch und gemeinsame Erinnerungen.
Irgendwann,
ganz
früh
zu
Hause
und
schon
in
der
Sommerzeit,
bin
ich
sehr
glücklich,
den
Musiker
mit
dem
BOCK-STEIN
mal
so
ganz
intim
und
anders
erlebt
zu
haben.
Danke
Cäsar
und
mehr
von
diesen
Erlebnissen
und
Begegnungen.
Immer
wieder!