Angelika Mann & Gruppe im Konzert
04.04.1979
Sie
war
schon
immer
eine
ganz
Besondere,
eine,
die
trotz
ihrer
begrenzten
Zentimeter
aus
der
Masse
der
anderen
herausragte,
obwohl
sie
das
anfangs
selbst
gar
nicht
wahrnehmen
wollte.
Im
Ensemble
von
Reinhard
Lakomy
verschwand
sie
zwar
optisch
neben
dem
langen
Bassisten
Manfred
Möller
und
Hansi
Biebl
an
der
Gitarre
sowie
neben
den
anderen
Chordamen,
aber
irgendwie
ist
ihre
Stimme
dem
Mann
am
Klavier
dann
doch
aufgefallen,
weil
sie
so
anders
war
und
weil
er
ihr
Potential
zu
ahnen
schien.
Der
schrieb
ihr
die
ersten
Songs
auf
den
Leib,
machte
ihr
Mut,
eigene
Wege
zu
finden
und
sie zu gehen. Das war so ungefähr 1973.
In
den
Jahren
bis
dorthin
sammelte
sie
Erfahrungen
in
Amateurbands
wie
MEDOC
sowie
bei
Jazz-Größen
wie
KLAUS
LENZ
und
GÜNTHER
FISCHER.
Sie
sang
an
der
Seite
von
MANFRED
KRUG
und
jazzte
im
Ensemble
von
USCHI
BRÜNING.
All
die
Jahre
bleibt
sie
immer
nah
am
Jazz
und
am
Boogie,
doch
erst
bei
REINHARD
LAKOMY
entdeckt
sie
liedhaftes
für
sich
und
sie wird „entdeckt“.
Als
1973
die
erste
Lakomy-LP
erschien
war
die
LÜTTE*
eine
von
vier
Chordamen.
Ein
Jahr
später,
als
LACKY
1974
„Seine
Geschichten“
sang,
gab
es
für
die
LÜTTE
auf
jeder
Seite
der
LP
einen
Solo-Auftritt.
Dieses
„Ich
wünsch
mir
ein
Baby
sehr“
war
die
offene
Tür
zur
Popularität
und
für
viele
in
diesem
Land
sicher
die
erste
Wahrnehmung
der
etwas
anderen
Sängerin.
Auf
der
dritten
LACKY-Scheibe
ist
schließlich
jenes
Lied
zu
finden,
das
endgültig
mit
dem
Pop-Mauerblümchen
Schluss
machte.
Das
damals
als
„Fress-Duett“
mit
Lakomy
berühmt
gewordene
„Mir
doch
egal“
war
wohl
auch
das
Aufbruchsignal
in
die
Karriere
als
unverwechselbare
Sängerin
mit
eigener
Band.
Für
mich
ganz
persönlich
ist
die
Single
mit
„Kutte“
das,
was man
d i e
Entdeckung nennt, etwas ganz besonderes, obwohl ich die Lütte auch schon vorher kannte.
Als
wir
ANGELIKA
MANN
&
GRUPPE
für
ein
Konzert
im
Kulturhaus
Plessa
gewinnen
konnten,
hatte
sie
die
Jahre
mit
LAKOMY
bereits
hinter
sich
und
jene
mit
der
Gruppe
OBELISK
und
die
erste
eigene
LP
„Was
treibt
mich
nur“
im
Jahre
1981
noch
vor
sich.
Wir
erwischten
die
Künstlerin
quasi
in
einer
Zeit
des
Umbruchs,
des
Suchens
aber
auch
schon
des
gefundenen
eigenen
und
unverwechselbaren
Profils
als
Sängerin
zwischen
Soul,
Jazz
und
Liedhaften,
bei
der
ihr
außer
Reinhard Lakomy auch Andreas Bicking und Gjon Delhusa aus Ungarn als Komponisten zur Seite standen.
Auf
der
linken
Bühnenseite
im
Kulturhaus
Plessa
stand
ein
schwarzer
Yamha-Flügel
plus
diverse
Tasteninstrumente
darauf
und
in
der
hinteren
Bühnenmitte
war
ein
ziemlich
unscheinbares
Schlagzeug
aufgebaut.
Dahinter
am
Bühnenvorhang
hing
unsere
eigene
Dekoration,
die
auf
ROCK-MIX
hinwies.
Außer
zwei
Beleuchtungsständern
gab
es
ansonsten
nichts
weiter
auf dieser kahlen großen Bühne am 4. April des Jahres 1979.
Die
Band
ist
ein
eingespieltes
Team
erfahrener
Musikanten.
Jung
an
Jahren,
ist
NICO
HOLLMANN*
an
den
Tasten,
aber
doch
schon
ein
alter
Hase,
der
in
einigen
Gruppen
(Rapunzel,
Quintessenz,)Erfahrungen
sammeln
konnte.
Mit
seinem
Spiel
ist
er
der
Lütten
ein
einfühlsamer
Partner,
der
sich
mit
MICHAEL
KUHS
an
der
Gitarre
und
ECKE
KREMER
(Veronika
Fischer,
Brot
&
Salz)
am
Bass
bestens
ergänzt.
Der
sichere
Rhythmiker
am
Schlagzeug
heißt
RINGO
STILKE
und
war
einst
Drummer
bei BAYON. Ringo starb leider schon 1998, doch sein Sohn Denis* führt heute sein Erbe bei BAYON kompetent weiter.
