Hab’ den Apfeltraum geträumt
29.10.2016
Im
kleinen
Garten
hinter
dem
Haus,
eingerahmt
von
einem
wuchtigen
Quarter
aus
alten
Häusern
und
Häuserblocks,
steht
ein
kleines
Apfelbäumchen.
Vor
sieben
Jahren
kam
es
als
Geschenk
zu
mir
und
als
Erinnerung
an
CÄSAR,
der
sich
mit
seinen
berührenden
Liedern
in
die
Herzen
von
Generationen
sang.
Unter
einem
Apfelbäumchen
zu
träumen,
ist
mir
daher
wohl
bekannt.
Gemeinsam
mit
einem
solchen
zu
träumen,
in
die
Gefühls-
und
Gedankenwelt
von
damals
einzusteigen,
fehlt
mir,
seitdem
CÄSAR
vor
acht
Jahren
gehen
musste.
Der
war
stets
auf
der
Höhe
der
Zeit
und
spiegelte
dies
„Zeitlos“
in
seinen
Liedern.
Nur
„verwalten“
und
erinnern
–
eher
nicht
sein
Ding.
Vielleicht
grenzt
ihn
genau
das
von
dem
Klagen
über
verweigerte
offizielle
Anerkennung
ab.
Die
Anerkennung
kommt
längst
durch
die
genialen
(Volks)Lieder
CÄSAR’s
und
von
allen, die sie singen. So wie seine beiden Söhne Robert und Moritz mit dem Projekt vom APFELTRAUM.
Einst
tourten
VÄTER
&
SÖHNE
gemeinsam
durch
die
Lande,
jetzt
sind
es
die
SÖHNE
&
FREUNDE,
die
sich
genüsslich
am
Erbe
des
sächsischen
Barden
„vergreifen“.
Wer
die
Geburt
des
Projektes
2015
in
der
Enge
von
Tonellis
live
miterlebt
hatte,
der
konnte
ahnen,
was
da
an
Potential
in
den
Startlöchern
lauerte.
Inzwischen
scheinen
die
kleinen
Schwierigkeiten
überwunden
und
die
Schatztruhe
des
Vaters
weit
geöffnet.
Nach
einem
reichlichen
Jahr
des
Wartens,
ist
meine
Neugier
wieder
groß
genug,
um
die
alten
Lieder
im
neuen
Gewand
live
zu
erleben.
Seit
einigen
Tagen
rollt
die
Wandersmann-Tour
und
ich
fahre
voller
Spannung
nach
Magdeburg
zur
alten
Feuerwache,
wo
die
APFELTRÄUMER
auf
der
Bühne
musizieren
werden.
Dort
steht
man
mit
Freunden
vor
der
Bühne,
macht
Späße,
vertreibt
sich
die
Zeit
mit
Gesprächen
oder
begrüßt
einen
Haudegen
wie
Big
Joe
Stolle
schon
auch
mal
sehr
persönlich
in
so
einer
Runde.
Wenn
das
Licht
erlischt
und
sie
nacheinander
die
kleine
Bühne
betreten,
ihre
Instrumente
schnappen,
dann
hat
die
Stunde
der
Weggefährten
geschlagen,
ganz
gleich,
wie
spät
es
ist.
Ein
brachial
lauter
Akkord
und
ein
Männerchor
mit
nur
drei
Stimmen
donnert
es
in
den
kleinen
Saal:
„(Der
Wind
weiß)
Was
mir
fehlt!“
Hey,
wie
geil
ist
das
denn?
Mit
überwältigender
Wucht
krachen
die
Worte
und
Akkorde
herab
und
in
den
Saal,
als
wollten
sie
jedem
einzelnen
eine
aufmunternde
Dusche
verpassen.
Hat
geklappt,
war
aber nicht nötig!
Ohne
Pause
lassen
sie
„Aber
ich
kann’s
nicht
verstehen
folgen“.
Die
Gitarren
trocken
und
der
Gesang
des
dreistimmigen
Männerchors
ein
Genuss.
