Eine Gitarre in der Hand – Albert Hammond live
17.05.2013
Was
hat
dieser
unscheinbare
Typ
doch
für
wunderbare
und
eingängige
Melodien
auf
unsere
Welt
losgelassen!
Einfach
so
und
beinahe
ist
man
geneigt
zu
sagen,
wie
am
Fließband.
Ich
kann
mich
noch
verdammt
gut
an
die
„Kleinen
Pfeile“
erinnern,
die
einst
Leapie
Lee
in
den
1960er
Jahren
besang.
Was
bin
ich,
gleich
anderen,
dahin
geschmolzen,
als
die
Hollies
„Die
Luft,
die
ich
atme“
intonierten
oder
gar
bei
„Einem
Moment
in
der
Zeit“,
dieser
so
eleganten
Schnulze
mit
der
Stimme
von
Whitney
Houston.
Alles
Lieder
aus
dem
Kopf
und
der
Feder
von
ALBERT
HAMMOND,
mit
denen
er
anderen
Künstlern
zu
Spitzenpositionen
in
den
Charts
verhalf.
Mal
ganz
davon
abgesehen,
dass
die
Songs,
die
er
selbst
sang,
nicht
minder
überraschend
und
eingängig
klangen
sowie,
vor
allem
in
den
1970er
Jahren,
die
Tanzbeine
in
den
Discotheken
in
rhythmische
Zuckungen
versetzten.
Daran
kann
ich
mich
noch
sehr
gut
erinnern
und
Geschichten,
von
der
Discotheker
-
Bühne
aus
erlebt,
könnte
ich
auch
viele
erzählen.
Ein
anderes
Mal
vielleicht,
aber
ein
Song
von
ALBERT
HAMMOND
gesungen,
war
immer
dabei.
Auf
dessen
Wirkung,
die
Tanzfläche
zu
füllen,
konnte
man
sich
blind
verlassen
und
als
Pop-
Nummern,
die
sich
im
Ohr
fest
krallten,
waren
sie
auch
bestens
geeignet.
Es
hängen
so
wahnsinnig
viele
und
schöne
Erinnerungen an dieser Zeit.
Was
viele
nicht
mehr
in
ihrer
Erinnerung
haben,
ist
die
Band
FAMILY
DOGG,
die
ALBERT
HAMMOND
schon
1966
gemeinsam
mit
Steve
Rawland
gegründet
hatte
und
deren
Songs
„The
Way
Of
Life“
und
„Sympathy“
sich
in
jenen
Jahren
durch
ihren
besonderen
Sound
und
den
harmonischen
Gesang
aus
der
Masse
hervor
gehoben
hatten.
Später
war
übrigens
eine Sängerin namens Ireen Sheer Sängerin bei FAMILY DOGG.
Die
kleine
Parkbühne
vom
Geyserhaus
in
Leipzig
–
Gohlis
befindet
sich,
gut
versteckt,
zwischen
den
Hauptverkehrsadern
inmitten
eines
kleines
Parks.
Wir
sind
zwar
nicht
die
allerersten,
aber
immer
noch
zeitig
genug
da,
um
durch
das
noch
geschlossene
Tor
hindurch
alle
Vorbereitung
in
Ruhe
verfolgen
zu
können.
Auch
die
Ankunft
der
Band,
einschließlich
des
Hauptakteurs,
die
direkt
an
uns
vorbei
hinein
spazieren,
gehört
dazu.
Kurzes
„Hallo!“
und
die
knappe
Bemerkung,
Herr
Hammond
werde
nach
dem
Konzert
für
jeden
zum
Signieren
zur
Verfügung
stehen.
So
also
sieht
dieser
Weltstar
aus
der
Nähe
aus.
Die
Gesichter
einiger
Damen
werden
gleich
viel
freundlicher
und
auch
ich
freue
mich,
eines
der
Plattencover
nicht unnötig mitgenommen zu haben.
Endlich
drinnen,
wirkt
sich
die
frühe
Ankunft
vor
Ort
positiv
aus.
Direkt
vor
dem
Mischpult
finden
wir
unseren
Platz.
Sitzend
und
mit
einer
gemauerten
Rückenlehne
sowie
einem
geilen
Rundumblick
auf
das
gesamte
Areal
der
wirklich
sehr
schönen
Anlage.
Kein
Anstehen
für
Bratwurst,
kein
Warten
am
Bierstand
und
keine
Hektik.
Wir
genießen
die
Wurst
und
auch
schnell
noch
das
zweite
Bier.
Den
leeren
Pappteller
und
die
Plastebecher
schaffe
ich
einige
Schritte
nach
oben,
wo
sie
hin
gehören
und
da
sitzt
auf
dem
Rasen
die
vollständige
Begleitband
von
ALBERT
HAMMOND
im
Gras
und
lässt
es
sich
im
Sonnenschein
gut
gehen.
