Sax’n Anhalt VIP-Band - 1. After-Corona-Mugge
12.06.2020
Ganz
ehrlich,
so
langsam
hab’
ich
die
Faxen
dicke!
Seit
dem
9.
März,
also
schon
zwölf
Wochen,
selbst
gewählte
Einsamkeit
in
den
eigenen
vier
Wänden.
Normales
Leben
und
Konzerte
ade!
Nur
die
Runde
mit
Lily,
vor-
und
nachmittags,
blieb
ein
regelmäßiges
Ritual
unter
Menschen
-
aber
mit
Abstand!
Das
war
alles
irgendwie
vernünftig,
aber
irgendwann
weicht
die
Vernunft
einer
skurrilen
Routine.
Nur
nicht
kirre
machen
lassen,
wurde
meine
Devise.
Doch
langsam
möchte
ich
raus
aus
dem
Hamsterrad,
aber
dennoch
vernünftig
sein!
Geht
das
überhaupt
und
wie?
Heute
probiere
ich
es
aus
und
„mit
einem
Lied
fange
ich
erst
mal
an“.
Zumindest
aber
mit
Musik
und
auch
gleich
mit
einer
ultimativen VIP-Band!
ULI
HAASE
lernte
ich
nach
dem
Konzert
von
Trixi
G.
in
Oschersleben
kennen.
Dort
veredelte
er
einige
der
edlen
Songs
des
Duos
mit
dem
Klang
seiner
Kanne.
Danach
machte
ich
mich
wissend
und
schon
bald
entdeckte
ich
die
Sax’n-Anhalt
VIP-Band,
das
„beste
Saxophonorchester
der
Welt“,
wie
man
sich
selbstbewusst
nennt.
VIP
steht
hierbei
für
„Viele
Instrumente
&
Percussion“,
was
schon
mal
vorsichtig
darauf
hin
deutet,
dass
neben
der
Musik
ein
Haufen
Spaß
Platz
im
Repertoire
der
VIP-Band
hat.
Mein
Entschluss
reifte,
irgendwann
dieser
Saxophon-Band
meine
Aufwartung
zu
machen.
An
diesem
frühen
Sommerabend
bin
ich
in
Richtung
Altstadt,
zum
Halberstädter
Hof,
unterwegs.
Der
mit
„Eintritt
frei“,
seinem
Biergarten
und
eben
dieser
VIP-Band
aus
Sax’n
Anhalt
lockt.
Nach
einigen
trüben
Tagen
liegt
heute
schwüle
Luft
über der Stadt und alles findet im Freien statt. Ich bin bereit für ein vernünftiges Risiko.
Endlich
wieder
unter
Menschen!
Tische
mit
Abstand,
das
Personal
mit
Mundschutz
und
ich
kann
mich
frei
bewegen.
Vor
mir
ein
kleiner
Pavillon,
statt
einer
Rock’n’Roll-Arena,
gut
geeignet
zum
vorsichtigen
Herantasten
an
alte
Gewohnheiten.
Ich
war
schon
einmal
hier,
aber
dies
ist
eine
andere
Geschichte,
das
Gefühl
jedoch
ähnlich:
Unsicherheit.
Die
teilt
Uli
Haase
mit
mir,
denn
auch
diesem
Vollblutmusiker
fehlten
die
Muggen.
Jetzt
bin
ich
glücklich,
diesen
Ort
aufgesucht
und
ihn
begrüßt
zu
haben.
Es
passt
irgendwie,
wenn
auch
noch
etwas
verklemmt,
denn
ich
bin
wieder
unter
Musikern,
bei
Freunden.
Minuten
später
„rückt“
die
fröhliche
Truppe
aus.
Es
swingt,
es
rockt
und
es
groovt
zwischen
stachliger
Hecke
und
einer
kalten
Mauer
gegenüber.
Vier
Damen
mit
je
einem
Saxophon
und
zwei
Herren,
einer
am
Perkussionsgerät,
der
andere
hat
sich
„Anführer“
auf
sein
T-Shirt
drucken
lassen:
ULI
HAASE.
Zwei
weitere
adrette
Ladies
schwingen
ihre
Körper
tanzend
zu
den
Rhythmen
und
das
den
ganzen
Abend
lang.
Respekt!
Hier
rockt
eine
Bläsersektion
aus
fünf
Saxophonen
plus
einem
„Bewegungsapparat“
aus
Perkussion
plus
Tänzerinnen.