Für
Momente
ist
mir,
als
wäre
dies
hier
anno
dunnemals,
so
flockig
locker
kommt
der
Sound
von
der
Rampe
und
ehe
noch
einer
auf
die
Idee
kommen
kann,
zu
staunen,
stimmt
MORITZ
mit
seiner
akustischen
Gitarre
„Lieb’
ein
Mädchen
an“.
Da
stehe
ich
wirklich
und
kann
es
kaum
glauben.
Es
ist
Jahre
her,
als
ich
das
„Mädchen
mit
Sonne
im
Gesicht“
von
einem
GLÄSER
gesungen
hörte!
Der
jetzt
dort
oben
steht
und
singt,
ist
ein
Gläser!
Ich
spüre
eine
Gänsehaut und wer eine Träne im Auge hat, sollte sich nicht schämen. Warum auch?
Nein,
dies
hier
ist
kein
Traum!
Die
beiden
CÄSAR
-
Söhne
rocken,
ROBERT
stampft
mit
seinem
Bass
und
MORITZ
spielt
seine
Gitarre
fast
wie
ein
kleiner
Gott.
BIG
JOE
STOLLE
schluchzt
und
stöhnt
den
„Mitternachtsblues“
aus
sich
heraus
und
neben
ihm
steht,
still
und
in
sich
versunken,
der
begnadet
Gitarre
spielende
MAURO
PANDOLFINO
und
zaubert
mit
einem
steinalten
Wimmerholz
himmlische
Klänge,
das
man
völlig
verzückt
zuschaut.
Im
Hintergrund
gibt
JÜRGEN
SCHÖTZ,
jahrelang
Drummer
bei
CÄSAR,
den
jeweiligen
Takt
vor
und
trommelt
immer
noch,
so
wie
damals,
mit
einem
Lächeln
im
Gesicht.
Der
Abend
ist
im
Rollen,
die
Musik
fließt
und
die
sie
stehend
hören,
sind
voller
Begeisterung.
Mittendrin
gibt
uns
Gläser
Junior,
der
ansonsten
in
anderen
musikalischen
Feldern
zu
Hause
ist,
eine
Rap-Einlage
und
also
Kostprobe
seiner
Leidenschaft.
Für
mich
eher
gewöhnungsbedürftig,
doch
auch
mal
spannend,
so
etwas
live
zu
erleben.
Als
er
danach
plötzlich
„Zwischen
Liebe
und
Zorn“
anstimmt
und
BIG
JOE
stimmgewaltig
einen
auf
Monster
macht,
ist
alles
wieder
im
Lot.
Die
Nummer
mutiert
zu
einem
waschechten
Rocker,
die
Basslinie
stampft
und
die
Gitarren
wummern
ihre
Akkorde.
Für
einen
Augenblick
meine
ich
„Whole
Lotta
Love“
von
Led
Zep
in
diesem
Feuerwerk
zu
erkennen,
zumal
der
große
ROBERT
schelmisch dazu grient. Klasse, genau so war die Nummer vielleicht mal gedacht!
Blues-Altmeister
BIG
JOE
STOLLE
begeistert
mit
zwei
kraftvollen
Versionen
vom
„Bruder
Blues“
sowie
dem
„(Phantom)
Whisky“
und
schenkt
dann
dem
verdutzten
Publikum
noch
das
schöne
„Wiegenlied
für
Susann“.
Das
hätte
ich
jetzt
wirklich
nicht
erwartet,
ebenso
wenig
wie
den
„Sandmann“
von
Kuno,
den
ich
auch
schon
eine
Ewigkeit,
also
mehr
als
vierzig
Jahre,
nicht mehr live gehört habe. Da kann man nur noch begeistert staunen.
Der
Abend
ist
auf
dem
Höhepunkt
und
die
Stimmung
durchgehend
entspannt
und
fröhlich.
Jetzt
folgt
ein
Klassiker
auf
den
anderen:
„Baggerführer
Willi“,
„Otto-Ballade“,
„Gelber
Mond“,
„Wandersmann“
und
„McDonald“
gibt
es
am
Stück
und
natürlich
zum
Mitsingen.