Ganz
in
schwarz
gekleidet
steht
die
LÜTTE
vor
ihrer
Band
und
beginnt
das
Konzert
sehr
emotional
mit
„Komm,
weil
ich
dich
brauch“
und
lässt
„Ich
wünsch’
mir
ein
Baby
sehr“
folgen.
Beides
Lieder,
die
damals
große
Hits
waren.
Das
berühmte
„Champus-Lied“,
das
ihr
der
unvergessene
Franz
Bartzsch
auf
den
Leib
und
die
Stimme
schneiderte,
gehörte
ebenso
zum
Bühnenprogramm,
wie
das
„Knutschlied“
(Laß’
dich
von
mir
verführ’n),
das
sie
eher
mit
einem
Augenzwinkern
vortrug.
Vom
Gitarristen
MICHAEL
KUHS
stammt
ein
Instrumental-Stück,
die
„Fantasie
Nr.
1“
genannt,
das
der
Sängerin
eine
kleine
Pause und den Musikern Gelegenheit für einige Soli verschaffte. Leider ist diese Nummer nie in Vinyl gepresst worden.
Die
LÜTTE
verstand
und
versteht
es,
ihren
Liedern
ein
ganz
besonderes
Leben
einzuhauchen
und
man
glaubt
ihr,
wenn
sie
mit
typisch
Berliner
Schnauze
von
„Kutte“
erzählt
und
sich
in
den
Song
hinein
steigert.
Aber
die
MANN
ist
auch
eine,
die
internationale
Klassiker
zu
einem
ganz
besonderen
Erlebnis
werden
lassen
kann.
So
zum
Beispiel
während
jener
Momente,
da
sie
sich
an
den
Flügel
setzt
und
ganz
allein
auf
dieser
Riesenbühne
den
Saal
mit
„You’ve
Got
A
Friend“
von
Carol
King
verzaubert.
Diese
wunderschöne
Ballade,
auch
durch
James
Taylor
bekannt
geworden,
ist
mir
ganz
besonders
in
Erinnerung
geblieben,
weil
sie,
nur
mit
Klavierbegleitung
gespielt,
eine
ganz
besondere
Wirkung
hinterlassen
hat.
Gleiches
hat
sie
übrigens
auch
mit
„Valdez
In
The
Country“
einer
sehr
jazzigen
Nummer
von
Donny
Hathaway
gemacht.
Neben
der
UFHOLZ
war
die
LÜTTE
sicher
auch
eine
der
wenigen,
die
sich
an
„Mercedes
Benz“
von
Janis
traute
und
den
Saal
erstarren
lassen konnte. Nach der Ruhe war der Beifall dann um so heftiger.
Aber
die
Kleene
konnte
auch
ganz
anders!
Man
muss
schon
ihre
Version
des
Beatles
Klassikers
„I
Saw
Him
Standing
There“
als
Rock’n’Roll
live
und
in
Farbe
erlebt
haben,
um
die
Faszination
und
die
Bühnenpräsenz
zu
bestaunen.
Auf
diese
Weise
wurde
man
auch
daran
erinnert,
dass
in
der
kleinen
Lady
ein
richtiger
Rocker
steckte
und
eine
gehörige
Portion
Humor
und
Spaß
ebenso.
Die
LÜTTE
spulte
nicht
mit
Routine
ein
Bühnenprogramm
ab,
sonder
man
merkte
ihr
an,
dass
auch
die
alten
Bühnenbretter
in
Plessa
ihre
Welt
waren,
auf
der
sie
sich
nach
Herzenslust
präsentieren
und
austoben
konnte.
Wir
haben
es jedenfalls so empfunden und vielleicht sind auch deshalb meine Erinnerungen daran nie grau und matt geworden.
Die
LÜTTE
ist
auch
30
Jahre
nach
diesem
Konzert
noch
immer
das,
wofür
ich
sie
mag.
Sie
ist
eine,
die
vielfältige
und
bleibende
Spuren
hinterlassen
hat.
Sie
ist
eine,
die
mit
Musik
oder
Schauspielerei
die
Menschen
berührt,
sie
nachdenklich
stimmt
oder
ihnen
die
Lachtränen
in
die
Augen
treibt.
Für
mich
ist
sie
noch
immer
eine,
die
ich
dafür
mag,
dass
sie
die
Zuneigung,
die
man
ihr
schenkt,
auch
gern
erwidert
und
sich
auch
gern
an
gemeinsam
erlebte
Stunden
erinnert.
Oft
sind
es
die
schönen
und
fröhlichen,
wie
beim
Konzert
1979,
wie
auch
nach
einem
Schauspiel
mit
Kollegin
Dorit
Gäbler
2007
auf
der
gleichen
Bühne.
Ganz
anders
emotional
auch
das
Wiedersehen
beim
Abschied
von
CÄSAR
auf
dem
Leipziger
Südfriedhof.
Mir
bleibt
nach
so
vielen
Erinnerungen
nur
zu
wiederholen,
was
ich
ihr
im
vergangenen
Jahr
zum
Jubiläum
60
plus
40
in
ihr
Gästebuch schrieb: „Ich bin nur einer von ganz, ganz vielen und ich mag DICH!“
Die Autogrammkarte von Angelika Mann & Band von 1979.