Ich
frage
in
englisch,
ob
ich
ein
Foto
machen
dürfte
–
keine
Reaktion.
Das
gleiche
in
deutsch
und
da
springt
eine
nette
Dame
auf,
erklärt
den
vier
Männern
in
fließendem
Spanisch
mein
Anliegen
und
dann
nimmt
sie
mir
den
Digi-Knipser
aus
der
Hand,
um
mich
sogleich
zur
Band
zu
schupsen.
Ehe
ich
merke,
was
da
gerade
geschieht,
kommt
ein
„kleines
Vögelchen
geflogen“.
Ist
ein
wirklich
feines
Stück
Erinnerung
geworden,
das
mir
da
neben
dem
Abfalleimer
vor
die Linse gekommen wurde. Ganz lieben Dank, meine Herren, und der Dame sowieso.
Ziemlich
pünktlich
treten
eine
Stunde
später
die
gleiche
vier
Herren
auf
die
Bühne
und
haben
den
Star
des
Abends
in
ihrem
Schlepptau:
ALBERT
HAMMOND.
Während
er
noch
zum
Mikro
tritt,
erklingen
wohl
bekannte
Gitarrenklänge
und
dann
tobt
das
kleine
Areal
aus
dem
Stand,
um
„Everything
I
Want
To
Do“
zu
feiern,
sowie
diesen
freundlichen
Sänger
auf
der
Bühne,
der
in
den
nächsten
reichlich
zwei
Stunden
runde
30
(in
Worten:
dreißig)
Hits
am
Stück
auf
eine
sehr
persönliche
Weise
abspulen
wird.
Ich
genieße
es,
diesen
Typen
da
vorn
erleben
zu
können,
der
mal
fix
„Down
By
The
River“,
eine
ganz
frühe
Öko-Hymne,
hinterher
schiebt.
Auf
diese
Weise
beginnt
er
sein
Konzert
mit
zwei
seinen
eigenen
großen Welterfolge ….
….
um
sich
von
jetzt
an
durch
das
umfangreiche
Songmaterial
seiner
Kundenkartei
zu
singen.
Ganz
nebenbei
sagt
er
noch,
man
würde
ihm
immer
vorgeworfen
haben,
meist
Cover-Songs
zu
singen,
aber,
so
meint
er
grinsend
„es
sind
alles
nur
meine
Lieder“
und
genau
das
hören
wir
jetzt.
Er
singt
„Careless
Love“,
das
er
für
Roy
Orbison
schrieb,
und
einen
Moment
glaube
ich
wirklich,
dessen
Stimme
zu
vernehmen
und
er
gibt
uns
„I
Dont
Wonna
Live
Without
You“,
fast
so,
als
wären
wir
bei einem Konzert von Chicago.
Er
kündigt
an,
mit
uns
allen
auf
eine
Zeitreise
gehen
zu
wollen
und
er
startet
wirklich
einen
ganzen
Block
jener
legendären
Melodien,
die
die
1960er
Jahre,
die
meine
wilde
Jugend
waren,
prägten.
Er
„trällert“
uns
„Little
Arrows“
(Kleine
Pfeile),
das
er
Leapy
Lee
schrieb
und
diesmal
trällere
ich
mit,
denn
ich
habe
ein
Text-Deja
Vu.
Gleiches
geschieht
mir
bei
„Freedom
Come,
Freedom
Go“,
das
durch
die
Fortunes
bekannt
wurde
und
spätestens
mit
„Gimme
Dat
Ding“
(The
Pipkins)
ist
alles
zu
spät.
Die
kleine
Bühne
tobt
und
rockt
das
Areal
und
eine
der
Damen,
die
schon
aus
der
zweiten
Reihe
heraus
mit
ihm
laute
Konversation
betreibt,
steht
plötzlich
ganz
allein
tanzend
vor
ihm
und
schwenkt
im
Freudentaumel
ihre
LP-Hülle,
die
sie
mit
ihren
Händen
nach
oben
hält.
Irgendwie
beneide
ich
sie,
die
ihrer
Freude
und
ihrem
Glück
so
völlig
frei
und
ungezwungen Ausdruck verleihen kann. Es ist einfach nur schön und sehr natürlich. Klasse!
Publikum
und
Sänger
sind
längst
zu
einem
Ganzen
verschmolzen,
denn
ALBERT
HAMMOND
versteht
es
blendend,
zwischen
seinen
Liedern
zu
moderieren
und
die
kleinen
Geschichten
zu
erzählen,
die
dazu
gehören.
So
versteht
man
besser,
warum
er
jenen
Song
für
Johnny
Cash,
einen
anderen
für
Steppenwolf
schrieb
und
er
eine
alte
Kamelle,
die
schon
Tom
Jones
und
Engelbert
in
die
Mikrofone
gehaucht
hatten,
nun
auch
noch
Julio
Iglesias
überließ.