Es
macht
einfach
nur
unheimlich
viel
Freude,
die
Lieder
zu
fühlen
oder
eigenen
Erinnerungen
beim
„Liebeslied“
hinterher
zu
träumen.
Für
viele
hier
sind
es
die
Lieder
der
Jugend
und
die
des
anders
sein
Wollens
in
einer
längst
vergangenen
Zeit.
Die
Texte
aber
berühren
noch
immer
die
Seele
und
die
Melodien
machen
die
Herzen
leicht.
Die
drei
mit
den
Saiteninstrumenten,
ROBERT,
MORITZ
und
MAURO,
haben
dafür
ein
gut
sichtbares
und
schönes
Bild
gefunden,
als
sie
mit
ihren
Griffhänden
weiter
spielend,
die
Zeigefinger
der
freien
Hand
sich
hoch
erhoben
berühren
lassen.
Auf
mich
hat
das
wie
ein
magischer
Moment
gewirkt.
Hätte
nur
noch
gefehlt,
dass
noch
ein
Blitz
aufgetaucht
wäre.
Doch
mit
„Cäsar’s
Blues“
rockt
der
APFELTRAUM
die
alte
Feuerwoche
weiter
im
Rhythmus
und
den
abschließenden
„Apfeltraum“
kann
ohnehin
jeder
der
Anwesenden
mitsingen.
Bei
Volksliedern
ist
das
so,
zumal
man
sie
meist
in
Gemeinschaft
singt.
Dann
sieht
man
links und rechts in glänzende Augen und irgendwie scheinen wir alle wieder etwas jünger geworden zu sein.
Als
das
Lied
vom
„Apfeltraum
ausgesummt
und
die
Musiker
die
Bühne
verlassen,
will
keiner
gehen.
Natürlich
nicht!
Ein
Abend
mit
solchen
Liedern
und
ohne
„Wer
die
Rose
ehrt“,
wäre
ein
emotionaler
Torso.
Das
Ritual
nimmt
also
seinen
Lauf
und
eine
Minute
mit
tosendem
Applaus
später,
singen
wir
alle
das
Lied,
das
zur
Identifikation
für
eine
Einstellung
geworden
ist.
Als
wäre
es
für
diese
Tage,
die
wie
selten
vorher
von
Zerrissenheit
und
Egoismus
gezeichnet
ist,
geschrieben
worden.
Ein
Lied
wie
eine
Vision,
eine
Vision
von
einer
Zukunft,
in
der
„Mensch
den
Menschen
ehrt“
und
in
der
wir
alle
nur
Gleiche
unter
Gleichen
sein
könnten.
Diese
Hoffnung
passt
irgendwie
auch
zu
der
„Besinnung“,
jenem
unbeschreiblich
schlichten
und
sehr
emotionalen
Lied,
das
noch
immer
wie
ein
leiser
Vulkan
aufwühlt.
Irgendwie
hypnotisiert
diese
Melodie
und
die
gehauchte
Aufforderung
„seid
noch
ein
Weilchen
mit
uns
still.“
Und
dann
ist
es
still
im
Raum,
wirklich
richtig
still,
keiner
wagt zu atmen und das sehr, sehr, sehr lange.
DANKE
Euch
allen,
die
ihr
uns
diese
zwei
wundervollen
und
sehr
emotionalen
Stunden
bereitet
habt.
Es
braucht
nicht
die
großen
Shows
und
Inszenierungen.
Drei
gehauchte,
besinnlich
tiefe
Akkorde,
die
reichen
völlig
aus,
um
uns
unser
Menschsein
wieder
fühlen
zu
lassen.
Manchmal
träume
ich
von
einer
leisen
und
andächtigen
Welt,
von
Rosen
ohne
die
Dornen,
von
einer
Welt
ohne
Hass.
Während
meiner
Fahrt
zurück
Richtung
Harz
fühle
ich
tiefe
Dankbarkeit,
diesen
Traum
nicht
für
mich
allein
träumen
zu
müssen.
Es
gibt
viele
Weggefährten
und
zum
Glück
auch
noch
jede
Menge
Träumer.
Ich
bin
nicht der Einzige – „I’m not the only one“ (John Lennon)!