Etwas
ungewöhnlich,
weil
nur
kleine
Variante,
aber
dennoch
VIP
(siehe
oben).
Mir
schwant,
dass
alle
in
diesem
Biergarten
froh
sind,
Anspannung
hinter
sich
lassen
zu
dürfen.
Es
fühlt
sich,
zumindest
für
mich,
wie
ein
Befreiungsschlag
an:
„Hit
The
Road
Jack“
groovt
es
durch
die
Tischreihen
und
die
Ladies
singen
„No
more,
no
more
no
more,
no
more“
im
Chor,
während
heiße
soulige
Töne
von
Uli’s
Kanne
in
die
schwülwarme
Luft
aufsteigen.
Fehlt
nur
noch
Ray
Charles
fragend
am
Piano:
„What’d
you
say?!“
Meine
Füße
wippen
wieder
und
es
könnte
sein,
dass
ich
freudig
grinse.
Die
vier
Saxophonistinnen
lösen
ihre
Formation
auf
und
begeben
sich,
immer
fein
Abstand
haltend,
in
die
Reihen,
um
auch
den
hinten
Sitzenden
den
„Smooth
Operator“
von
Sade
saxophonistisch
ins
Ohr
hauchen
zu
können.
Einige
wenige
wiegen
ihre
Hüften
tanzend
dazu
und
sehen
verdammt
glücklich dabei aus.
Es
scheint
das
Konzept
dieser
VIP-Band
zu
sein,
nicht
wie
verankert
auf
einem
Podest
zu
stehen
und
fein
säuberlich
die
Noten
abzuspielen.
Das
Motto
heißt
eher
Spielen
im
wortwörtlichen
Sinne.
Als
Duo
einzelne
Gäste
unterhalten,
solistisch
ein
Ständchen
schenken,
im
Gänsemarsch
durch
das
Publikum
wandern,
um
sich
dann
wieder
als
Gruppe
zu
finden
und
Gags
abzufackeln.
Dabei
sind
die
tanzenden
Ladies
ständig
in
Bewegung,
motivieren
das
Publikum,
es
ihnen
gleich
zu
tun
–
und
dann
wirkt
doch
dieses
Virus
nach
und
hemmt.
Ich
bin
dennoch
begeistert,
bewege
mich
auch
„durchs
Gelände“
oder
genieße
den
etwas
anderen
Sound
von
„Nights
In
White
Satin“.
Doch
wenn
der
Reggae
pulsiert
und
„No
Woman
No
Cry“
über
die
Hecke
hüpft,
packt
es
mich
dann
doch.
Alte
Herren,
sagt
man,
sollten
sich
möglichst
oft
bewegen. Dies ist eine gute Gelegenheit, so zu tun …
Diese
SAX’N
ANHALT
VIP-BAND
begeistert
sichtbar
jeden,
der
erschienen
ist.
Mich
begeistert
Uli,
als
er
das
scharfe
Intro
von
„Baker
Street“
seiner
Kanne
entlockt
und
mir
viele
Erinnerungen,
die
ich
mit
„City
To
City“
von
Gerry
Rafferty
verbinde,
tief
unter
die
Haut
rammt.
Solche
Momente
genieße
ich
ganz
besonders,
aber
davon
wissen
die
Musiker
nichts.
Die
freuen
sich
auch,
endlich
wieder
so
eine
Mugge
zu
haben
und
den
Leuten
Freude
bringen
zu
dürfen.
Das
vereint
in
diesen
Minuten
viele
im
Biergarten.
Ich
sitze
derweil
am
Tisch,
das
Fass
mit
der
flackernden
Flamme
im
Rücken,
und
freue
mich,
heute
diesen
Schritt
hinaus
aus
den
vier
Wänden
gewagt
zu
haben.
Wäre
mir
nicht
zufällig
die
Ankündigung
der
SAX’N
ANHALT
VIP-BAND
aufgefallen,
hätte
ich
einen
befreundeten
Musiker
nicht
treffen
können
und
mein
ganz
privater
Lockdown
würde
noch
andauern.
Ein
klitzekleiner
Schritt
ist
mir
an
diesem
Abend
geglückt.
Dafür
bin
ich den VIP’s und mir selbst sehr dankbar. Es darf gern so, aber immer noch mit Bedacht, weitergehen.