Da
schmunzelt
das
Auditorium
hörbar,
um Sekunden später beim „Peacemaker“ wieder voll aus dem Häuschen zu sein.
Zwei
Künstlerinnen
stellt
er
spürbar
besonders
heraus.
Über
Tina
Turner
spricht
er
von
einer
sehr
„incredible
woman“
und
für
Diana
Ross
findet
er
ähnliche
besondere
Worte,
ehe
er
uns
seine
Version
von
“I
Don’t
Wonna
Loose
You“
förmlich
zelebriert
und
dann
sogar
noch
„One
Moment
in
Time“
anhängt,
das
er
für
Whitney
Houston
schrieb.
Da
blieb
mir
dann
doch
die
Spucke
weg,
zu
spüren,
wie
ALBERT
HAMMON
seinen
eigenen
Song
fühlt
und
was
als
Welthit
daraus
wurde.
Das
hatte
schon
was
von
Erhabenheit
und
das
war
auch
exakt
der
Moment,
bei
dem
der
Volksmund
meint,
man
solle
eigentlich
aufhören, wenn es am schönsten ist …..
….
um
dann
doch
genau
so
schön
und
stimmungsvoll
weiter
zu
machen.
Es
ist
auch
diese
emotionale
Abendstunde
und
die
intime
Atmosphäre,
die
hier
jeden
begeistert
und
als
ALBERT
HAMMON
endlich
sagt,
„Come
a
little
bit
closer,
please.“,
ist
Sekunden
später
die
Bühnekante
dicht
umringt.
Jung
und
alt
nebeneinander,
das
war
schon
erstaunlich,
und
eine
der
jungen
Ladies,
bestimmt
noch
keine
20
Jahre
auf
diesem
Planeten,
singt
neben
mir
stehend
„I’m
A
Train“
und
die
ganze
„Free Electric Band“ textsicher von vorn bis hinten mit. Aber hoppla!!
Wir
sind
im
Zugabenteil
oder
in
einer
Englisch
–
Singestunde,
das
weiß
ich
nicht
so
genau.
Die
Kleine
neben
mir
hat
auch
den
Text
von
„It
Never
Rains
(In
Southern
California)“
drauf,
aber
bei
„The
Air
That
I
Breathe“,
das
einst
die
Hollies
zu
Weltehren
sangen,
bin
ich
ein
wenig
mehr
im
Vorteil
und
gemeinsam
singend
geht
dieser
bezaubernde
und
stimmungsvolle
Abend,
ich
direkt
auf
dieser
Bühnenkante
sitzend,
seinem
Ende
entgegen.
Noch
ein
kurzes
Winken
von
der
Bühne,
die
Band
und
der
Sänger
ziehen
sich
hinter
den
Vorhang
zurück
und
dann
ist
Schluss.
Wenig
später
schon
sitzt
ALBERT
HAMMOND
ein
wenig
seitlich
der
Bühne
und
schreibt
geduldig
ganz
bestimmt
mehrere
hundert
Mal
seinen
eigenen
Namenszug
auf
Fotos,
CD-
und
Plattenhüllen,
Poster
sowie
Eintrittskarten.
Ein
Weltstar
zum
Anfassen
und
Ansprechen
und
die
Security
wie
ein
Teil
der
großen
Familie.
So
würde
ich
gern
noch
Bob
Dylan
erleben
wollen,
die
Byrds,
Pete
Seeger
und
….. man wird ja wohl noch ein paar Träume dürfen?
Den
Abend
könnte
man
zusammenfassend
als,
„Er
kam,
sah
und
singte“
in
Stein
meißeln
oder
von
mir
aus
in
Vinyl
pressen
lassen.
So
gelöst,
so
locker
und
so
freundlich
plaudernd,
habe
ich
selten
jemanden
agieren
sehen.
Es
gab
sogar
jenen
Moment,
da
er
von
der
Bühne
nach
unten
und
direkt
in
die
Reihen
stieg,
um
sich
eine
extra
Portion
Euphorie
von
seinen
Fans
abzuholen,
die
diesen
Abend
in
vollen
Zügen
inhalierten
und
teilweise
wohl
auch
auf
Wolke
sieben
schwebten.
Er selbst hatte sichtlich viel Vergnügen daran und zeigte sein ungläubiges Staunen ganz offen.
Als
es
dann
zu
später
Stunde
doch
ganz
vorsichtig
aus
dem
Leipziger
Himmel
zu
regnen
beginnt,
ist
mein
LP-Cover
längst
mit
seinem
Namenszug
verziert.
Im
nächsten
Jahr
will
er
wieder
hier
sein,
sagte
er
noch.
Diese
Entscheidung
wird
mir
sicher sehr leicht fallen.